Zu Joyce Appleby: "Capitalism and a New Social Order"


Recension Littéraire, 2003

13 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Inhalt
2.1 Britische Wurzeln
2.2 Hoffnung auf Wohlstand
2.3 Eine Gesellschaft ohne Klassen?
2.4 Hoffnung als Antrieb

3. Bewertung

4. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Dieser Literaturbericht beschäftigt sich mit dem Buch „Capitalism and a New Social Order“ von Joyce Appleby. Es handelt sich dabei um die vier sogenannten „Phelps“[1] Vorlesungen die 1982 gehalten wurden. Die hier verwendete Ausgabe ist 1984 im Verlag der New York University erschienen.

Joyce Appleby war von 1981 bis 2001 Professorin für Geschichte an der Universität von Los Angeles. Sie beschäftigte sich mit der frühen modernen Periode Englands, Frankreichs und Amerikas. Ihr Schwerpunkt lag dabei auf Fragen, die liberale Werte und Institutionen betrafen.[2]

Die vorliegende wissenschaftliche Untersuchung befasst sich mit diesem Themenbereich. Die Autorin betrachtet das politische Amerika im Zeitraum von 1790 bis 1800. Im Mittelpunkt der Analyse steht die liberale Bewegung der Republikaner, deren Leitfigur Thomas Jefferson war. Diese Bewegung hatte neue Ideen bezüglich der Werte, der Gesellschaft und des wirtschaftlichen Systems. Ihre Ziele waren die freie Entfaltung des Individuums, politische Mitbestimmung und ein kapitalistisches Wirtschaftssystem.

Die herrschende Gruppe der Föderalisten stand in der Tradition der englischen Aristokratie. Sie hatten eine starke Zentralregierung geschaffen, die von der föderalistischen Elite geleitet wurde. Die Republikaner jedoch kritisierten den Aufbau eines britisch-aristokratischen Herrschaftssystems in Amerika. So kam es zur Auseinandersetzung der ersten politischen Bewegung mit der führenden Schicht. Diesen politischen Konflikt entschieden letztlich die Republikaner für sich. Im Jahre 1800 wurde Thomas Jefferson Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Damit hatten sich die Republikaner nicht nur durchgesetzt, sie waren nun auch in der Lage, ihre gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Vorstellungen umzusetzen.

Es ist insbesondere diese politische Konfrontation zwischen Föderalisten und Republikanern, die Joyce Appleby interessiert. Dabei untersucht sie die Ideen, Umstände und Hintergründe, die zum Erfolg der Republikaner führten. Einen Schwerpunkt legt die Autorin dabei auf die Idee des Kapitalismus.

Appleby hat ihre Analyse in vier Kapitel unterteilt. Der Literaturbericht folgt in seiner Gliederung dieser Einteilung.

2. Inhalt

2.1 Britische Wurzeln

Im ersten Teil ihrer Vorlesungsreihe beschäftigt sich die Autorin mit dem Ursprung der amerikanischen Gesellschaft und ihrer Normen und Werte, sowie mit der Quelle der Ideen der Föderalisten und der Republikaner.

Joyce Appleby beginnt bei ihrer Suche nach dem Ursprung der republikanischen Ideen in England, genauer in der altehrwürdigen Universität von Cambridge. Dort waren im Jahre 1865 die liberalen republikanischen Ideen noch so gefürchtet, dass man Vorlesungen über „(...) History, Literature and Institutions of the United States”[3] einfach verbot. Die neuen Ansichten gefährdeten die traditionell aristokratische englische Gesellschaft, die auf Werten wie Autorität, Glauben, Gehorsam und Ehrfurcht fußte.[4]

Diese Gesellschaftsform und Wertvorstellungen brachten die Kolonisten aus Europa mit nach Amerika. „(...) America was not born free, rich and modern.“[5] Im Gegenteil, es war größtenteils erzkonservativ geprägt. Dies war das Amerika der Föderalisten, es gab eine klare Unterscheidung zwischen der talentierten Elite und der für Staatsaufgaben ungeeigneten Masse. Die klassische Theorie unterstützte diese Sichtweise, denn nach ihren Lehren war die Gesellschaft fragil. Eine wohl durchdachte Verfassung wurde gebraucht, denn die Menschen strebten nach Macht.[6]

