Diese Arbeit thematisiert die Rolle von Overconfidence, d.h. zu ausgeprägter Selbstsicherheit, bei Chief Executive Officers (CEOs) in Unternehmen und ihre ökonomischen Auswirkungen. Das Time Magazin hat in den letzten 25 Jahren viermal einen CEO von US-Unternehmen als "Person of the Year" ausgewählt: Ted Turner (CNN), Andrew Grove (Intel), Jeff Bezos (Amazon) und Mark Zuckerberg (Facebook). CEOs stehen im Mittelpunkt und treten in Fernsehshows sowie in Zeitschriften in Erscheinung, welches ein Bild von CEOs impliziert, das stark mit ausgeprägtem Selbstbewusstsein verbunden ist. Folglich ist es nicht überraschend, dass bei fehlgeschlagenen Investments und Projekten dem CEO häufig Overconfidence unterstellt wird. Tatsächlich können erhebliche Verluste für Unternehmen als Folge von Overconfidence entstehen. Beispielsweise sind hier Fusions- und Übernahmendeals von Unternehmen in den USA zu nennen, wobei beteiligte Shareholder über 220 Millarden Dollar Verlust aufgrund von überschätzten Entscheidungen gemacht haben sollen. Somit ist die Rolle von Overconfidence ein interessantes Untersuchungsthema in der ökonomischen und insbesondere der finanzwirtschaftlichen sowie der psychologischen Theorie, da CEOs beachtliche Auswirkungen auf ein Unternehmen haben.
Die zentrale Frage dieser Arbeit ist es, welche Auswirkungen Overconfidence bei CEOs bezüglich Finanzierungsstrukturentscheidungen, Investitionsverhalten, Finanzpolitik sowie Innovation in einem Unternehmen hat. In diesem Rahmen ist zunächst zu betrachten, was sinnvolle Maßgrößen für Overconfidence bei CEOs sind, und wie diese modelliert werden können. Die Arbeit basiert auf einer Literaturanalyse der ökonomischen Theorie zum benannten Thema. Dabei gliedert sie sich in sechs Abschnitte. Nach dieser Motivation wird im zweiten Abschnitt zunächst eine Definition von Overconfidence anhand von bekannten Ausprägungen und Effekten der psychologischen Literatur beschrieben. Im dritten Abschnitt werden die Möglichkeiten für Maßgrößen von Overconfidence und hierbei vor allem eine Methode basierend auf Optionsentscheidungen eines CEOs behandelt und diskutiert. Im vierten Abschnitt werden die Auswirkungen von Overconfidence, die sich auf die Finanzierungsstruktur, Investitionsentscheidungen und Finanzpolitik ergeben, dargestellt. Der Einfluss von overconfidenten CEOs, auf die innovative Unternehmensperformance wird im fünften Abschnitt betrachtet. Abschließend wird diese Arbeit in einem Fazit zusammengefasst und bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Motivation
- 2 Definition von Overconfidence
- 3 Maßgrößen für Overconfidence bei CEOs
- 3.1 Optionsbasierende Maße
- 3.2 Diskussion
- 3.3 Alternative Maße und Methoden
- 4 Auswirkungen auf Finanzierungsstruktur und Investitionstätigkeiten
- 4.1 Finanzierungs- und Kapitalstruktur
- 4.2 Investitionsverzerrungen
- 4.3 Finanzpolitik
- 5 Beeinflussung der innovativen Unternehmensperformance
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen von Overconfidence bei CEOs auf verschiedene Aspekte des Unternehmensmanagements. Es wird analysiert, wie sich übermäßiges Selbstvertrauen auf Finanzierungsentscheidungen, Investitionsverhalten, Finanzpolitik und die innovative Unternehmensperformance auswirkt. Die Arbeit basiert auf einer Literaturanalyse und beleuchtet verschiedene Methoden zur Messung von Overconfidence bei CEOs.
- Messung von Overconfidence bei CEOs
- Auswirkungen auf die Finanzierungsstruktur
- Einfluss auf Investitionsentscheidungen
- Auswirkungen auf die Finanzpolitik
- Beziehung zu innovativer Unternehmensperformance
Zusammenfassung der Kapitel
1 Motivation: Die Arbeit untersucht die ökonomischen Auswirkungen von Overconfidence bei CEOs, insbesondere deren Einfluss auf Finanzierungsentscheidungen, Investitionsverhalten, Finanzpolitik und Innovation. Die Einleitung veranschaulicht die Bedeutung des Themas anhand von Beispielen aus der Praxis, wie beispielsweise teure Fehlentscheidungen bei Fusionen und Übernahmen, die auf überschätztes Selbstvertrauen zurückzuführen sind. Die zentrale Forschungsfrage der Arbeit wird formuliert und der Aufbau der Arbeit skizziert.
2 Definition von Overconfidence: Dieses Kapitel liefert eine präzise Definition von Overconfidence und beschreibt verschiedene Ausprägungen und Effekte, die in der psychologischen Literatur beschrieben werden. Es dient als Grundlage für das Verständnis des Konstrukts und seiner Relevanz im Kontext der Unternehmensführung.
