Demosthenes tritt als der bedeutendste Redner seiner Zeit und als Hauptgegner Philipps II. von Makedonien hervor. Die „Philippiken“, seine Reden gegen Philipp, sind zum Synonym für aggressive Kampfreden schlechthin geworden. Diese Arbeit soll darstellen, wie Demosthenes versuchte, Philipp zu bekämpfen und Athens Position gegenüber dem makedonischen König zu behaupten. Dies geschieht weitgehend chronologisch anhand seiner wichtigsten politischen Reden. Zu Anfang wird kurz auf Herkunft und Prägung eingegangen.
Die Quellenlage ist im Vergleich zu anderen Personen der Zeit günstig. Zahlreiche Reden sind erhalten, ebenso Äußerungen von Zeitgenossen und zeitnahen Autoren über Demosthenes. Vorsicht ist allerdings wegen der Subjektivität der zeitgenössischen Quellen geboten, besonders in den Reden des Demosthenes und seiner politischen Gegner. Außerdem gelten mehrere der überlieferten Reden als nicht authentisch.2Nicht sicher ist zudem, wie stark die Texte von den tatsächlich gehaltenen Reden abweichen.
Vor allem ist umstritten, wie Demosthenes’ Politik letztlich zu beurteilen ist. Ob ehrenhafter Freiheitskämpfer oder Verantwortlicher für den Niedergang Athens - unterschiedliche Betonungen treten schon in den Literaturtiteln hervor. Mit wechselnder Zu- oder Abneigung wurde Demosthenes im Laufe der Geschichte immer wieder für Vergleiche mit aktuellen politischen Konstellationen herangezogen. In Deutschland etwa wurde er während der Kriege gegen Napoleon zum Vorbild im Freiheitskampf erklärt, dann vor dem Hintergrund der Reichsgründung bis nach dem Ende des Kaiserreiches als Verhinderer einer nationalen Einigung und Vertreter einer zerstrittenen Advokatenrepublik hingestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Karriere
- Unterschätzung Philipps
- Erste Philippika
- Olynth-Krise
- Philokrates-Friede
- Wachsende Spannungen
- Chaironeia
- Fazit
- Quellen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der politischen Opposition des Athener Redners Demosthenes gegen Philipp II. von Makedonien. Sie untersucht anhand seiner wichtigsten Reden, wie Demosthenes versuchte, den Aufstieg Makedoniens zu verhindern und Athens Position gegenüber dem makedonischen König zu behaupten.
- Demosthenes' Rolle als Redner und politischer Gegner Philipps
- Demosthenes' Kampf um die Erhaltung der Athener Freiheit
- Die strategischen Ziele und Methoden von Demosthenes
- Die Auswirkungen von Demosthenes' Politik auf das Schicksal Athens
- Die Rolle des öffentlichen Diskurses in der antiken Politik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung präsentiert Demosthenes als den bedeutendsten Redner seiner Zeit und als Hauptgegner Philipps II. Sie erläutert das Ziel der Arbeit, nämlich die Darstellung von Demosthenes' Kampf gegen Philipp und die Behauptung von Athens Position gegenüber dem makedonischen König. Zudem wird auf die Quellenlage und die unterschiedlichen Perspektiven auf Demosthenes' Politik eingegangen.
- Karriere: Dieses Kapitel beleuchtet Demosthenes' Lebensweg, seine frühen Erfahrungen als Redner und seine politische Karriere. Dabei werden seine Prozesse gegen seine Vormünder und seine Zeit als Logograph behandelt, die ihn mit dem politischen Tagesgeschehen vertraut gemacht haben.
- Unterschätzung Philipps: Dieses Kapitel analysiert Demosthenes' frühe politische Reden und die damalige Unterschätzung der Bedrohung durch Philipp II. Es wird gezeigt, dass die Athener die Machtansprüche des makedonischen Königs zunächst ignorierten, und auch Demosthenes in seinen Reden nicht von einer großen Bedrohung durch Philipp sprach.
- Erste Philippika: Das Kapitel behandelt Demosthenes' Erste Philippika, die er 341 v. Chr. vor der Volksversammlung hielt. Es wird die Dringlichkeit dieser Rede und die wachsende Besorgnis über Philipps Vorstöße in Thrakien thematisiert.
Schlüsselwörter
Demosthenes, Philipp II. von Makedonien, Athener Demokratie, politische Reden, Philippiken, makedonische Expansion, antike Geschichte, Rhetorik, Staatsmann, Staatsbürgerschaft, Freiheitskampf.
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- Jan Braunschweig (Autor), 2005, Demosthenes' Kampf gegen Philipp, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44247