Diese Hausarbeit befasst sich im Folgenden mit dem Dynastiewechsel 751, bei dem die Macht im fränkischen Königreich von den Merowingern an die Karolinger überging. In der Hausarbeit wird dabei der Fragestellung nachgegangen, wie der Dynastiewechsel von Seiten konfessionsorientierter Wissenschaftler aus dem Bereich des Katholizismus und des Protestantismus bewertet worden ist.
Der fränkische Dynastiewechsel von 751, bei dem das Königsgeschlecht der Merowinger vom Adelsgeschlecht der Karolinger abgelöst wurde, ist schon seit langem Gegenstand mittelalterlicher Geschichtsforschung. In der Historie der deutschen Geschichtsschreibung finden sich daher zahlreiche, unterschiedliche Forschungsergebnisse in Bezug auf mögliche Bewertungen und Interpretationen dieses wichtigen Ereignisses des frühen Mittelalters. Dabei spiegelt insbesondere die Geschichtsschreibung des deutschen Kaiserreichs von 1871-1914 in sich sehr vielseitige Forschungsmeinungen wider, die stark von der damaligen Zeit und den damaligen politischen Verhältnissen geprägt waren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Positionen deutscher Historiker des Kaiserreichs zum Dynastiewechsel
- Positionen evangelischer Historiker zum Dynastiewechsel von 751
- Ansätze konfessionsneutraler Forschung am Beispiel E. Mühlbachers
- Positionen katholischer Historiker zum Dynastiewechsel von 751
- Zusammengefasste Thesen und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die unterschiedlichen Perspektiven deutscher Historiker des Kaiserreichs auf den fränkischen Dynastiewechsel von 751. Insbesondere geht es um die Frage, inwiefern die damalige religiöse Konfession die Interpretationen der Ereignisse beeinflusste.
- Der Einfluss der Konfession auf die Beurteilung des Dynastiewechsels von 751
- Die Rolle des Papstes Zacharias im Dynastiewechsel
- Die Frage der Legitimität des Dynastiewechsels
- Die Interpretation des Dynastiewechsels als Revolution
- Die unterschiedlichen Standpunkte evangelischer und katholischer Historiker
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Schriften verschiedener evangelischer Historiker des Kaiserreichs und deren zentrale Thesen zum Dynastiewechsel von 751. Dabei wird die Frage nach der Schuld des Papstes Zacharias und der Legitimität des Dynastiewechsels im Kontext der damaligen politischen und religiösen Verhältnisse behandelt.
Das zweite Kapitel stellt eine weitgehend neutrale Position dar, die versucht, zwischen den konfessionellen Schriften einen Ausgleich zu finden. Die Ansätze konfessionsneutraler Forschung im Kaiserreich werden dabei anhand des Beispiels von Erich Mühlbacher beleuchtet.
Das dritte Kapitel konzentriert sich auf die katholischen Forschungsmeinungen der Zeit und analysiert die Interpretationen des Dynastiewechsels aus katholischer Sicht. Die Frage nach der Rolle des Papstes und der Rechtmäßigkeit des Vorgangs wird aus dieser Perspektive betrachtet.
Schlüsselwörter
Fränkischer Dynastiewechsel, 751, Merowinger, Karolinger, Papst Zacharias, Pippin der Jüngere, Childerich III., evangelische Historiker, katholische Historiker, Deutsches Kaiserreich, Konfession, Revolution, Legitimität, Rechtsprechung, Geschichtsschreibung, Forschung,
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- Bernd Appel (Author), 2011, Forschungsstandpunkte zum Dynastiewechsel von 751 im deutschen Kaiserreich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/444043