I. Einleitung
Poe ist der „Begründer der Detektivnovelle“ (Depken 1). Auf diese Aussage stößt man immer wieder, wenn man sich mit Poes ‚tales of ratiocination‘ beschäftigt. Aus dieser Behauptung folgt dann auch, dass C.Auguste Dupin, der Held aus seinen Detektivnovellen, die Figur ist, durch die „die eigentliche Kriminalgeschichte ihren Anfang f[indet]“ (Vollenweider 51). Das heißt natürlich auch, dass Dupin, den man ja nun als Vorreiter späterer Detektivfiguren sehen kann, diese was ihre Ausgestaltung angeht nicht nur maßgeblich beeinflusst sondern sogar als das Vorbild vieler dieser Figuren dient. Trotzdem führt Dupin in Bezug auf seinen Bekanntheitsgrad, vor allem was eine besondere ihm nachempfundene Gestalt betrifft, heutzutage eher ein Schattendasein. Stellt man nämlich heute die Frage nach einem berühmten Detektiv, so lässt die sehr bestimmte Antwort nicht lange auf sich warten: Sherlock Holmes!
Doch warum ist der Name Holmes „a household word in every country in the civilised world“ (Becker 12), während der Name Dupin, obwohl er ersterem Model steht, sehr vielen Menschen sogar vollkommen unbekannt ist?
Genau diese Überlegung ist es, die meine Neugierde weckt und auf die sich folglich mein Entschluss gründet, in dieser Arbeit einen Vergleich zwischen Dupin und Holmes anzustellen. Dabei soll die Vorbildfunktion Dupins betont werden, indem in jedem Abschnitt der Arbeit in einem ersten Schritt die Tatsachen, die Dupin betreffen, geschildert werden, um so eine Ausgangsbasis für einen Vergleich mit Holmes zu schaffen.
Dieser Vergleich wird dann in einem zweiten Schritt vollzogen und soll sowohl Übereinstimmungen als auch eventuelle Abweichungen zwischen den beiden Charakteren verdeutlichen, denn auch wenn ich in dieser Arbeit von der Richtigkeit der Aussage, dass Dupin als Vorbild für Holmes benutzt wird, ausgehe, bestreite ich natürlich keinesfalls, dass Holmes keine exakte Kopie Dupins ist.
Der anschließende dritte Schritt soll dann noch einmal die Kernaussage des jeweiligen Vergleichspunktes ganz kurz und treffend herausstellen.
Diese Arbeitsweise wähle ich auch, weil sie für mein Empfinden erlaubt, Übersichtlichkeit zu wahren, wofür ich gerne in Kauf nehme, dass die Arbeit etwas ausgedehnt wird. [...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Kapitel: Person und Persönlichkeit
- 2. Kapitel: Freundschaft und Liebe
- 3. Kapitel: Methode und Instinkt
- III. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit einem Vergleich der beiden berühmten Detektivfiguren C. Auguste Dupin aus Edgar Allan Poes „Tales of Ratiocination“ und Sherlock Holmes aus Arthur Conan Doyles „The Adventures of Sherlock Holmes“. Ziel der Arbeit ist es, die Vorbildfunktion Dupins für die Figur Holmes zu beleuchten und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Figuren aufzuzeigen.
- Persönlichkeit und Lebensweise der Detektive
- Beziehungen zu Freunden und Partnern
- Methoden und Denkweisen bei der Lösung von Fällen
- Bedeutung von Instinkt und Logik in ihren Ermittlungen
- Rezeption und Popularität der beiden Figuren
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt Edgar Allan Poe als „Begründer der Detektivnovelle“ vor und betont die zentrale Rolle von C. Auguste Dupin als Vorreiter für spätere Detektivfiguren. Es wird die Frage aufgeworfen, warum Sherlock Holmes im Vergleich zu Dupin deutlich bekannter ist, obwohl Dupin als dessen Vorbild gilt. Diese Überlegung motiviert die Autorin zur Durchführung eines detaillierten Vergleichs zwischen den beiden Figuren.
II. Hauptteil
1. Kapitel: Person und Persönlichkeit
Das erste Kapitel befasst sich mit der Person und Persönlichkeit von Dupin und Holmes. Es wird gezeigt, dass beide Figuren aus wohlhabenden Familien stammen, jedoch in ärmlichen Verhältnissen leben. Dupin wird als hochgebildeter und intellektuell brillanter Mann dargestellt, der sich durch außergewöhnliche Beobachtungsgabe und Einfühlungsvermögen auszeichnet. Holmes hingegen ist ein exzentrischer und einzelgängerischer Detektiv mit einer ähnlichen Intelligenz und analytischen Fähigkeit.
2. Kapitel: Freundschaft und Liebe
Im zweiten Kapitel werden die Beziehungen von Dupin und Holmes zu anderen Figuren beleuchtet. Dupins Beziehung zu seinem Erzähler ist geprägt von einer intellektuellen Verbindung und gegenseitiger Bewunderung. Holmes hingegen pflegt eine enge Freundschaft mit Dr. Watson, der als sein Assistent und Biograph fungiert. Die Arbeit analysiert die Bedeutung von Freundschaft und Liebe für die beiden Detektive und ihre Auswirkungen auf ihre Fälle.
3. Kapitel: Methode und Instinkt
Das dritte Kapitel untersucht die Methoden und Denkweisen der beiden Detektive. Es wird dargestellt, dass Dupin sich durch deduktive Logik und analytische Fähigkeiten auszeichnet. Holmes hingegen verwendet eine Kombination aus logischem Schlussfolgern und Intuition, um seine Fälle zu lösen. Der Vergleich soll zeigen, wie beide Figuren unterschiedliche Ansätze verfolgen, um ihre Ziele zu erreichen, und welche Rolle Instinkt und Logik bei ihrer Arbeit spielen.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe Detektivnovelle, Vergleich, Person, Persönlichkeit, Freundschaft, Liebe, Methode, Instinkt, Logik und Intuition. Die Arbeit befasst sich mit den Figuren C. Auguste Dupin und Sherlock Holmes und untersucht deren Vorbildfunktion, Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Darüber hinaus werden die Rezeption und Popularität der beiden Detektivfiguren im Kontext ihrer jeweiligen Epochen beleuchtet.
- Citar trabajo
- Tanja Hollederer (Autor), 2000, Dupin vs. Holmes - Ein Vergleich, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44214