Denkt man an das Wort Propaganda und ihre Sprache werden den meisten Menschen sicherlich zu allererst die Machenschaften des Nazi-Regimes des Dritten Reiches einfallen. Danach kommt einigen noch das propagandistische System der DDR in den Sinn und nur die Wenigsten werden meinen, dass Propaganda heute noch eine Rolle spielt. Wie in dieser Arbeit gezeigt wird, ist Propaganda zwar nicht mehr ein solch omnipräsentes Thema wie zur damaligen Zeit, doch auch heute wird Sprache genutzt, um zu manipulieren, zu lenken, gar zu instrumentalisieren.
Geht man von dem Varietätenbegriff aus, gilt es zu schauen, wo sich die Sprache der Propaganda, die Propagandasprache, einordnen lässt. Es muss aufgezeigt werden wo die Grenzen zu benachbarten, gar verwandten Varietäten sind und was mit Propagandasprache erreicht werden möchte. Ist Propagandasprache ein manipulierender Funktiolekt und wie und warum schafft sie es mit Hilfe von Techniken zur Sprachlenkung zu instrumentalisieren?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Propaganda
- 2. Propagandasprache - ein Funktiolekt?
- 2.1 Propagandasprache und ihre Abgrenzungen
- 3. Die Manipulation als kommunikativer Zweck
- 3.1 Instrumente zur Sprachlenkung und Manipulation
- 3.1.1 Euphemismen
- 3.1.2 Dysphemismen
- 3.1.3 Metaphern
- 3.2 Techniken zur grammatikalischen Manipulation
- 3.2.1 Die Unbestimmtheit der Wörter
- 3.2.2 Adjektive und die Übersteigerung der Wörter
- 3.2.3 Herabsetzende Suffixe und negierende Präfixe
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der Propagandasprache und analysiert, ob sie als ein manipulierender Funktiolekt verstanden werden kann. Im Fokus steht die Untersuchung der Techniken zur Sprachlenkung und Manipulation, die in der Propaganda eingesetzt werden, um Meinungen und Verhaltensweisen zu beeinflussen. Ziel ist es, die Funktionsweise der Propagandasprache zu entschlüsseln und aufzuzeigen, wie und warum sie mit Hilfe von Sprachtechniken instrumentalisiert werden kann.
- Der Wandel des Begriffs "Propaganda" und seine historische Entwicklung
- Die Abgrenzung der Propagandasprache zu anderen Varietäten des Deutschen
- Die Analyse von Manipulationstechniken in der Propagandasprache
- Die Rolle der Euphemismen, Dysphemismen und Metaphern in der Sprachlenkung
- Die Verwendung von grammatikalischen Mitteln zur Manipulation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Aktualität des Themas Propagandasprache, insbesondere im Kontext politischer Wahlkämpfe und aktueller gesellschaftlicher Debatten. Sie stellt die Forschungsfrage nach der Funktion und den Manipulationstechniken der Propagandasprache und führt in die Thematik ein.
Kapitel 1 gibt einen historischen Überblick über den Begriff "Propaganda" und dessen Wandlung im Laufe der Zeit. Es wird die Entwicklung vom religiösen Auftrag über die Werbefunktion bis hin zum Machtinstrument beleuchtet, das Meinungen und Verhaltensweisen beeinflussen kann.
Kapitel 2 untersucht die Propagandasprache im Hinblick auf ihre Einordnung als Funktiolekt. Es werden die Grenzen und Gemeinsamkeiten zu anderen Sprachvarietäten des Deutschen aufgezeigt.
Kapitel 3 beleuchtet den Zweck der Manipulation in der Kommunikation und analysiert verschiedene Instrumente und Techniken der Sprachlenkung. Es werden verschiedene Kategorien von Sprachmitteln wie Euphemismen, Dysphemismen und Metaphern untersucht, die zur Beeinflussung der Rezipienten eingesetzt werden. Des Weiteren wird auf Techniken der grammatikalischen Manipulation wie die Unbestimmtheit der Wörter, die Verwendung von Adjektiven zur Übersteigerung und herabsetzende Suffixe sowie negierende Präfixe eingegangen.
Schlüsselwörter
Propagandasprache, Funktiolekt, Manipulation, Sprachlenkung, Euphemismen, Dysphemismen, Metaphern, grammatikalische Manipulation, Sprachgeschichte, politische Sprache, Meinungsbeeinflussung, Rhetorik.
- Citar trabajo
- Bruno Minniti (Autor), 2017, Propagandasprache. Ein manipulierender Funktiolekt?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/443123