Diese Arbeit, angefertigt im Rahmen des Proseminars mit dem Titel „Das avignonesische Papsttum“, thematisiert die Gründungsgeschichte der Universität Heidelberg.
Thematisch zusammenhängend mit dem Papsttum in Avignon ist die Universitätsgründung nicht nur auf Grund der zeitlichen Einordnung, sondern auch deshalb, weil die schismatische Situation der Päpste Urban VI. und Clemens V. einer der wichtigsten Auslöser für die Gründung waren. An dieser Stelle soll auch die Frage geklärt werden, warum Ruprecht I. den Wunsch äußerte, eine Universität gründen zu dürfen und welche Rolle Marsilus von Inghen dabei spielte.
Ein ebenso wichtiger Aspekt dieser Arbeit ist der Ablauf der Gründung. Hierzu gehört auch eine diplomatische Untersuchung des Gründungsprivilegs und der Gründungsurkunde der Universität.
Dies sind die wichtigsten Quellen bei dieser Arbeit. Aus diesem Grund ist die diplomatische Untersuchung dieser Repliken einer der Hauptbestandteile dieser Arbeit.
Im Anschluss an die Analyse folgt eine Beschreibung des folgenden Ausbaus der Universität, die strukturelle Organisation mit den vier Fakultäten und die lokale Erweiterung der Universität im Stadtbild, sowie die Finanzierung dieser Maßnahmen. Im Rahmen der vier Fakultäten soll auch auf die Studenten und Lehrenden in Heidelberg eingegangen werden, um einen Einblick in das studentische Leben zu bekommen.
Den Abschluss bildet ein kurzer Ausblick über den weiteren Verlauf der Heidelberger Universitätsgeschichte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Voraussetzungen die zur Gründung der Universität führten
- Das abendländische Schisma
- Ruprecht I. und die Stadt Heidelberg
- Die Gründung der Universität 1385 - 1386
- Das Gründungsprivileg von 1385
- Diplomatische Untersuchung der Autorisationsbulle
- Der weitere Ablauf der Universitätsgründung und die Rolle von Marsilius
- Das weitere Vorgehen bis zur Ausstellung der Gründungsurkunde
- Diplomatische Untersuchung der Gründungsurkunde
- Der Hergang nach dem 1. Oktober 1386
- Das Gründungsprivileg von 1385
- Der weitere Ausbau der Universität
- Die Organisation des Studiums in Heidelberg
- Die vier Fakultäten
- Die Studenten und Lehrenden der Universität Heidelberg
- Der lokale Ausbau durch diverse Gebäudekäufe um 1400
- Die räumliche Unterbringung der Studenten
- Die Finanzierung der Universität
- Die Organisation des Studiums in Heidelberg
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Gründungsgeschichte der Universität Heidelberg im Kontext des abendländischen Schismas. Die Zielsetzung ist die Klärung der Hintergründe für Ruperchts I. Wunsch nach einer Universität, die Rolle Marsilius von Inghens, sowie eine detaillierte Analyse des Gründungsprozesses inklusive einer diplomatischen Untersuchung des Gründungsprivilegs und der Gründungsurkunde.
- Die Auswirkungen des abendländischen Schismas auf die Gründung der Universität Heidelberg
- Die Rolle Ruperchts I. und seine Motivationen bei der Universitätsgründung
- Der Ablauf der Universitätsgründung: Privileg, Urkunde und deren diplomatische Untersuchung
- Der Einfluss Marsilius von Inghens auf den Gründungsprozess
- Der frühe Ausbau der Universität: Organisation, räumliche Entwicklung und Finanzierung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Gründungsgeschichte der Universität Heidelberg ein und stellt den Zusammenhang zum avignonesischen Papsttum her, indem sie das Schisma als wichtigen Auslöser für die Gründung hervorhebt. Sie benennt die zentralen Forschungsfragen der Arbeit, insbesondere die Motive Ruperchts I. und die Rolle Marsilius von Inghens, und skizziert den Aufbau der Arbeit, der die diplomatische Analyse der Gründungsdokumente und den weiteren Ausbau der Universität umfasst.
2. Voraussetzungen die zur Gründung der Universität führten: Dieses Kapitel beleuchtet die Vorbedingungen für die Heidelberger Universitätsgründung. Der Abschnitt zum abendländischen Schisma beschreibt die Aufteilung der Kirche und die daraus resultierenden Herausforderungen für deutsche Studenten, die zuvor oft Universitäten in Paris besuchten. Der Abschnitt über Ruprecht I. erklärt seine Motivationen für die Gründung einer Universität in Heidelberg, u.a. die Förderung deutscher Studenten und die Stärkung der Pfalz durch eine gebildete Elite. Die Unterschiede zwischen Heidelberg und anderen Universitätsstädten wie Prag werden in Bezug auf Größe und vorhandene finanzielle Unterstützung deutlich gemacht.
