Dieser Literaturbericht beschäftigt sich mit dem Buch „Capitalism and a New Social Order“ von Joyce Appleby. Es handelt sich dabei um die vier sogenannten „Phelps“1 Vorlesungen die 1982 gehalten wurden. Die hier verwendete Ausgabe ist 1984 im Verlag der New York University erschienen.
Joyce Appleby war von 1981 bis 2001 Professorin für Geschichte an der Universität von Los Angeles. Sie beschäftigte sich mit der frühen modernen Periode Englands, Frankreichs und Amerikas. Ihr Schwerpunkt lag dabei auf Fragen, die liberale Werte und Institutionen betrafen.2
Die vorliegende wissenschaftliche Untersuchung befasst sich mit diesem Themenbereich. Die Autorin betrachtet das politische Amerika im Zeitraum von 1790 bis 1800. Im Mittelpunkt der Analyse steht die liberale Bewegung der Republikaner, deren Leitfigur Thomas Jefferson war. Diese Bewegung hatte neue Ideen bezüglich der Werte, der Gesellschaft und des wirtschaftlichen Systems. Ihre Ziele waren die freie Entfaltung des Individuums, politische Mitbestimmung und ein kapitalistisches Wirtschaftssystem.
Die herrschende Gruppe der Föderalisten stand in der Tradition der englischen Aristokratie. Sie hatten eine starke Zentralregierung geschaffen, die von der föderalistischen Elite geleitet wurde. Die Republikaner jedoch kritisierten den Aufbau eines britisch-aristokratischen Herrschaftssystems in Amerika. So kam es zur Auseinandersetzung der ersten politischen Bewegung mit der führenden Schicht. Diesen politischen Konflikt entschieden letztlich die Republikaner für sich. Im Jahre 1800 wurde Thomas Jefferson Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Damit hatten sich die Republikaner nicht nur durchgesetzt, sie waren nun auch in der Lage, ihre gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Vorstellungen umzusetzen.
Es ist insbesondere diese politische Konfrontation zwischen Föderalisten und Republikanern, die Joyce Appleby interessiert. Dabei untersucht sie die Ideen, Umstände und Hintergründe, die zum Erfolg der Republikaner führten. Einen Schwerpunkt legt die Autorin dabei auf die Idee des Kapitalismus.
Appleby hat ihre Analyse in vier Kapitel unterteilt. Der Literaturbericht folgt in seiner Gliederung dieser Einteilung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inhalt
- Britische Wurzeln
- Hoffnung auf Wohlstand
- Eine Gesellschaft ohne Klassen?
- Hoffnung als Antrieb
- Bewertung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Literaturbericht analysiert Joyce Applebys Buch "Capitalism and a New Social Order", eine Sammlung von vier Vorlesungen, die 1982 gehalten wurden. Das Buch befasst sich mit der liberalen Bewegung der Republikaner in den Vereinigten Staaten von Amerika im Zeitraum von 1790 bis 1800, insbesondere mit ihren Ideen zur Gesellschaft und zum Wirtschaftssystem. Appleby untersucht die Auseinandersetzung der Republikaner mit der herrschenden föderalistischen Elite, die sich auf ein britisch-aristokratisches Modell stützte, und die schließlich zum Sieg der Republikaner im Jahr 1800 führte.
- Die Entstehung und Entwicklung des liberalen republikanischen Gedankenguts in Amerika
- Die Auseinandersetzung zwischen Republikanern und Föderalisten über Gesellschaft, Werte und Wirtschaftssystem
- Die Rolle des Kapitalismus im amerikanischen Denken des späten 18. Jahrhunderts
- Die Bedeutung von Freiheit, Tugend und Wohlstand im amerikanischen Kontext
- Der Einfluss klassischer politischer Philosophen wie John Locke und Thomas Hobbes auf die amerikanische Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Britische Wurzeln
Das erste Kapitel erforscht die Wurzeln des amerikanischen Denkens in der britischen Tradition. Es analysiert die Entstehung der republikanischen Ideen in England und die Konflikte mit der bestehenden aristokratischen Gesellschaft. Appleby zeigt auf, wie die koloniale Gesellschaft in Amerika von einer konservativen Elite geprägt war und wie die wachsende Wirtschaft zur Entstehung von Armut und Reichtum führte.Hoffnung auf Wohlstand
Dieses Kapitel befasst sich mit der Hoffnung auf Wohlstand als zentrale Triebkraft für die Republikaner. Es analysiert die Rolle des Kapitalismus in den republikanischen Ideen und wie die Republikaner den wirtschaftlichen Fortschritt und die politische Freiheit miteinander verbanden.Eine Gesellschaft ohne Klassen?
Das dritte Kapitel diskutiert die republikanischen Ideen zur Gesellschaftsordnung und die Vision einer Gesellschaft ohne Klassenunterschiede. Appleby untersucht, wie die Republikaner den Individualismus und die politische Mitbestimmung förderten und wie ihre Ideen von klassischer republikanischer Philosophie beeinflusst wurden.Schlüsselwörter
Amerikanische Revolution, Republik, Föderalismus, Kapitalismus, Liberalismus, Freiheit, Tugend, Wohlstand, John Locke, Thomas Hobbes, Klassengesellschaft, politische Partizipation, Wirtschaftssystem, Geschichte der Vereinigten Staaten.- Quote paper
- Carsten Freitag (Author), 2003, Zu Joyce Appleby: "Capitalism and a New Social Order", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44196