Die stetig wachsende Wirtschaft in Amerika führte zwangsläufig zur Entstehung von Armen und Reichen. Die neuen reichen Amerikaner befürworteten den Anglizismus, sie sahen sich nunmehr als Aristokraten, als diejenigen die zur Führung auserwählt waren. Diese Entwicklung wurde aus England unterstützt, indem man mehr englische Vorbilder in die Kolonien schickte.[7]

Es war auch der allgemeine Wohlstand in den Kolonien, der letztlich die Revolution möglich machte. Da die Oberschicht nicht durch die Existenz einer armen Masse gezwungen wurde zusammenzuhalten, zersplitterte sie. Die alte Elite unterstützte fortan als Föderalisten den Aufbau einer starken Zentralregierung, um so ihren Status zu festigen.[8] So erklärt Appleby die koloniale Ausgangslage und die konservative Einstellung der Föderalisten.

Auch die Suche nach den Wurzeln der Republikaner beginnt Sie mit bei englischen Werten und Normen. Tugend wurde im klassischen Verständnis meist als bürgerliche Tugend begriffen, die Fähigkeit von Bürgern ihre privaten Interessen zu überwinden, um sich dem Gemeinwohl widmen zu können. Ende des 18. Jahrhunderts hatte sich die Bedeutung des Begriffes geändert. Tugend hatte nunmehr eine überwiegend private Qualität.[9]

Entscheidend für das republikanische Verständnis war der Begriff der Freiheit. Appleby verweißt auf drei unterschiedliche Bedeutungen dieses Kerns des republikanischen Denkens. Am wenigsten verbreitet war die Bedeutung als persönliche Freiheit, als Freiheit am öffentlichen Leben teilzuhaben und politisch mitzuwirken. In der klassischen Tradition waren Tugend und Freiheit untrennbar verbunden. Frei war also nur jemand, der genügend Tugend besaß. In den Kolonien hieß das Geld und Ansehen.[10]

Die zweite Freiheit war „(...) the liberty of secure possession (...). Unlike classical republican liberty, this kind of liberty was negative, private, and limited.“[11] Diese Freiheit wurde durch Recht und Gesetz über Zeit zementiert und galt in Monarchien wie in Demokratien. Obwohl die Freiheit historischer Rechtstradition und die klassische liberale Freiheit sich grundlegend unterschieden, verschmolzen sie in England miteinander.[12]

[...]


[1] Joyce Appleby: Capitalism and a New Social Order, New York University Press, 1984, S. 1

[2] Internetseite der UCLA: http://www.ssc.ucla.edu/history/appleby/

[3] Joyce Appleby: Capitalism and a New Social Order, New York University Press, 1984, S. 1

[4] Vgl. ebd., S. 3

[5] Ebd., S. 7

[6] Vgl. ebd., S. 8 ff.

[7] Vgl. ebd., S. 10 ff.

[8] Vgl. ebd., S. 13

[9] Vgl. ebd., S. 14 ff.

[10] Vgl. ebd., S. 16 ff.

[11] Ebd. S. 17

[12] Vgl. ebd., S. 17 ff.

Fin de l'extrait de 13 pages

Résumé des informations

Titre
Zu Joyce Appleby: "Capitalism and a New Social Order"
Université
Helmut Schmidt University - University of the Federal Armed Forces Hamburg  (Institut für Politikwissenschaft)
Note
1,0
Auteur
Année
2003
Pages
13
N° de catalogue
V44196
ISBN (ebook)
9783638418430
ISBN (Livre)
9783640885602
Taille d'un fichier
477 KB
Langue
allemand
Mots clés
Joyce, Appleby, Capitalism, Social, Order
Citation du texte
Carsten Freitag (Auteur), 2003, Zu Joyce Appleby: "Capitalism and a New Social Order", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44196

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