3. Die Gründung der Universität 1385 - 1386: Dieses Kapitel detailliert den Prozess der Universitätsgründung. Es behandelt den Antrag Ruperchts I. bei Papst Urban VI., die Ausstellung des Gründungsprivilegs von 1385 und der Autorisationsbulle von 1386. Die diplomatische Untersuchung der Autorisationsbulle analysiert das Dokument hinsichtlich seiner formalen Merkmale und der politischen Konstellation, in der es erstellt wurde. Der weitere Verlauf der Gründung nach Erhalt des Privilegs wird beschrieben, wobei die Rolle Marsilius von Inghens im Kontext des weiteren Vorgehens bis zur Ausstellung der Gründungsurkunde beleuchtet wird.
4. Der weitere Ausbau der Universität: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Ausbau der Universität nach ihrer Gründung. Es beschreibt die Organisation des Studiums mit seinen vier Fakultäten und beleuchtet die Studenten- und Lehrerschaft. Der lokale Ausbau wird anhand von Gebäudekäufen um 1400 veranschaulicht, einschließlich der Unterbringung der Studenten und der Finanzierung dieser Maßnahmen. Dieses Kapitel gibt somit einen Einblick in das frühe universitäre Leben in Heidelberg.
Schlüsselwörter
Universität Heidelberg, Gründungsgeschichte, Abendländisches Schisma, Papst Urban VI., Ruprecht I., Marsilius von Inghen, Gründungsprivileg, Gründungsurkunde, Diplomatische Untersuchung, Universitätsausbau, Fakultäten, Studenten, Lehrende, Finanzierung.
Häufig gestellte Fragen zur Gründungsgeschichte der Universität Heidelberg
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Gründungsgeschichte der Universität Heidelberg. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Hintergründe der Gründung, der Rolle wichtiger Persönlichkeiten wie Ruprecht I. und Marsilius von Inghen, sowie einer detaillierten diplomatischen Analyse der Gründungsdokumente.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die Voraussetzungen für die Universitätsgründung, einschließlich des Einflusses des abendländischen Schismas und der Motivationen Ruperchts I. Es analysiert den Gründungsprozess selbst, von der Antragstellung beim Papst bis zur Ausstellung des Gründungsprivilegs und der Gründungsurkunde. Eine diplomatische Untersuchung dieser Dokumente bildet einen zentralen Bestandteil. Darüber hinaus wird der frühe Ausbau der Universität, einschließlich der Organisation des Studiums, der räumlichen Entwicklung und der Finanzierung, beleuchtet.
Welche Rolle spielte das Abendländische Schisma?
Das abendländische Schisma wird als wichtiger Kontextfaktor für die Universitätsgründung dargestellt. Die Aufteilung der Kirche und die daraus resultierenden Schwierigkeiten für deutsche Studenten, die zuvor oft Universitäten in Paris besuchten, bildeten einen Anreiz für die Gründung einer Universität in Heidelberg.
Welche Rolle spielte Ruprecht I. bei der Gründung?
Ruprecht I., Pfalzgraf bei Rhein, wird als der zentrale Initiator der Universitätsgründung dargestellt. Seine Motivationen werden untersucht, wobei die Förderung deutscher Studenten und die Stärkung der Pfalz durch eine gebildete Elite im Vordergrund stehen.
Welche Rolle spielte Marsilius von Inghen?
Die Rolle Marsilius von Inghens im Gründungsprozess wird untersucht. Das Dokument beleuchtet seinen Einfluss auf das weitere Vorgehen bis zur Ausstellung der Gründungsurkunde.
Wie ist der Gründungsprozess im Detail beschrieben?
Der Gründungsprozess wird Schritt für Schritt beschrieben, beginnend mit dem Antrag Ruperchts I. bei Papst Urban VI., über die Ausstellung des Gründungsprivilegs und der Autorisationsbulle bis hin zur Gründungsurkunde. Eine detaillierte diplomatische Untersuchung der Gründungsdokumente ist ein wichtiger Bestandteil des Dokuments.
Wie wird der Ausbau der Universität nach der Gründung dargestellt?
Der Ausbau der Universität nach ihrer Gründung umfasst die Beschreibung der Organisation des Studiums mit seinen vier Fakultäten, die Betrachtung der Studenten und Lehrenden sowie die räumliche Entwicklung und Finanzierung durch Gebäudekäufe um 1400.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Die Schlüsselwörter umfassen Universität Heidelberg, Gründungsgeschichte, Abendländisches Schisma, Papst Urban VI., Ruprecht I., Marsilius von Inghen, Gründungsprivileg, Gründungsurkunde, Diplomatische Untersuchung, Universitätsausbau, Fakultäten, Studenten, Lehrende und Finanzierung.
Welche Art von Analyse wird durchgeführt?
Eine zentrale Methode ist die diplomatische Untersuchung der Gründungsdokumente (Gründungsprivileg und Gründungsurkunde). Diese Analyse betrachtet die formalen Merkmale der Dokumente und die politische Konstellation, in der sie erstellt wurden.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Dieses Dokument ist für akademische Zwecke gedacht, insbesondere für die Analyse der Themen im Zusammenhang mit der Gründungsgeschichte der Universität Heidelberg.
- Citation du texte
- Cindy Müller (Auteur), 2018, Die Gründungsgeschichte der Universität Heidelberg unter den Bedingungen des abendländischen Schismas, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/442125