Was ist Mode, wie funktioniert sie, was drückt sie aus? Diese Arbeit geht diesen Fragen anhand der Modetheorien des französischen Sprachphilosophen Roland Barthes und der italienischen Soziologin Elena Esposito nach. Beide Autoren haben sich zu jeweils unterschiedlichen Zeitpunkten mit dem Thema Mode auseinandergesetzt und wurden in der Mode- und Bekleidungsforschung breit rezipiert. So haben sie durch ihren strukturalistischen (Barthes) und systemtheoretischen Ansatz (Esposito) der allgemeinen Modetheorie neue Impulse gegeben.
Dabei untersucht die Arbeit Mode als „Medium der Bedeutungsgenerierung, Bedeutungszuschreibung, aber auch der Dekonstruktion von Bedeutung [...].“ Es steht also das kulturelle Phänomen Mode, weniger Mode im Sinne von Kleidungsobjekten im Mittelpunkt. Am Beispiel des 1967 erschienen modetheoretischen Hauptwerkes „Die Sprache der Mode“ von Barthes und entsprechender Sekundärliteratur werden die Eckpunkte einer sprachwissenschaftlich-zeichentheoretischen Beschäftigung mit dem Gegenstand „Mode“ herausgearbeitet, Schwachstellen des Ansatzes offengelegt und die Aktualität von Barthes Erkenntnissen geprüft. An dieser Stelle kann allerdings nicht die gesamte Vielschichtigkeit von Barthes Überlegungen abgebildet werden, weshalb sich die Arbeit daher auf die theoretischen Einlassungen im ersten Teil des Werkes beschränkt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Was ist Mode? Zur Definition eines einheitlich uneinheitlichen Begriffs..
2.1 Der soziologische Modebegriff: Mode als sozialer Wandel
2.2 Kleidermode und material culture
2.3 Kulturwissenschaftlicher Modebegriff: Mode als kulturelle Praktik
2.4 Philosophischer Modebegriff: Dialektik von Differenzierung und Nachahmung
2.5 Fazit: Mode, ein ״geheimnisvolles Phänomen“
3. Roland Barthes: Mode als Zeichensystem
3.1 !konische, verbale und technologische Strukturen von Bekleidung
3.2 Zentrale Bedeutungssysteme: vestimentärer Code und rhetorisches System
3.3 Fazit: Barthes Einfluss auf die Modetheorie
4. Elena Esposito: Mode als zirkuläres System
4.1 Soziale und temporale Paradoxien von Mode
4.2 Mode als Normalisierung von Devianz
4.3 Mode als Kontingenzbewältigung?
4.4 Fazit: Die Paradoxien der Mode
5. Schlussbetrachtung: Barthes und Esposito im Vergleich
6. Literaturverzeichnis
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