Im Folgenden soll der Versuch unternommen werden, die Hypothese zu überprüfen, ob es einerseits zu einem massiven Wandel der Bedürfnisstrukturen der Menschheit in ihren Teilaspekten der sog. „westlichen Zivilisation“ kam, welcher wiederum die eigentliche Erfindung des Internets erst ermöglichen konnte, oder ob vielmehr die globale Vernetzung im kybernetischen Rückgriff auf die Triebkräfte, libidinösen und „thanatotischen“ Strukturen, selbige modifiziert hat. Denkbar wäre auch von gar keiner Veränderung auszugehen, oder eine noch stärker „autopoietische“ Wechselwirkung zugrunde zu legen. So oder so, zu welchen Ergebnissen diese Arbeit auch kommen mag, zumindest die tendenzielle Falsifizierung von drei Nullhypothesen in diesem Vierfelderschema scheint plausibel. Vorweg ist es aber vonnöten, zur begrifflichen Klarheit eine definitorische Abgrenzung des Bereiches zu unternehmen, auf dessen „Befriedigungsbilanz“, auf dessen Befriedungsfunktion eine Wirkung vermutet wird.
Ausgangspunkt der Diskussion muss die sogenannte Hierarchie sein, die „Pyramide“. Nicht umsonst drängt sich hier der Vergleich zu Maslow und seiner lexikalischen Ordnung der mehr oder minder notwendigen „Notwendigkeiten“ auf; wenn es Bedürfnisse in seiner Hierarchie gibt, die die allgemein hierarchische Gliederung der Gesellschaft als Ganzes weniger gut bedienen kann, als eine alternative Zusammensetzung, so müsste man hier eine mögliche Schlüsselvariable der Argumentation postulieren können. Auf der Ebene biologischer Bedürfnisse scheint sich hier kaum eine signifikante Unterscheidung anzubahnen, bestenfalls in punkto Sexualität, auf die an späterer Stelle von der Schattenseite her eingegangen werden soll. Der Boom der Partnerbörsen als u. U. positive Entwicklung könnte man nichtsdestotrotz auf der Haben-Seite eines Trends hin zum offenen Sozialgefüge verbuchen. Ein klarer Nachteil der Hierarchie zeigt sich auf der nächsten Bedürfnisebene, der Sicherheit. Wenn in einer dreistufigen Anordnung die „mittlere Etage“ aus welchem Grund auch immer wegbrechen würde, ist die Funktionsfähigkeit nicht mehr gewährleistet, ein Netz hingegen kann aufgrund seiner Redundanzen, den Ausfall einzelner „nodes“ (Knotenpunkte, Verknüpfungsstellen) meist spielend bewältigen, wenn auch die Beschädigung zentraler „server“ im realen Web z. B. Stau und Überlastung auf den Ausweichrouten erzeugen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Besitzt die Netzwerkgesellschaft einen veränderten Bedürfnischarakter?
- Grundlegende Konzeptualisierungen, Definitionen & deren Diskussion
- Die Hierarchie
- ,,Das Rhizom“
- Gegenüberstellung: Konkurrenz oder Symbiose?
- Was ist das,,Web“ heute?
- Historische Entwicklungslinien des „,v\nwww“.
- Normative Bedenken......
- Eine,,futurologische“ Prognose.
- Die Verankerung im Bereich einer Proto-Kosmopolitik.……......
- Internationaler Datenverkehr unter ökonomischen Aspekten.
- Transnationale Organisierte Kriminalität..
- Die,,Antwort der Kryptographie.
- Hürden der Strafverfolgung
- Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der Netzwerkrevolution auf die Bedürfnisstrukturen der Menschheit und befasst sich mit der Frage, ob diese Revolution einen tiefgreifenden Wandel dieser Strukturen bewirkt hat oder ob die globale Vernetzung lediglich bestehende Bedürfnisse modifiziert hat. Dabei werden die Vorteile und Nachteile von hierarchischen und rhizomatischen Gesellschaftsmodellen im Kontext der Bedürfnisbefriedigung diskutiert.
- Die Auswirkungen der Netzwerkrevolution auf die Bedürfnisse der Menschheit
- Vergleich von hierarchischen und rhizomatischen Gesellschaftsmodellen im Kontext der Bedürfnisbefriedigung
- Die Rolle der Technologie im Wandel von Bedürfnissen
- Die Bedeutung von Flexibilität und Dynamik in der Netzwerkgesellschaft
- Die Herausforderungen und Chancen der globalen Vernetzung
Zusammenfassung der Kapitel
- Besitzt die Netzwerkgesellschaft einen veränderten Bedürfnischarakter?: Das Kapitel stellt die Hypothese auf, dass die Netzwerkrevolution einen tiefgreifenden Wandel der menschlichen Bedürfnisse bewirkt haben könnte und analysiert die Auswirkungen auf verschiedene Bedürfnisstufen.
- Grundlegende Konzeptualisierungen, Definitionen & deren Diskussion: Das Kapitel setzt sich mit den Begriffen Hierarchie und Rhizom auseinander und zeigt auf, wie diese Konzepte im Kontext der Bedürfnisbefriedigung in der Netzwerkgesellschaft relevant sind.
- Was ist das,,Web“ heute?: Dieses Kapitel beschreibt den aktuellen Stand der Netzwerkgesellschaft und analysiert die Bedeutung des Internets für die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse.
- Historische Entwicklungslinien des „,v\nwww“: Das Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Internets und seinen Einfluss auf die Bedürfnisstrukturen der Menschheit.
- Normative Bedenken......: Dieses Kapitel geht auf die ethischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Netzwerkrevolution ein.
- Eine,,futurologische“ Prognose: Der Abschnitt beschäftigt sich mit der Zukunft der Netzwerkgesellschaft und den möglichen Auswirkungen auf die Bedürfnisse der Menschen.
- Die Verankerung im Bereich einer Proto-Kosmopolitik.……......: Dieses Kapitel analysiert die politische Dimension der Netzwerkrevolution und die Herausforderungen der globalen Vernetzung.
- Internationaler Datenverkehr unter ökonomischen Aspekten.: Das Kapitel untersucht die wirtschaftlichen Aspekte der Netzwerkgesellschaft und die Bedeutung des internationalen Datenverkehrs.
- Transnationale Organisierte Kriminalität..: Dieser Abschnitt befasst sich mit den Herausforderungen der transnationalen Kriminalität in der Netzwerkgesellschaft.
- Die,,Antwort der Kryptographie: Dieses Kapitel analysiert die Rolle der Kryptographie als Mittel zur Sicherung von Daten und Privatsphäre in der Netzwerkgesellschaft.
- Hürden der Strafverfolgung: Der Abschnitt befasst sich mit den Herausforderungen der Strafverfolgung in der digitalen Welt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Netzwerkrevolution, den Bedürfnissen der Menschheit, hierarchischen und rhizomatischen Gesellschaftsmodellen, der Bedeutung von Flexibilität und Dynamik in der Netzwerkgesellschaft, den Herausforderungen der globalen Vernetzung, transnationaler Kriminalität, der Rolle von Kryptographie und der Strafverfolgung im digitalen Raum.
- Quote paper
- M.A. Oliver Köller (Author), 2008, Geopolitische Implikationen der Netzwerkrevolution, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/442387