Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Der demographische Wandel
2.1 Demographie
2.2 Natürliche Bevölkerungsbewegung und Wanderungssaldo
2.3 Die Alterspyramide
3 Auswirkungen des demographischen Wandels
3.1 Der private Haushalt
3.1.1 Die Sparquote
3.1.2 Die Konsumgüterstruktur
3.2 Raumordnungsprognose
3.2.1 Der private Haushalt
3.3 öffentlicher Haushalt
3.3.1 Alterssicherung / gesetzliche Rentenversicherung
3.3.2 Die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung
3.3.3 Tragfähigkeitslücke soziale Sicherheit und Bildung
3.4 Arbeitsmarkt
4 Fazit
Anhang A Glossar
Anhang В Literaturverzeichnis
Zusammenfassung
Das Ziel der vorliegenden Seminararbeit war es, kleinräumige Prognosen für die wirtschaftliche und demographische Entwicklung Deutschlands bis in das Jahr 2050/2060 zu erstellen. Das Ergebnis der Auswertungen zeigt, dass der demographische Wandel großen Einfluss auf die Entwicklung Deutschlands nehmen wird. Ausgehend von einem Bevölkerungsrückgang werden politische Maßnahmen erforderlich sein, um die Tragfähigkeit der öffentlichen Haushalte zu gewährleisten. Auch wird die Anzahl der Erwerbspersonen sinken. Dies hat weitreichende Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands, in Hinblick auf Mangel an Arbeitspotenzial und Wachstum. Weitere Trends wie der Wandel zu einer Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft, sowie der schrumpfende Bereich landwirtschaftliche Arbeit sorgen für eine steigende Binnenwanderung in Metropolregionen und eine Reduzierung der Haushalte im ländlichen Raum. Daraus folgt, dass Kommunen um Ihre Tragfähigkeit bangen und eine Überbevölkerung der Städte stattfindet.
Abstract
The aim of this seminar paper was to create small-scale forecasts for the eco- nornic and demographic development of Germany up to the year 2050/2060. The results of the analyzes show that the demographic change has a major impact on the development of Germany. Based on population decline, political activities will be needed to ensure fiscal sustainability. Also, the number of the labor force will decrease. This has far-reaching consequences for economic development, in view of the lack of work potential and the growth of Germany. Further trends, such as the shift towards to a service and knowledge society and the reduction of agricultural work, are leading to increasing internal migration in metropolitan areas and shrinking of rural areas. The results are existence fighting communities and overcrowded cities.
Abbildungsverzeichnis
Abbildung I: Natürliche Bevölkerungsbewegung und Wanderungssaldo (Quelle: Statistisches Bundesamt (2015), S.16)
Abbildung II: Alterspyramide 2018 / 2060 (Quelle: modelliert aufservice.destatis.de (2018))
Abbildung III: Ersparnisbildung Lebenszyklus (Quelle: Werner, Christina (2009), s. 17
Abbildung IV: Nachfrage Konsumgüter nach Alter (Quelle: Birgit Aigner-Walder, Thomas Döring (2014), S.432)
Abbildung V: Entwicklung priv. Haushalte (Quelle: modelliert auf inkar.de (2018), BBSR Bonn 2018
Abbildung VI: Krankheitskosen: Deutschland, Jahre, Geschlecht Altersgruppen (Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), 2018
Abbildung VII: Tragfähigkeitslücke soziale Sicherheit und Bildung 2060 (Quelle: Werding Martin (2011), s. 35)
Abbildung VIII: Wachstum der deutschen Wirtschaft bis 2035 (Quelle: IW Köln, Perspektive 2035)
1 Einleitung
Die Jahre der geburtenreichen Jahrgänge in Deutschland sind vorbei. Die Generation der ״BabyBoomer“ wird sich in etwa 10-15 Jahren in Rente befinden und seit Anfang der 1970er übersteigt die Zahl der Gestorbenen die Zahl der Neugeborenen. Dies hat eine schrumpfende und immer älter werdende Gesellschaft zur Folge. Die Thematik mit welcher sich diese Seminararbeit befasst ist eine Vorausschau auf Deutschland im Jahr 2050/2060. Die Auswirkungen einer schrumpfenden und älter werdenden Bevölkerung auf die öffentliche Tragfähigkeit Deutschlands, den Arbeitsmarkt, die privaten Haushalte, sowie die Entwicklung ländlicher Räume werden in dieser Seminararbeit untersucht. Das Ergebnis soll dabei helfen Einblicke in das Jahr 2050/2060 zu erhalten, um mit Hilfe dieser Prognosen aufkommende wirtschaftliche und politische Problemstellungen frühzeitig zu erkennen. Als Grundlage der erstellten und ausgewerteten Prognosen dienen vergangene Volkszählungen und den daraus entstandenen Bevölkerungsfortschreibungen, sowie weitere Literaturrecherche zur demographischen Entwicklung Deutschlands.
