Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Jürgen Fuchs, dem am 19. Dezember 1950 in Ostdeutschland geborenen Schriftsteller, Bürgerrechtler und Vertreter der Opposition in der DDR, der auch nach seiner Zwangsausbürgerung von der Stasi im Westen weiter beobachtet und mit Zersetzungsmaßnahmen bekämpft wurde.
281 Tage war Fuchs in der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin-Hohenschönhausen gefangen gehalten worden. Vom 19. November 1976 bis zum 26. August 1977 sah er sich den Verhörspezialisten und dem damit verbundenen Psychoterror ausgeliefert. Der Gefangene sollte sich selbst belasten, seine Freunde verraten, sollte sich von den zu Staatsfeinden degradierten Wolf Biermann und Robert Havemann distanzieren. Trotz größten Bemühungen schafften sie es nicht, Jürgen Fuchs zu brechen und auch nur einem ihrer Ziele im Ansatz näher zu kommen. So wurde er am Ende vor die Wahl gestellt: Entweder er rettet sich, seine Familie die draußen auf ihn wartete sowie seine inhaftierten Freunde - oder er bleibt möglicherweise noch zehn weitere Jahre in Gefangenschaft.
Zum Einstieg soll seine Biographie im Hinblick auf den Konflikt mit der Staatssicherheit und dem allgemeinen System der DDR aufgezeigt werden. Der Schwerpunkt liegt im Anschluss auf der Untersuchung der Vorgehensweise des Staates und der Staatssicherheit. Wie gingen diese gegen oppositionelle Schriftsteller vor und welche Mittel wählte konkret Fuchs, um sich zur Wehr zu setzen? Dies möchte ich anhand einiger Werke und niedergeschriebenen Einblicken aus dem Gefängnis veranschaulichen. Anschließend soll die Frage geklärt werden, welche Auswirkungen die Zensur, die Inhaftierung und die anschließende Ausbürgerung auf das literarische Schaffen für Herrn Fuchs hatte. War die Staatssicherheit mit ihrem Vorgehen gegen Oppositionelle erfolgreich?
Es wurde bis dato kaum Forschungsarbeit zu Jürgen Fuchs betrieben. Dies soll allerdings keinen negativen Einfluss auf die vorliegende Arbeit haben, da ich mich umso voreingenommener der von ihm verfassten Primärliteratur zuwenden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kurzbiographie
- Fuchs auf dem Weg in die Gefangenschaft
- In Haft
- Folgen der Gefangenschaft und der Ausbürgerung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das Leben und Werk des Schriftstellers und Bürgerrechtlers Jürgen Fuchs, insbesondere im Kontext seiner Auseinandersetzung mit der DDR-Staatssicherheit. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Verhaftung Fuchs' und seiner Erfahrungen in der Untersuchungshaftanstalt, sowie auf den Folgen dieser Ereignisse für sein literarisches Schaffen.
- Das Leben und Werk von Jürgen Fuchs im Kontext der DDR-Gesellschaft
- Die Verhaftung und Inhaftierung Fuchs' durch die Staatssicherheit
- Die Methoden der Staatssicherheit im Umgang mit oppositionellen Schriftstellern
- Die Auswirkungen der Gefangenschaft und Ausbürgerung auf Fuchs' literarisches Schaffen
- Die Frage nach dem Erfolg der Staatssicherheit im Umgang mit Oppositionellen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt Jürgen Fuchs und sein Werk vor und skizziert die Zielsetzung der Arbeit. Sie verdeutlicht den besonderen Fokus auf die Auseinandersetzung mit der Staatssicherheit und ihren Methoden im Umgang mit Dissidenten.
- Kurzbiographie: Dieses Kapitel zeichnet einen kurzen Abriss von Fuchs' Leben, insbesondere im Hinblick auf seine politische Entwicklung und seinen Konflikt mit der DDR-Diktatur. Es betont seine frühen literarischen Aktivitäten und seinen Kontakt zu anderen Dissidenten.
- Fuchs auf dem Weg in die Gefangenschaft: Dieses Kapitel schildert die Ereignisse, die zur Verhaftung Fuchs' führten. Es beleuchtet seine politische Haltung, seine Begegnungen mit der Staatssicherheit und die politische Atmosphäre in der DDR.
- In Haft: Dieses Kapitel analysiert Fuchs' Erfahrungen in der Untersuchungshaftanstalt. Es beleuchtet die Methoden der Staatssicherheit, Fuchs' Umgang mit den Verhörspezialisten und seine Widerstandsfähigkeit gegen den Psychoterror.
- Folgen der Gefangenschaft und der Ausbürgerung: Dieses Kapitel widmet sich den Auswirkungen der Gefangenschaft und der Zwangsausbürgerung auf Fuchs' Leben und Schaffen. Es untersucht die Folgen der Zensur und des politischen Drucks für seine literarische Produktion.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Themen wie Bürgerrechte, Opposition, DDR-Literatur, Staatssicherheit, Verhöre, Gefangenschaft, Ausbürgerung, Zensur, Schriftsteller, Dissidenten, Oppositionelle und literarisches Schaffen.
- Citar trabajo
- Ricardo Zückert (Autor), 2018, Das Leben und Schaffen des Jürgen Fuchs im Hinblick auf die Auseinandersetzungen mit der Staatssicherheit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/445236