Geister, wahnsinnige Gestalten, hypnoseähnliche Zustände oder dämonische Höllengestalten sind alles essenzielle Merkmale der Romantik, die im Gegensatz zur Aufklärung einen neuen Erlebnishorizont eröffnen und den Leser sowie den Dichter in den Mittelpunkt der Literatur rücken. Insbesondere Leidenschaften, Seelenzustände und geheimnisvolle Begebenheiten bilden den zentralen Hintergrund dieser phantastischen und märchenhaften Erzählungen. Zudem scheint die Phantasie, das menschliche Vermögen eigene Vorstellungen hervorzubringen, als besondere Voraussetzung für die Identifikation und das Einlassen auf neue Welten zu sein. Vor allem die Darstellung nächtlicher Begebenheiten, merkwürdiger Gestalten und die Schattenseiten menschlicher Psyche sind Bestandteil phantastischer Literatur und eine besondere Herausforderung für die Phantasie.
Einer der wichtigsten Vertreter phantastischer Literatur ist Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, der insbesondere durch seine „Fantasiestücke in Callot`s Manier“ (1814/1815) und seine „Nachtstücke“ (1817) das Motiv des Wunderbaren und des Unheimlichen als Schlüsselbegriffe seiner Literatur zentralisiert. Zudem eröffnet sich eine Welt, die ein wechselseitiges Verhältnis und simultanes Auftreten von Alltäglichkeit, Bürgerlichkeit und dem Wunderbaren suggeriert.
In dieser Arbeit werden vor allem die Thematik der Weltenduplizität und die Darstellung der Wirklichkeit beziehungsweise der Phantasie in den Mittelpunkt gerückt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konzepte von Phantasie und Einbildungskraft im Laufe der Zeit
- Begriffserklärungen
- Aufklärung
- Romantik
- Phantasie und Welt bei E.T.A. Hoffmann
- Das Traummotiv in ,,Der Magnetiseur“
- Das Motiv des Wahnsinns in ,,Das öde Haus“
- Doppelgängermotiv und Duplizität in „Der goldene Topf”
- Schluss
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Darstellung von Phantasie und Welt in den Werken E.T.A. Hoffmanns, insbesondere in den Erzählungen „Der Magnetiseur“, „Das öde Haus“ und „Der goldene Topf“. Die Arbeit zielt darauf ab, die Rolle der Phantasie in der Gestaltung der literarischen Welten Hoffmanns zu analysieren und die Verbindung zwischen Alltag und Phantasie in seinen Werken zu untersuchen.
- Konzepte von Phantasie und Einbildungskraft in der Aufklärung und Romantik
- Die Darstellung von Traum und Wahnsinn in Hoffmanns Werken
- Die Zweiweltentheorie in Hoffmanns Erzählungen
- Die Rolle des Doppelgängers und der Duplizität in Hoffmanns Werken
- Die Grenzüberschreitung zwischen Realität und Phantasie in Hoffmanns literarischen Welten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Bedeutung der Phantasie in der Literatur der Romantik. Sie verweist auf die besondere Rolle E.T.A. Hoffmanns als Vertreter phantastischer Literatur und erläutert den Fokus der Arbeit auf die Darstellung der Zweiweltentheorie, Alltag und Phantasie, in seinen Werken. Das zweite Kapitel widmet sich der Begriffserklärung von Phantasie und Phantastik und ihrer Verwendung und Einfluss innerhalb der Aufklärung und der Romantik. Es beleuchtet die verschiedenen Konzepte von Phantasie und deren philosophischen und psychologischen Dimensionen. Der dritte Teil analysiert die Thematik der Weltenduplizität in Hoffmanns Erzählungen „Der Magnetiseur“, „Das öde Haus“ und „Der goldene Topf“. Es beleuchtet die Rolle des Traumes, des Wahnsinns und des Doppelgängers in diesen Werken und analysiert, wie Hoffmann die Beziehung zwischen Realität und Phantasie in seinen literarischen Welten darstellt.
Schlüsselwörter
Phantasie, Einbildungskraft, Romantik, E.T.A. Hoffmann, Zweiweltentheorie, Traum, Wahnsinn, Doppelgänger, Duplizität, Grenzüberschreitung, „Der Magnetiseur“, „Das öde Haus“, „Der goldene Topf“.
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- Christof Theis (Author), 2014, Phantasie und Welt in Werken E.T.A. Hoffmanns, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/444725