3 Maßgrößen für Overconfidence bei CEOs: Dieses Kapitel befasst sich mit der Herausforderung, Overconfidence bei CEOs messbar zu machen. Es werden verschiedene Methoden vorgestellt, wobei insbesondere optionsbasierte Maße im Detail erläutert und diskutiert werden. Zusätzlich werden alternative Maße und Methoden zur Erfassung von Overconfidence vorgestellt und kritisch bewertet. Die Diskussion der verschiedenen Messmethoden ist zentral, um die späteren Analysen der Auswirkungen von Overconfidence zu fundieren.
4 Auswirkungen auf Finanzierungsstruktur und Investitionstätigkeiten: Dieses Kapitel analysiert den Einfluss von Overconfidence auf die Finanzierungsstruktur, Investitionsentscheidungen und die Finanzpolitik von Unternehmen. Es wird untersucht, wie übermäßiges Selbstvertrauen zu verzerrten Entscheidungen in diesen Bereichen führt und welche Konsequenzen dies für die Unternehmensentwicklung hat. Die Kapitelteile zu Finanzierungsstruktur, Investitionsverzerrungen und Finanzpolitik werden hier zu einem umfassenden Bild der Auswirkungen auf die Unternehmensführung zusammengefügt.
5 Beeinflussung der innovativen Unternehmensperformance: In diesem Kapitel wird der Einfluss von Overconfidence auf die innovative Unternehmensperformance untersucht. Es wird analysiert, inwiefern übermäßiges Selbstvertrauen die Innovationsfähigkeit von Unternehmen beeinflusst und welche Folgen dies für den langfristigen Erfolg hat. Hierbei werden die Zusammenhänge zwischen CEO-Verhalten und den Ergebnissen der Innovationsaktivitäten beleuchtet.
Schlüsselwörter
Overconfidence, CEOs, Finanzierungsstruktur, Investitionsentscheidungen, Finanzpolitik, innovative Unternehmensperformance, ökonomische Auswirkungen, Literaturanalyse, Optionsentscheidungen, Messmethoden.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Auswirkungen von Overconfidence bei CEOs
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen von Overconfidence (übersteigertem Selbstvertrauen) bei CEOs auf verschiedene Aspekte des Unternehmensmanagements. Im Fokus stehen die Einflüsse auf Finanzierungsentscheidungen, Investitionsverhalten, Finanzpolitik und die innovative Unternehmensperformance.
Welche Methoden werden zur Messung von Overconfidence bei CEOs verwendet?
Die Arbeit präsentiert verschiedene Methoden zur Messung von Overconfidence bei CEOs. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf optionsbasierten Maßen, die detailliert erläutert und diskutiert werden. Zusätzlich werden alternative Maße und Methoden vorgestellt und kritisch bewertet.
Welche Auswirkungen hat Overconfidence auf die Finanzierungsstruktur und Investitionstätigkeiten?
Die Arbeit analysiert, wie sich übermäßiges Selbstvertrauen von CEOs auf die Finanzierungsstruktur, Investitionsentscheidungen und die Finanzpolitik von Unternehmen auswirkt. Es wird gezeigt, wie dies zu verzerrten Entscheidungen führt und welche Konsequenzen dies für die Unternehmensentwicklung hat. Die Analyse umfasst die Finanzierungsstruktur, Investitionsverzerrungen und die Finanzpolitik.
Wie beeinflusst Overconfidence die innovative Unternehmensperformance?
Die Arbeit untersucht den Einfluss von Overconfidence auf die innovative Unternehmensperformance. Es wird analysiert, inwiefern übermäßiges Selbstvertrauen die Innovationsfähigkeit von Unternehmen beeinflusst und welche Folgen dies für den langfristigen Erfolg hat. Der Zusammenhang zwischen CEO-Verhalten und den Ergebnissen der Innovationsaktivitäten wird beleuchtet.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: 1. Motivation (Einführung in das Thema und Forschungsfrage), 2. Definition von Overconfidence (präzise Definition und Beschreibung verschiedener Ausprägungen), 3. Maßgrößen für Overconfidence bei CEOs (Methoden zur Messung von Overconfidence), 4. Auswirkungen auf Finanzierungsstruktur und Investitionstätigkeiten (Analyse des Einflusses auf Finanzierungsentscheidungen, Investitionen und Finanzpolitik), 5. Beeinflussung der innovativen Unternehmensperformance (Auswirkungen auf Innovation und langfristigen Erfolg), und 6. Fazit (Zusammenfassung der Ergebnisse).
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Die Arbeit wird durch folgende Schlüsselwörter charakterisiert: Overconfidence, CEOs, Finanzierungsstruktur, Investitionsentscheidungen, Finanzpolitik, innovative Unternehmensperformance, ökonomische Auswirkungen, Literaturanalyse, Optionsentscheidungen, Messmethoden.
Welche zentrale Forschungsfrage wird in der Arbeit behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage befasst sich mit den ökonomischen Auswirkungen von Overconfidence bei CEOs auf Finanzierungsentscheidungen, Investitionsverhalten, Finanzpolitik und Innovation.
Auf welcher Grundlage basiert die Arbeit?
Die Arbeit basiert auf einer umfassenden Literaturanalyse.
Welche Beispiele werden zur Veranschaulichung des Themas verwendet?
Die Arbeit veranschaulicht die Bedeutung des Themas anhand von Beispielen aus der Praxis, z.B. teure Fehlentscheidungen bei Fusionen und Übernahmen, die auf überschätztes Selbstvertrauen zurückzuführen sind.
- Quote paper
- Simon Roling (Author), 2016, Auswirkungen von Overconfidence bei CEOs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/443761