2 Der demographische Wandel
Demographie ist die Wissenschaft der Bevölkerung. Sie beschreibt den gegenwärtigen Zustand (Größe, Altersaufbau, Geburtenhäufigkeit, Zuwanderung, usw.) und leitet daraus Schlüsse für die Zukunft ab (Bevölkerungszunahme 0- der -abnahme, künftiger Altersaufbau, etc.). Die gewonnenen Daten sind wichtige Grundlage für Politik und Wirtschaft um beispielsweise rechtzeitig auf künftige demographische Entwicklungen reagieren zu können und vorbereitungsmaßnahmen einzuleiten (vgl. Eckart Th и rieh (2011), s. 16). Als Grundlage, der in dieser Seminararbeit genutzten Zahlen und Vorhersagen, wurde die vom statistischen Bundesamt berechnete 13״. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung“, welche Daten des Zensus 2011 auswertet, verwendet. Diese zeigt die Bevölkerungsentwicklung für Deutschland bis zum Jahr 2060.
Prognosen 2060
Geburtenzahl
״Die Geburtenzahl wird voraussichtlich noch bis 2020 relativ stabil bei etwa 700.0 Neugeborenen pro Jahr bleiben. Dafür sorgt eine günstige Altersstruktur der potenziellen Mütter. Die relativ gut besetzten Jahrgänge der 1980er Jahre (Kinder der BabyBoomer) sind gegenwärtig im Alter von Mitte 20 bis Mitte 30, in dem die Geburtenhäufigkeit besonders hoch ist. Anschließend wird aber die Zahl der Geborenen zurückgehen und im Jahr 2060 zwischen 500.000 und 550.0 betragen. Tendenziell führt eine niedrige Geburtenrate, auch wenn sie stabil bleibt, dazu, dass die Anzahl potenzieller Mütter immer kleiner wird“ (Statistisches Bundesamt (2015), S.5).
Für die Berechnungen in dieser Seminararbeit wird die aktuelle Geburtenhäufigkeit von 1,4 Kindern je Frau genutzt.
Zahl der sterbefälle ״Die Zahl der sterbefälle wird trotz steigender Lebenserwartung zunehmen, da die stark besetzten Jahrgänge ins hohe Alter hineinwachsen. Die Zahl der Gestorbenen wird demnach von 894.000 im Jahr 2013 auf fast 1,1 Millionen Anfang der 2050er steigen und danach bis zum Jahr 2060 auf knapp 1,0 Millionen zurückgehen. Die Zahl der Gestorbenen übersteigt heute schon die Zahl der Geborenen immer mehr, daher spricht man aktuell in Deutschland von einem Geburtendefizit“ (Statistisches Bundesamt (2015), S.6).
Für die Berechnungen in dieser Seminararbeit wird ein moderater Anstieg der Lebenserwartung verwendet, dieser liegt bei Jungen bei 84,8 Jahre und bei Mädchen bei 88,8 Jahren.
Zuwanderung
Ein Bevölkerungsrückgang, bedingt durch Geburtendefizit, konnte seit 2011 nur aufgrund einer ungewöhnlich hohen Zuwanderung verhindert werden (vgl. statistisches Bundesamt (2015), s.6).
