Die Dynamik des technologischen Fortschritts organisiert die Wirtschaftswelt stetig neu. In diesem Zusammenhang verändern sich die beruflichen Qualifikationsanforderungen permanent. Darüber hinaus lassen sich Informationen aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung immer schneller und einfacher finden. Die unternehmenszentrierten Anforderungen entwickeln sich daher weg von spezifischem Fachwissen, hin zu fachübergreifender Kompetenz, welche zur beruflichen Anpassungsfähigkeit führen soll. In Stellenausschreibungen sind die Forderungen nach personalen Eigenschaften wie Engagement, Flexibilität und Kreativität nicht mehr wegzudenken. Im heutigen Erwerbsumfeld ist es nicht mehr ausreichend für ein eng umgrenztes Bündel an Spezialaufgaben qualifiziert zu sein. Die Erwerbstätigen müssen in der Lage sein, neue Anforderungen infolge sich stetig verändernder Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. Die Wirtschaft fordert die Fähigkeit, sich schnell auf veränderte Rahmenbedingungen einzustellen und neuen Anforderungen empfänglich und selbstsicher entgegenzutreten. In diesem Kontext soll im weiteren Verlauf die Frage geklärt werden, wie die fachübergreifende Kompetenz im Kontext der schulischen Berufsausbildung gefördert werden kann, welche sich dann wiederum auf die berufliche Anpassungsfähigkeit auswirkt. Überfachliche Kompetenzen und die damit verbundene Anpassungsfähigkeit setzten voraus, dass Wissen welches in einem konkreten Bezugsrahmen erworben wird, auf weitere Kontexte übertragen werden kann. Ziel dieser Arbeit ist es daher aufzuzeigen, welche Bedingungen an einen erfolgreichen Lerntransfer geknüpft sind und inwieweit die zentralen Erkenntnisse der Transferforschung dazu beitragen, den Lernenden jene Fähigkeiten zu vermitteln, die ihnen beruflichen und privaten Erfolg verhelfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Problem des trägen Wissens
- Lerntransfer
- Der Transferbegriff
- Formen des Lerntransfers
- Modell der Schlüsselqualifikationen
- Klassische Theorien zum Lerntransfer
- Die formale Bildungstheorie
- Das Konzept der formalen Bildungstheorie
- Die Widerlegung der formalen Bildungstheorie
- Throndikes Theorie der identischen Elemente
- Judds Generalisierungstheorie
- Die formale Bildungstheorie
- Kritik am Modell der Schlüsselqualifikationen unter Einbezug der klassischen Transfertheorien
- Zwischenfazit: Bewertung des Konzeptes der Schlüsselqualifikationen unter Einbezug der klassischen Transfertheorien
- Konstruktivistische Theorie zum Lerntransfer
- Handlungskompetenz als Leitziel der dualen Berufsausbildung
- Handlungsorientierter Unterricht
- Wissenschaftstheoretische Ausrichtung
- Praktische Umsetzung des handlungsorientierten Unterrichts
- Ansätze zur Gestaltung konstruktivistischer Lernumgebungen
- Ansätze zur Gestaltung handlungsorientierter Lernumgebungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Problem des Lerntransfers und untersucht, welche Bedingungen einen erfolgreichen Transfer von Wissen in neue Kontexte ermöglichen. Sie analysiert klassische Transfertheorien, die das Konzept der Schlüsselqualifikationen sowie konstruktivistische Ansätze und erörtert die Bedeutung von handlungsorientiertem Unterricht für die Förderung überfachlicher Kompetenzen.
- Die Problematik des „trägen Wissens“ und seine Auswirkungen auf den Lerntransfer
- Das Konzept der Schlüsselqualifikationen und seine Kritik aus Sicht klassischer Lerntheorien
- Die konstruktivistische Sichtweise auf Lerntransfer und ihre Implikationen für die Gestaltung von Lernumgebungen
- Der handlungsorientierte Unterricht als Ansatz zur Förderung überfachlicher Kompetenzen und beruflicher Handlungskompetenz
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den aktuellen Kontext der Arbeitswelt dar, in dem Fachübergreifende Kompetenzen und Anpassungsfähigkeit aufgrund des technologischen Fortschritts und der fortschreitenden Digitalisierung immer wichtiger werden. Die Arbeit legt den Fokus auf die Frage, wie diese Fähigkeiten im Rahmen der schulischen Berufsausbildung gefördert werden können.
Das Problem des trägen Wissens
Dieser Abschnitt beleuchtet das Phänomen des „trägen Wissens“, bei dem Lernende zwar über Wissen verfügen, es aber in realen Situationen nicht anwenden können. Es werden Ursachen für dieses Problem sowie empirische Befunde diskutiert, die auf die Schwierigkeit des Wissenstransfers hinweisen.
Lerntransfer
Dieses Kapitel definiert den Begriff des Lerntransfers und stellt verschiedene Formen des Wissenstransfers vor. Es wird auf die Bedeutung des Kontexts hingewiesen, in dem Wissen erworben und angewendet wird.
Modell der Schlüsselqualifikationen
Der Abschnitt befasst sich mit dem Konzept der Schlüsselqualifikationen, das auf der Idee basiert, dass ein Bündel überfachlicher Fähigkeiten und Kompetenzen Individuen zu selbstständigem Problemlösen in verschiedenen Lebensbereichen befähigt.
Klassische Theorien zum Lerntransfer
Dieser Abschnitt analysiert klassische Transfertheorien wie die formale Bildungstheorie, Throndikes Theorie der identischen Elemente und Judds Generalisierungstheorie. Es werden die jeweiligen Theorien und ihre Bedeutung für das Verständnis von Lerntransfer dargestellt.
Kritik am Modell der Schlüsselqualifikationen unter Einbezug der klassischen Transfertheorien
Dieser Abschnitt kritisiert das Konzept der Schlüsselqualifikationen im Lichte der klassischen Transfertheorien. Es werden mögliche Schwachstellen des Modells aufgezeigt und diskutiert, wie diese die Effektivität des Wissenstransfers beeinflussen können.
Konstruktivistische Theorie zum Lerntransfer
Dieser Abschnitt stellt die konstruktivistische Sichtweise auf Lerntransfer vor, die Wissen als ein aktives Konstrukt des Individuums betrachtet. Es werden wichtige Implikationen dieser Theorie für die Gestaltung von Lernumgebungen und die Förderung des Wissenstransfers erörtert.
Handlungskompetenz als Leitziel der dualen Berufsausbildung
Dieser Abschnitt beleuchtet die Bedeutung von Handlungskompetenz im Kontext der dualen Berufsausbildung und zeigt die Relevanz von überfachlichen Kompetenzen für die erfolgreiche Bewältigung von beruflichen Anforderungen auf.
Handlungsorientierter Unterricht
Dieser Abschnitt erläutert die wissenschaftlichen Grundlagen des handlungsorientierten Unterrichts und stellt verschiedene Gestaltungsansätze vor, die zur Förderung des Lerntransfers und der Entwicklung überfachlicher Kompetenzen beitragen können.
Schlüsselwörter
Lerntransfer, träges Wissen, Schlüsselqualifikationen, formale Bildungstheorie, Throndikes Theorie der identischen Elemente, Judds Generalisierungstheorie, konstruktivistische Theorie, Handlungskompetenz, handlungsorientierter Unterricht, berufliche Anpassungsfähigkeit, überfachliche Kompetenzen
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2018, Zum Problem der "Lernübertragung". Erkenntnisse der Transferforschung des 20. Jahrhunderts und ihr theoretischer Nutzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/445267