Bei der Thematisierung der Wunder Jesu spielen der Glaube und auch die religiöse Entwicklung und Erziehung sicherlich eine besondere Rolle. Diese sind jedoch nicht ausschließlich durch das soziale Umfeld und die Erziehung fundiert, die man als Kind genießt, sondern auch durch den schulischen Religionsunterricht und dessen Gestaltung. Dieser trägt einen großen Teil dazu bei, wie sich das Verständnis und die Toleranz eines Kindes zum Glauben, zur Bibel und auch zu Gott entwickelt. Allerdings macht diese Tatsache es nicht einfacher, besonders im Grundschulunterricht Bibelerzählungen an alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen zu vermitteln. Auch durch die zunehmende Inklusion in den letzten Jahren werden die Schulklassen deutlich heterogener und das religiöse Wissen und Verständnis, wie auch der Glaube variieren in die unterschiedlichsten Richtungen. Angesichts dieser Entwicklungen ist es von besonderer Bedeutung, nicht nur christliche Schülerinnen und Schüler mit den Wundern Jesu vertraut zu machen, sondern auch zugewanderten und anders- oder nichtgläubigen Kindern einen Einblick in dieses Thema zu verschaffen. Zwar sind nicht alle dazu verpflichtet, am katholischen Religionsunterricht teilzunehmen, denn gerade die Eltern nichtchristlicher Religionen haben die Möglichkeit, ihre Kinder von diesem Schulfach zu befreien, dennoch kann es vorkommen, dass auch Andersgläubige dem katholischen Religionsunterricht beiwohnen.
Doch besteht auch trotz katholisch-religiöser Erziehung durch Elternhaus und Schule die Gefahr, dass die Wunder Jesu von Kindern eher als Märchenerzählungen angesehen werden. Dies kann durch unangemessene Vermittlung, ungefestigten Glauben oder Ähnliches sein. Aus eigener Erfahrung kann berichtet werden, dass die Handhabung dieses speziellen Themas durch die Lehrperson unter anderem dazu führen kann, dass Kinder nicht an die Wunder glauben und sie für märchenähnliche Geschichten halten. So besteht die Gefahr, dass diese Kinder mit zunehmendem Alter ihren Glauben verlieren, gar nicht erst entwickeln, oder dass sie tatsächlich davon ausgehen, die Wunder Jesu seien bloß Geschichten ohne besonderen Gehalt oder Hintergrund.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. DIE WUNDER JESU – EINE EINFÜHRUNG
- 2.1. Formgeschichte der Wunder Jesu – Typen, Motive, Figuren
- 2.2. Alttestamentliche Bezüge
- 2.3. Zur Historizität der Wunder Jesu
- 2.4. Zur Theologie der Wunder Jesu
- 3. EXEMPLARISCHE ANALYSE
- 3.1. Der Sturm auf dem See (Mk4,35-41)
- 4. VORÜBERLEGUNGEN ZUR WUNDERDIDAKTIK
- 4.1. Die Entwicklung der Didaktik für den Religionsunterricht
- 4.2. Aktuelle Unterrichtsmethoden
- 4.3. Bezugnahme auf die Wunderdidaktik
- 4.4. Eigene Positionierung und Konzept
- 5. ENTWURF EINER FÄCHERÜBERGREIFENDEN UNTERRICHTSREIHE
- 5.1. Einordnung in den Lehrplan
- 5.2. Die Unterrichtsreihe im Aufriss
- 5.3. Didaktische Analyse der Unterrichtsreihe
- 5.4. Ausarbeitung einer Unterrichtseinheit im Fach Deutsch
- 5.5. Ausarbeitung einer Unterrichtseinheit im Fach Kunst
- 5.6. Ausarbeitung einer Unterrichtseinheit im Fach Religion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Thematik der Wunder Jesu im Grundschulunterricht. Das Ziel ist es, die Wunder Jesu didaktisch aufzuarbeiten und eine Unterrichtsreihe zu entwickeln, die fächerübergreifend im Unterricht eingesetzt werden kann. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Aspekte der Wunder Jesu, wie ihre Formgeschichte, ihre theologische Bedeutung und ihre Einordnung in den Religionsunterricht.
- Didaktische Aufbereitung der Wunder Jesu
- Entwicklung einer fächerübergreifenden Unterrichtsreihe
- Formgeschichte der Wunder Jesu
- Theologie der Wunder Jesu
- Einordnung der Wunder Jesu in den Religionsunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung befasst sich mit der Relevanz der Wunder Jesu im Kontext des Religionsunterrichts. Es werden die Herausforderungen angesprochen, die bei der Vermittlung der Wunder Jesu an Kinder entstehen können, insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Inklusion in den Schulklassen. Kapitel 2 bietet eine Einführung in die Thematik der Wunder Jesu und behandelt verschiedene Aspekte wie ihre Formgeschichte, ihre alttestamentlichen Bezüge, die Historizität und die Theologie der Wunder. Kapitel 3 analysiert exemplarisch den Wunderbericht über den Sturm auf dem See aus dem Markus-Evangelium. Kapitel 4 widmet sich der Wunderdidaktik und beleuchtet die Entwicklung der Didaktik für den Religionsunterricht, aktuelle Unterrichtsmethoden und die eigene Positionierung und Konzeption der Wunderdidaktik. Kapitel 5 präsentiert einen Entwurf einer fächerübergreifenden Unterrichtsreihe zum Thema Wunder Jesu, die in den Lehrplan integriert werden kann.
Schlüsselwörter
Wunder Jesu, Grundschulunterricht, Religionsunterricht, Didaktik, Formgeschichte, Theologie, Unterrichtsreihe, fächerübergreifend, Inklusion, Markus-Evangelium, Sturm auf dem See.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2017, Die Wunder Jesu im Grundschulunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/445244