Der Schüler muss im Sekundarbereich I sichere Fähigkeiten beim Produzieren und Gestalten eigener Texte zu unterschiedlichen Zwecken ausbilden. Die Erfahrung, sich anderen mündlich oder schriftlich mitzuteilen und die eigene Kreativität zu erproben, ist für die Identitätsfindung wichtig.
Grammatik als eine derseptem artes liberalesgehörte schon in Antike und Mittelalter zum Ausbildungsrepertoire des gebildeten Menschen und ist bis heute ein fester Bestandteil schulischen Lernens geblieben. Die allegorischen Darstellungen des Mittelalters zeigen die Grammatik dargestellt mit einer Rute, die unter anderem die Schwierigkeiten ihrer Erlernung und des Grammatikunterrichts zeigen könnte.
Die Strapazen dieses Unterrichts bestätigen auch die Befragten einer Untersuchung über grammatisches Wissen, die 1991 von Hubert IVO und Eva NEULAND durchgeführt wurde. Zusammengefasst kamen sie zu folgendem Ergebnis:
„Die Befragten wissen wenig von der Grammatik ihrer Muttersprache, mögen sie nicht sonderlich und erinnern sich nicht gern an ihren Grammatikunterricht, halten aber daran fest, dass Grammatikunterricht sein muss, und geben hierfür unterschiedliche Gründe an“.
Die Umfrageergebnisse werden von Sprachdidaktikern benutzt, um den traditionellen Grammatikunterricht immer wieder aufs Neue in Frage zu stellen und den Wunsch nach neuen Perspektiven zu äußern. Dass eine Patentlösung dabei noch nicht gefunden wurde und schwer zu finden ist, stellt meistens das Ergebnis der Betrachtungen dar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grammatik vs. Sprachreflexion
- Ziele und Funktionen von Grammatikunterricht
- Bild des idealen Grammatikunterrichts
- Resumee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text setzt sich mit der Rolle und Funktion des Grammatikunterrichts im Deutschunterricht auseinander und untersucht die Bedeutung von Sprachreflexion im Kontext der sprachlichen Bildung von Schülerinnen und Schülern im Sekundarbereich I.
- Die Bedeutung des Grammatikunterrichts für die Entwicklung sprachlicher Kompetenz
- Die Kritik am traditionellen Grammatikunterricht und die Forderung nach neuen Perspektiven
- Die Bedeutung von Sprachreflexion für den Erwerb und die Anwendung grammatischer Kenntnisse
- Die Entwicklung von Lernzielen und Methoden für einen zeitgemäßen Grammatikunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Text eröffnet mit einer Auseinandersetzung mit der Notwendigkeit von Sprachkompetenz für Schülerinnen und Schüler im Sekundarbereich I und beleuchtet die lange Tradition des Grammatikunterrichts.
- Grammatik vs. Sprachreflexion: Dieses Kapitel diskutiert die Kritik am traditionellen Grammatikunterricht und die Forderung nach einer stärkeren Berücksichtigung von Sprachreflexion im Unterricht.
- Ziele und Funktionen von Grammatikunterricht: Dieses Kapitel beleuchtet die vielfältigen Ziele und Funktionen des Grammatikunterrichts und zeigt auf, wie dieser zum Erwerb von Sprachkompetenz beitragen kann.
- Bild des idealen Grammatikunterrichts: Dieses Kapitel skizziert die Merkmale eines zeitgemäßen Grammatikunterrichts, der an den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler orientiert ist und Sprachreflexion integriert.
Schlüsselwörter
Der Text befasst sich mit zentralen Themen wie Grammatik, Sprachreflexion, Sprachkompetenz, Deutschunterricht, Sekundarbereich I, traditionelle Grammatik, neue Perspektiven, Lernziele, Methoden und Sprachgebrauch. Die Diskussion basiert auf aktuellen didaktischen Ansätzen und bezieht sich auf die Relevanz des Grammatikunterrichts für die Entwicklung sprachlicher Fähigkeiten.
- Arbeit zitieren
- Katja Böttche (Autor:in), 2005, Grammatikreflexion und Sprachunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44285