Für die Berechnungen in dieser Seminararbeit wird ein Wanderungssaldo von 100.0 Menschen ab 2021 pro Jahr verwendet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung I: Natürliche Bevölkerungsbewegung und Wanderungssaldo
Auf Abbildung I ״Natürliche Bevölkerungsbewegung und Wanderungssaldo“ ist zu erkennen, dass seit 1972 die Anzahl der sterbefälle höher als die Anzahl der Lebendgeborenen liegt. Im Jahr 2016 lag das Geburtendefizit bei 118.771 Mensehen und es wird bis in das Jahr 2050 auf bis zu 535.000 Menschen ansteigen (vgl. Statistisches Bundesamt (2015), s. 16). Um das Geburtendefizit und dem damit folgenden Bevölkerungsrückgang entgegenzuwirken gibt es die Möglichkeit das Wanderungssaldo durch Förderung der Zuwanderung zu erhöhen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung II: Alterspyramide 2018 / 2060
Auf Schaubild II ist die Alterspyramide für die Jahre 2018 (grüne Linie) und 2060 abgebildet. Sind es im Jahr 2018 noch ca. 82 Mio. Einwohner in Deutschland, so sind es unter dem Basisszenario (Geburtenquote 1,4 je Frau, Lebenserwartung steigt leicht an und das Wanderungssaldo liegt bei 100.000 Personen im Jahr, ab 2021) im Jahr 2060 noch ca. 67,6 Mio. Einwohner. Zu sehen ist, dass im Jahr 2018 die Ausprägung im Bereich der 50 - 60-jährigen am deutlichsten ist, hingegen im Jahr 2060 die Altersspanne 70 - 75 Jahre herausragt. Die Anzahl der Rentner steigt von 22 % (2018) auf 33% (2060) wobei die Anzahl der Erwerbspersonen von 60 % (2018) auf 51% (2060) fällt.
3 Auswirkungen des demographischen Wandels
3.1 Private Haushalte
Güter- und Finanzmärkte
Durch Veränderungen in der Konsum- und Wirtschaftsstruktur sowie der EntWicklung der Sparquote der privaten Haushalte wird sich der demographische Wandel auch auf die Güter- und Finanzmärkte auswirken (vgl. Sachverstand¡- genrat (2011) S.5).
3.1.1 Sparquote
Auf Abbildung III ist der Einfluss des Alters auf die Bildung von Ersparnissen dargestellt. Im nicht erwerbsfähigen Alter liegt das Vermögen unterhalb des Konsums, diese negative Differenz wird Z.B. in jungen Jahren von der eigenen Familie getragen. Während der Erwerbstätigkeit liegt das Einkommen über dem Konsum und es wird eine Ersparnis / ein Vermögen aufgebaut. Diese Ersparnis wird im Laufe des Lebens in Investitionen umgewandelt. Nach dem Austritt aus der Erwerbstätigkeit sinkt das Vermögen durch konstanten Konsum und dem niedrigeren Einkommen der Rente, im Vergleich zum Einkommen der Erwerbstätigkeit. Eine alternde Gesellschaft wird somit in abnehmenden Maße Ersparnisse bilden, was negative Auswirkungen auf die Wirtschaft hat (vgl. Busi, Claudia et al. (2012), s. 20).
3.1.2 Konsumgüterstruktur
Neben der immer älter werdenden Gesellschaft und der damit verbundenen unterschiedlichen Konsumpräferenzen wird auch der aktuelle Trend zu einer steigenden Anzahl von Ein- bis Zwei Personen Haushalte und der fallenden Anzahl von Mehrpersonen Haushalte Einfluss auf die Güternachfrage nehmen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung IV Nachfrage Konsumgüter nach Alter
Auf Abbildung IV ist sind die monatlichen Konsumausgaben der deutschen Haushalte nach Verwendungszweck und in Abhängigkeit des Alters dargestellt. Zu erkennen ist, dass die Nachfrage nach Konsumgüter wie Nahrungsmittel, Bekleidung, Verkehr und Freizeit im Alter sinkt. Hingegen das Gut Gesundheitspflege zunimmt. Dies hat einen demographisch bedingten Nachfragerückgang der Konsumgüter, welche vor allem in den Jahren 25-64 Jahren nachgefragt werden, zur Folge. Der Markt wird sich zwangsläufig auf eine steigende Nachfrage nach Gesundheitspflege orientieren (vgl. Sachverständigenrat (2011), s. 53).
[...]