Israel, der jüdische Staat im sogenannten Nahen Osten, hat dort in vielerlei Hinsicht eine Sonderstellung inne. Eine davon ist sein Status als Einwanderungsland, den es zum Beispiel mit seinem engsten Verbündeten, den Vereinigten Staaten von Amerika, teilt. Der Staat wäre in dieser Form demnach nicht entstanden und gewachsen, wenn es keine Einwanderung aus anderen Ländern der Welt gegeben hätte. Ähnlich wie in den USA, gehen dabei Absatzbewegungen und Auseinandersetzungen zwischen diesen Gruppen von Einwanderern einher. Während es dort beispielsweise Britischstämmige wie Irischstämmige im 19. Jahrhundert waren, kann in Israel seit der Staatsgründung 1947 vornehmlich zwischen verschiedenen Gruppen von Juden unterschieden werden, die als Einwanderer wie Einheimische diesen Staat gestalten wollten. Sie alle eint ihr religiöskulturelles Brauchtum, wenngleich dies keineswegs bedeutet, sie seien alle gleich. Doch eine gewisse Tendenz zur Homogenisierung geht hier einher, sowohl in Selbst, wie auch Fremdbeschreibungen. Klar ist auch: Sie sind nicht die einzigen, die in Israel leben. Andere, nichtjüdische Bevölkerungsgruppen, leben dort. Oft stehen sie nicht im Fokus einer wissenschaftlichen Betrachtung des Landes.
Welche Stellung haben sie? Wie geht Israel, als Staat und Zivilgesellschaft, mit diesen um? Spezifischer: Wie integriert Israel die nichtjüdischen Bürger und hier speziell die arabischstämmigen? Darum soll es in dieser Arbeit gehen. Zur Hilfe wird dabei der bekannte politikwissenschaftliche Ansatz der Governance genommen, um diese Lage zu beschreiben. Der Aufbau der Arbeit orientiert sich deshalb zuerst an einer Vorstellung der zentralen Begriffe, die zur Beantwortung der Fragestellung notwendig sind: Was ist mit Governance gemeint, was mit Integration? Nach diesem theoretischen Kapitel wird sogleich der Fall Israel untersucht. Hierbei ist es notwendig, Aufmerksamkeit der historischen und politischen Entwicklung des Staates zukommen zu lassen, da die Gründe für die Integrationspolitik Israels, die sich vornehmlich auf jüdische Bürger fokussierte, bis heute fortwirken und die von nichtjüdischen Bürgern und speziell arabischen Bürgern beeinflussen. Schließlich werden die politischen Leitkonzepte und linien und die aktuellen Entwicklungen dieser Integrationspolitik diskutiert, in denen ein besonderer Fokus auf den arabischstämmigen Bürgern liegt. In einem Fazit werden die Ergebnisse zusammengefasst und die Forschungsfrage beantwortet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Die Integration in Israel
- 2. Governance und Integration: Zwei Hauptbegriffe
- 2.1 Governance
- 2.2 Integration
- 3. Die Geschichte der Bevölkerung des modernen Staates Israel: Griff bis in die Gegenwart
- 3.1 Vor der Gründung Israels: Die Kolonialsituation
- 3.2 Israel als eigener Staat – und Einwanderungsland?
- 3.3 Die Entwicklung der nicht-jüdischen Bevölkerung, speziell der arabischstämmigen ...
- 4. Die israelische Integrationspolitik
- 4.1 Leitlinien der Integration in Israel und die arabischstämmigen Bürger
- 4.2 Konfliktfelder der Integration
- 4.3 Beteiligte Akteure in der Governance der Integration in Israel
- 5. Fazit: Ein andauerndes Spannungsverhältnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Integration von arabischen Bürgern in Israel und analysiert die Rolle von Public Governance in diesem Prozess. Sie beschäftigt sich mit den Herausforderungen und Spannungen, die mit der Integration arabischer Bürger in eine Gesellschaft verbunden sind, die stark von jüdischer Identität geprägt ist.
- Die Geschichte der Einwanderung und der Entwicklung der nicht-jüdischen Bevölkerung in Israel.
- Die Herausforderungen und Konflikte, die mit der Integration arabischer Bürger in Israel verbunden sind.
- Die Rolle der Public Governance und der beteiligten Akteure bei der Integration.
- Die Analyse des Spannungsverhältnisses zwischen der israelischen Integrationspolitik und den Bedürfnissen der arabischen Bürger.
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Integration in Israel
Die Einleitung stellt die Thematik der Integration in Israel vor und erläutert die besondere Situation des Landes als Einwanderungsland mit einer heterogenen Bevölkerung. Der Fokus liegt auf der Integration nicht-jüdischer Bürger, insbesondere der arabischen Bevölkerungsgruppe, und die Relevanz des politikwissenschaftlichen Ansatzes der Governance für die Analyse dieser Thematik. - Kapitel 2: Governance und Integration: Zwei Hauptbegriffe
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den theoretischen Grundlagen der Arbeit. Es werden die Begriffe Governance und Integration definiert und ihre Relevanz für die Analyse der Integration von arabischen Bürgern in Israel erläutert. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und den verschiedenen Konzepten von Governance als ein Instrument der Politikgestaltung in einer globalisierten Welt. - Kapitel 3: Die Geschichte der Bevölkerung des modernen Staates Israel: Griff bis in die Gegenwart
Dieses Kapitel beleuchtet die historische und politische Entwicklung Israels, die die Integration von nicht-jüdischen Bürgern prägt. Es werden die Kolonialsituation vor der Staatsgründung, die Einwanderung nach der Gründung und die Entwicklung der nicht-jüdischen Bevölkerung, insbesondere der arabischstämmigen Bürger, dargestellt. - Kapitel 4: Die israelische Integrationspolitik
Dieses Kapitel analysiert die israelische Integrationspolitik und ihre Auswirkungen auf arabische Bürger. Es werden die Leitlinien der Integration, die Konfliktfelder sowie die beteiligten Akteure und ihre Rolle in der Governance der Integration beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Frage, wie die israelische Integrationspolitik den spezifischen Bedürfnissen der arabischen Bürger gerecht wird.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Public Governance und der Integration von arabischen Bürgern in Israel. Dabei werden relevante Schlüsselbegriffe wie Governance, Integration, Einwanderung, arabische Bürger, israelische Integrationspolitik, Konfliktfelder und Akteure der Governance verwendet. Der Fokus liegt auf der Analyse des Spannungsverhältnisses zwischen der israelischen Integrationspolitik und den Bedürfnissen der arabischen Bevölkerungsgruppe.
- Citar trabajo
- Isabelle Büttner (Autor), 2018, Public Governance in Israel. Wie geht Israel mit nicht-jüdischen Immigranten um?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/442968