Dass Tiere menschliches Wohlbefinden und die gesamte Entwicklung des Menschen positiv beeinflussen und sogar heilende Fähigkeiten besitzen, ist keine neue Erkenntnis. Tiere wurden bereits im 8. Jahrhundert in Belgien zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Quäker gründeten 1792 in England eine Einrichtung für Geisteskranke, das sogenannte „York Retreat“. Den Behandlungsmethoden zufolge, wurden die Erkrankten dazu aufgefordert, sich um die Gärten und Kleintiere der Einrichtung zu kümmern, denn die Mönche des Klosters gingen der Annahme nach: „Den in der Seele und am Körper Beladenen hilft ein Gebet und ein Tier“ (zit. nach Greiffenhagen, 1991, S. 14). Mitte des 20. Jahrhunderts kamen Tiere erstmals in New Yorker Krankenhäusern zum Einsatz, hier dienten sie der Genesung von Kriegsveteranen zur Aufarbeitung emotionaler Traumata. Sie bekamen das Gefühl, wieder gebraucht und akzeptiert zu werden, indem sie sich um die Tiere kümmerten.
Dies ist nur ein Bruchteil von Geschichten, welch positive Effekte ein Tier auf erkrankten Personen verdeutlicht. Doch wieso sind so zahlreiche Phänomene zu beobachten? Was geschieht im menschlichen Körper und in der Psyche, wenn er im regelmäßigen Kontakt zu einem Tier steht und wie verständigen sich Mensch und Tier eigentlich? Welche körperlichen, psychischen und sozialen Auswirkungen kann ein Tier bewirken und wie können wir diese Erkenntnis in der Anwendung der tiergestützten Intervention nutzen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Mensch-Tier-Beziehung
- Von Jägern und Sammlern - Ein Erklärungsansatz
- Die Liebe zur Natur - Die Biophilie-Hypothese
- Interaktion und Aufmerksamkeit
- Hormonelle Effekte der Mensch-Tier-Beziehung
- Die physiologische Wirkung von Tieren auf den Menschen
- Einfluss auf die sympatho-adrenerge Stressachse
- Auswirkungen von Oxytocin auf den Menschen
- Einfluss auf das Immunsystem des Menschen
- Risiken der Tierhaltung und des Tierkontakts
- Schlussfolgerung der physiologischen Wirkung
- Psychologische und soziale Wirkung von Tieren auf den Menschen
- Ansätze aus der Bindungstheorie und die Regulation von Emotionen
- Die Kommunikation zwischen Mensch und Tier
- Förderung von Empathie
- Reduktion von Furcht und Angst
- Einfluss auf depressive Zustände
- Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit
- Schlussfolgerung der psychologischen so sozialen Wirkung
- Anwendungsbereiche der Mensch-Tier-Interaktion
- Allgemeine Anwendungsbereiche
- Der Einsatz von Tieren im Krankenhaus
- Tierbesuch im intensivmedizinischen Bereich
- Anwendung in der Chirurgie und bei chronisch kranken Kindern
- Heimtiere in Pflege- und Altenheimen
- Heimtiere bei Demenzkranken
- Hundebesuchsdienst in der Altenpflege
- Soziales Lernen mit Insekten
- Vorteile der Insekten gegenüber anderen Tieren
- Fürsorgebauernhöfe
- Zielsetzung der pädagogischen Arbeit
- Auswirkung der Nutztiere auf die Helfenden
- Zusammenfassung der bio-psycho-sozialen Wirkungszusammenhänge
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit den bio-psycho-sozialen Wirkungszusammenhängen von Mensch-Tier-Interaktionen. Sie untersucht, wie Tiere den Menschen auf körperlicher, psychischer und sozialer Ebene beeinflussen.
- Die Entwicklung der Mensch-Tier-Beziehung
- Die physiologischen Auswirkungen von Tierkontakt auf den Menschen
- Die Rolle von Tieren in der emotionalen und sozialen Entwicklung des Menschen
- Anwendungsbereiche der tiergestützten Intervention
- Die Bedeutung von Tierkontakt für das menschliche Wohlbefinden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Leser*innen den Fall von Marie vor, die unter Panikattacken und Depersonalisation leidet. Die Geschichte veranschaulicht den positiven Einfluss eines Assistenzhundes auf die Lebensqualität einer Person mit psychischen Erkrankungen.
Das erste Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Mensch-Tier-Beziehung, beginnend mit den frühen Jäger- und Sammlerkulturen, über die Biophilie-Hypothese bis hin zur Interaktion und Aufmerksamkeit zwischen Mensch und Tier.
Im zweiten Kapitel werden die physiologischen Auswirkungen von Tierkontakt auf den Menschen erörtert. Es werden die Auswirkungen auf die sympatho-adrenerge Stressachse, die Freisetzung von Oxytocin, die Beeinflussung des Immunsystems und die Risiken der Tierhaltung und des Tierkontakts untersucht.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den psychologischen und sozialen Auswirkungen von Tieren auf den Menschen. Es werden Themen wie die Bindungstheorie, die Regulation von Emotionen, die Förderung von Empathie, die Reduktion von Furcht und Angst, der Einfluss auf depressive Zustände, sowie die Bedeutung von Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit behandelt.
Das vierte Kapitel präsentiert verschiedene Anwendungsbereiche der Mensch-Tier-Interaktion, darunter der Einsatz von Tieren im Krankenhaus, die Rolle von Heimtieren in Pflege- und Altenheimen, das soziale Lernen mit Insekten und die Arbeit auf Fürsorgebauernhöfen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit Themen wie Mensch-Tier-Beziehung, Biophilie, Tiergestützte Intervention, Physiologie, Psychologie, Soziale Arbeit, Empathie, Stress, Oxytocin, Immunsystem, Demenz, Soziales Lernen, Fürsorgebauernhöfe.
- Arbeit zitieren
- Belinda Peter (Autor:in), 2018, Tierische Gefährten. Die bio-psycho-sozialen Wirkungszusammenhänge von Mensch-Tier-Interaktionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/445396