Schon seit Jahren beschäftigt sich die deutsche Wirtschaft mit der Frage, warum Frauen im Management nach wie vor in der Unterzahl sind. Obwohl der Frauenanteil unter den Erwerbstätigen 46% beträgt, sind Frauen in Führungspositionen aller klein-, mittelständischen und Großunternehmen im Jahr 2014 zu nur 22% vertreten. In Großunternehmen, mit einem Frauenanteil in Führungspositionen von 17%, wurde in den letzten Jahren bereits einiges in Richtung Gleichstellung von Frauen und Männern getan. Auch wenn noch hinreichend Verbesserungs- und Handlungsbedarf besteht, konnten hier bereits erste Erfolge verzeichnet werden. Von weitreichender Bedeutung ist die Frauenführungsquote bei klein- und mittelständischen Unternehmen (KMUs), schließlich stellen sie über die Hälfte (58%) aller Arbeitsplätze. Während die Unterrepräsentanz der Frauen in Kleinstunternehmen mit einer Frauenführungsquote von 25,2% eher einen geringeren Handlungsbedarf aufzeigt, stellen insbesondere die mittelständischen Unternehmen mit einem Frauenführungsanteil von 12,9% die größte Herausforderung dar.
Dabei stehen die Chancen für Frauen ins Management zu kommen, gar nicht so schlecht. Statistisch gesehen sind Frauen sogar besser ausgebildet: Im Bereich der 30- bis 34-jährigen haben im Jahr 2011 35% aller erwerbstätigen Frauen, aber nur 31% der erwerbstätigen Männer einen hohen Bildungsabschluss. Somit haben sich Frauen zwar prinzipiell die gleichen Aufstiegsvoraussetzungen wie Männer erarbeitet, sie scheinen aber an Grenzen zu stoßen, denn trotz tendenziell besserer Ausbildung schaffen es unverhältnismäßig wenige auch in Führungspositionen.
Wie wichtig eine ausgewogene Geschlechterverteilung ist, zeigen diverse Studien: So hat z.B. die Ernst & Young Studie Europa bestätigt, dass eine Erhöhung des Frauenanteils den Unternehmenserfolg fördert, da Frauen und Männer sich bei einem ausgewogenen Verhältnis in ihren Fähigkeiten besser ergänzen. Mit Blick auf den demographischen Wandel wird es Unternehmen immer schwerer fallen, hochqualifiziertes Personal zu gewinnen. Auf das Potenzial von hoch (qualifizierten) Frauen kann und sollte daher nicht verzichtet werden.
Vor diesem Hintergrund werden schon seit den 90er Jahren Lösungsansätze diskutiert, um den Frauenanteil ...
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Ausgangssituation
- Aufbau der Arbeit
- Barrieren für den beruflichen Aufstieg von Frauen
- Geschlechtsstereotype
- Selbsterzeugte Karrierebarrieren von Frauen
- Exemplarische Maßnahmen zur Frauenförderung in Führungspositionen und Übertragung insbesondere auf deutsche KMUS
- Gesetzliche Einflussnahmen
- Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz
- Frauenquote
- Betriebliche Einflussnahme: Diversity Management
- Strukturelle Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf - Führen in Teilzeit
- Gesellschaftliches Bewusstsein für die Notwendigkeit von Frauen in Führungspositionen schaffen
- Mentoring & Coaching Programme
- Praxisbeispiel
- Unternehmensvorstellung und Ausgangssituation
- Anwendung und Auswertung der Maßnahmen zur Förderung von Frauen in Führungspositionen
- Änderung der Organisationsstruktur und Verantwortung
- Mentoring zur weiblichen Nachwuchsförderung
- Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Auswertung der angewandten Maßnahmen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Projektarbeit befasst sich mit der Umsetzung der Gleichstellung von Frauen in Führungspositionen deutscher KMUS. Ziel ist es, die Ursachen für die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen zu analysieren und Lösungsansätze, insbesondere für KMUS, aufzuzeigen.
- Analyse der Barrieren für den beruflichen Aufstieg von Frauen in Führungspositionen
- Vorstellung und Bewertung von exemplarischen Maßnahmen zur Frauenförderung in Führungspositionen
- Übertragung relevanter Maßnahmen auf deutsche KMUS
- Praktische Anwendung und Auswertung der Maßnahmen an einem Praxisbeispiel
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Frauenführungsquote in deutschen KMUS
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die die Ausgangssituation beleuchtet und den Aufbau der Arbeit erläutert. Kapitel zwei beschäftigt sich mit den Barrieren für den beruflichen Aufstieg von Frauen, wobei sowohl Geschlechterstereotype als auch selbsterzeugte Karrierebarrieren von Frauen im Fokus stehen. In Kapitel drei werden exemplarische Maßnahmen zur Frauenförderung in Führungspositionen vorgestellt, wobei der Fokus auf gesetzliche Einflussnahmen sowie betriebliche Maßnahmen im Rahmen des Diversity Managements liegt.
Kapitel vier stellt ein Praxisbeispiel vor, in dem die Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen in Führungspositionen in einer mittelständischen Steuerberatungsgesellschaft im Münsterland angewendet und ausgewertet werden. Dieses Kapitel verdeutlicht die praktische Umsetzung der vorgestellten Maßnahmen und zeigt die Herausforderungen und Chancen der Frauenförderung in KMUS auf. Abschließend werden im Fazit die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und Handlungsempfehlungen für Unternehmen gegeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Thematik der Frauenförderung in Führungspositionen deutscher KMUS. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Frauenförderung, Führungspositionen, KMUS, Geschlechterstereotype, Karrierebarrieren, Diversity Management, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Mentoring, Coaching, Praxisbeispiel.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2017, Die Umsetzung der Gleichstellung von Frauen in Führungspositionen deutscher klein- und mittelständischer Unternehmen (KMUs), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/445741