Den Begriff „Stress“ kennt nahezu jeder Mensch und hat schon "Stress" erfahren. Was aber ist Stress? Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich dem Thema "Stress" zu nähern.
"Stress" beschreibt eine evolutionäre bedingte und natürliche Reaktion des Menschen auf diverse Situationen einer subjektiven Bedrohung. In der frühen Geschichte der Menschheit und auch während der weiteren Evolution war es überlebenswichtig in einer gefährlichen Lage zu entrinnen. Zum Überleben schüttet der menschliche Organismus Stresshormone aus, die kurzzeitig die physische Leistungsfähigkeit erhöhen, um in lebensgefährlichen Situationen durch Kampf oder Flucht reagieren zu können. In der heutigen Gesellschaft und im modernen Alltagsleben stellen Kampf und Flucht jedoch kaum noch eine angemessene Verhaltensweise dar. Wenngleich die Relikte der Urzeit bis zur Gegenwart Einfluss haben. Den Menschen in der Gegenwart fehlt oftmals ein Regulationsmechanismus um die einwirkenden Stressoren ab zu puffern. Die Folge ist eine permanente Anspannung des gesamten Organismus, welche auf Dauer psychisch und physisch gesundheitsschädlich ist.
Laut einer repräsentativen Umfrage der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2016 leiden in Deutschland mehr als 60% der Erwachsenen Bevölkerung zumindest "gelegentlich" unter Stress - nahezu 23 % sogar "häufig". Es zeigt sich auch eine Geschlechterspezifität. Männer scheinen demnach weniger betroffen zu sein als Frauen. Stress ist kein Phänomen, welches sich auf Erwachsene beschränkt. Auch annähernd 25% der Kinder gaben an, "oft" oder "sehr oft" unter Stress zu leiden. Bei Erwachsenen lassen sich drei große Stressoren unterscheiden: das Berufsleben, hohe Selbsterwartungen und private Auseinandersetzungen. Im Arbeitsprozess werden primär zu lange Arbeitszeiten und ständiger Termindruck als große Stressoren angegeben. Ein Wandel der Arbeitswelt und deren Anforderungen gelten in der Stressforschung ursächlich für die Entstehung von Stress. Charakteristisch für diesen Wandel ist neben einer dauerhaften hohen Arbeitsbelastung vor allem die so genannte "Erosion des Privaten". Darunter werden vor allem die Resultate einer hohen Arbeitsstundenzahl und der Unterwerfung einer permanenten Erreichbarkeit sowie der daraus resultierenden wachsenden Disbalance von Beruf und Privatleben konzentriert.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Einleitung
- Wirkungskaskade von Stress im Körper
- Genesis Stressdisposition
- Prädisposition für Stress
- Stressmodelle
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des Stresses als subjektiver Wirkung auf den Körper, dessen individueller Verarbeitung und dem Einfluss von Stressoren auf den Einzelnen. Es wird beschrieben, welche physiologischen Prozesse und somatischen Effekte Stress bei einer Person hat. Außerdem werden verschiedene Stressmodelle aus unterschiedlichen Epochen vorgestellt und diskutiert.
- Definition von Stress und seine evolutionäre Bedeutung
- Physiologische Reaktionen des Körpers auf Stress
- Stressoren im modernen Leben und ihre Auswirkungen
- Stressmodelle und ihre Erklärungen für Stressreaktionen
- Individuelle Verarbeitung von Stress und Bewältigungsmechanismen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Begriff "Stress" wird erläutert und seine evolutionäre Grundlage sowie die Auswirkungen auf den modernen Menschen werden dargestellt. Es wird die Bedeutung von Stressbewältigung im modernen Leben betont.
- Wirkungskaskade von Stress im Körper: Dieses Kapitel beschreibt die physiologischen Reaktionen des Körpers auf Stress. Die verschiedenen körperlichen Systeme, die von Stress beeinflusst werden, werden erklärt, und die beiden Hauptwege der Stressverarbeitung - die Hypothalamus-Sympathikus-Nebennierenmark-Achse und die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinde-Achse - werden vorgestellt.
- Genesis Stressdisposition: Dieses Kapitel untersucht, wie der Körper auf Stressoren reagiert, Ressourcen mobilisiert und Entzündungen unterdrückt. Die Folgen von dauerhaftem Stress für den Körper werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Stress, Stressreaktion, Stressoren, Stressverarbeitung, Hypothalamus-Sympathikus-Nebennierenmark-Achse, Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinde-Achse, Cortisol, Adrenalin, Stressmodelle, Stressbewältigung, Prädisposition für Stress.
- Quote paper
- Thomas Neufert (Author), 2018, Deskription des Stressphänomens und dessen Effekte auf den menschlichen Körper anhand von Stressmodellen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/444654