Die Ernährung dient nicht nur allein der Erhaltung des eigenen Selbst oder einer Möglichkeit der Zusammenführung von Freunden und Familie, sondern kann auch als ein politisches Druckmittel (Hungerstreik) oder als internationales Handelsgut in bestimmten Kulturen verwendet werden. Das Nichtvorhandensein von Lebensmitteln und eine daraus resultierende Hungersnot kann, ebenso wie das bewusste Reduzieren und die Verweigerung der Nahrungsaufnahme sowie eine übermäßige Zufuhr oder anschließendes Erbrechen vorangegangener Heißhungerattacken von Lebensmitteln, emotional stark besetzt sein.
Bezüglich auf zuletzt genannte Punkte liegt ein gestörtes Essverhalten und somit gegebenenfalls eine Essstörung vor. Aus Sicht der ICD-10 und der DSM-5 lassen sich die Anorexia und Bulimia nervosa sowie die Bringe-Eating-Störung zu den Essstörungen zählen. Grundlegendes gemeinsames Merkmal ist »eine Störung des Ess- und Gewichtskontrollverhaltens« (Wälte/Schneider 2017). Des Weiteren wird das Leben und die alltägliche Lebensführung Betroffener stark von den Themen „Ernährung“, „Essen“ und „Figur“ geprägt. Da auf die einzelnen Essstörungen im engeren Sinne in den folgenden Kapiteln der vorliegenden Arbeit noch genauer eingegangen wird, soll hier auf ein Vorwegnehmen der dort dargelegten Fakten und Erkenntnisse verzichtet werden. Für eine differenzierte Eingrenzung der oben genannten Essstörungen wird eine Einschätzung des Gewichtszustandes mittels des Body-Mass-Indexes (BMI) vorgenommen.
Ziel dieser Arbeit ist es, zu klären, welche Bedeutung Essstörungen der Sozialen Arbeit gegenüber haben. Einer in diesem Sinne ebenso wichtigen Intensität kommt der Gesundheitsförderung anhand der Salutogenese (salutogenetischen Perspektive) zu.
Inhalt
1. Einleitung
2. Begriffsbestimmungen
2.1 ICD-10 und DSM-5
2.2 Essstörungen
2.2.1 Anorexia nervosa
2.2.2 Bulimia nervosa
2.2.3 Binge-Eating-Störung
2.3 Suchterkrankungen bzw. Abhängigkeitserkrankungen
3. Ätiologie (Fokus auf Anorexie)
4. Behandlungsmöglichkeiten (Settings) der Anorexia nervosa
5. Gesundheitsförderung bei Essstörungen als Aufgabe für die (Klinische) Soziale Arbeit im Gesundheitsbereich
6. Fazit
Literatur
Anhang
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