Der Kasper wird in der allgemeinen Betrachtung als Harlekins Vertreter auf der deutschsprachigen Bühne des 18. Jahrhunderts gesehen1, vor allem bekannt durch den namhaften Darsteller des Kasperls Johann Laroche (1744 – 1806) in der Alt-Wiener Stegreifkomödie. Auch dadurch, dass die Maske mit der Hans-Wurst-Maske teilweise konkurrierte und ihn gar beerbte, machte die Maske des Kaspers bekannt. Ins allgemeine Gedächtnis hat es allerdings die Kasper-Maske als Figur im deutschen Handpuppenspiel geschafft.
So wird das deutsche Handpuppenspiel auch „Kasper“- oder „Kasperle“ Theater genannt. Damit wird deutlich, dass der Kasper die Hauptfigur und bekannteste Figur im deutschen Handpuppenspiel ist.
In dem Referat soll näher auf die Figur des Handpuppenkaspers und der Abgrenzung zum Kasper der Schauspielbühne eingegangen werden. Außerdem soll die Sprache des Kaspers analysiert werden. Auch soll auf die geschichtliche Umstrukturierung des Handpuppenkaspers unter Pocci und Schmidt eingegangen, so wie das Stück „Kasper tot. Schluss mit lustig“ unter der Betrachtung aktueller Forschungsfragen betrachtet werden.
Folgende Fragen in Bezug auf die Kasper-Forschung stehen im Mittelpunkt: Tritt beim Kasper der Handpuppenbühne die Sprachkomik in den Vordergrund? Wie steht der Kasper zum Harlekin-Prinzip?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Unterscheidung des „Comödianten“-Typus Kasperl und der Handpuppe Kasper
- 3. Die Geschichte der Kasper – Figur im Handpuppenspiel
- 3.1. Die Merkmale des Handpuppen -Kaspers
- 3.2. Die Sprachkomik des Kasper
- 4. Der heutige Forschungsstand und grundsätzliche Fragen in der Kasper-Forschung
- 4.1. Beispiel: Kurzanalyse des Stücks „Kasper tot. Schluss mit lustig?“
- 4.1.1. Die Handlung
- 4.2. Das Prinzip bei Großmann
- 4.3. Eigener Standpunkt zum Kasper-Prinzip
- 4.1. Beispiel: Kurzanalyse des Stücks „Kasper tot. Schluss mit lustig?“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat befasst sich mit der deutschen Kasperfigur im Handpuppenspiel, insbesondere mit der Abgrenzung zum Kasper der Schauspielbühne. Es untersucht die Sprache des Kaspers, die geschichtliche Umstrukturierung des Handpuppenkaspers und beleuchtet aktuelle Forschungsfragen anhand des Stücks „Kasper tot. Schluss mit lustig?“.
- Die Unterscheidung des „Comödianten“-Typus Kasperl von der Handpuppe Kasper
- Die Merkmale des Handpuppenkaspers und dessen Abgrenzung zum Schauspielkasper
- Die Rolle der Sprachkomik im Handpuppenspiel
- Die historische Entwicklung des Handpuppenkaspers
- Aktuelle Forschungsfragen und Diskussionen um das Kasper-Prinzip
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kasper als eine wichtige Figur im deutschen Handpuppenspiel vor und erläutert die Intentionen des Referats. Kapitel 2 beleuchtet die Unterschiede zwischen dem Comödianten-Typus Kasperl und der Handpuppe Kasper, wobei die Unterschiede in Bewegungsmöglichkeiten, Spielprinzipien und Sprachgebrauch herausgestellt werden. Kapitel 3 befasst sich mit der historischen Entwicklung der Kasper-Figur im Handpuppenspiel, mit besonderem Augenmerk auf die Merkmale des Handpuppen-Kaspers und die Rolle der Sprachkomik. Kapitel 4 untersucht den aktuellen Forschungsstand und grundsätzliche Fragen in der Kasper-Forschung, mit einem Beispiel zur Kurzanalyse des Stücks „Kasper tot. Schluss mit lustig?“ und einer Betrachtung des Kasper-Prinzips bei Großmann.
Schlüsselwörter
Handpuppenspiel, Kasper, Kasperle, Comödiantentheater, Kasperl, Harlekin-Prinzip, Sprachkomik, Putschinelle, Pulcinella, Forschungsstand, Kasper-Forschung, „Kasper tot. Schluss mit lustig?“, Großmann.
- Citation du texte
- Jennifer Müller (Auteur), 2016, Versuch der Skizzierung der deutschen Kasperfigur im Handpuppenspiel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/444889