Diese schriftliche Ausarbeitung beschäftigt sich mit der Frage: „Warum töten Menschen sich selbst? Erklärungstheorien nach Durkheim mit Bezug auf Selbsttötung in der Polizei“. Das Thema Selbstmord oder Suizid wird schon seit vielen Jahren von Wissenschaftlern untersucht und hat jeden in unserer Gesellschaft, auf die ein oder andere Weise, schon einmal betroffen. Die vorliegende Arbeit umfasst die verschiedenen Erklärungstheorien dieses überaus präsenten und aktuellen Themas nach Emilie Durkheim und bezieht es auf den Alltag der Polizeivollzugsbeamten in Deutschland. Es soll dabei geklärt werden, ob die hohen Ansprüche, der Druck und die Verantwortung, die auf den Beamten dieser Berufsgruppe lasten, Indikatoren für eine hohe Suizidrate sind.
Aus ethischer Sicht ist dieses Thema umstritten. Hat der Mensch neben dem Recht auf Leben auch ein Rech auf sterben? Jährlich nehmen sich etwa 800.000 Menschen weltweit das Leben, was 1,4 % der Todesfälle ausmacht. Hinzu kommen 20 bis 30-mal so viele Suizidversuche. Unter jungen Menschen im Alter von 15 bis 29 ist Selbstmord die zweithäufigste Todesursache.
Auch der Beruf der Polizistin / des Polizisten, welcher als abenteuerlich, aufregend und niemals langweilig beschrieben wird, hat in Bezug auf dieses Thema eine Schattenseite. Die Selbstmordquote in dieser Berufsgruppe ist verglichen zur Gesamtbevölkerung fast doppelt so hoch. Trotz der vielen Studien und Zahlen, die in den letzten Jahrhunderten zu diesem Thema herausgearbeitet wurden, ist zu vermuten, dass auf einen einzigen Suizid, statistisch bis zu 25 Suizidversuche kommen. Dies kann ebenso auf die Selbstmordzahlen der Polizei bezogen werden.
Die Arbeit teilt sich in drei Hauptkapitel und ein abschließendes Fazit auf. Zu Beginn wird der Begriff Suizid abgegrenzt und es werden verschiedene Definitionen aufgeführt und erläutert. Anschließend werden die Erklärungstheorien nach Durkheim vorgestellt und schließlich auf Stressfaktoren eingegangen, welche in Bezug zum Selbstmord eines Beamten näher erläutert werden. Die Erklärungstheorien werden damit mit der Polizei in Verbindung gesetzt. Abschließend wird ein Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmung
- 3. Erklärungstheorien von suizidalem Handeln
- 3.1 Émile Durkheims Studie zum Selbstmord
- 3.2 Der egoistische Selbstmord
- 3.3 Der altruistische Selbstmord
- 3.4 Der anomische Selbstmord
- 4. Polizei und Selbstmord
- 4.1 Stressfaktoren des Polizeiberufes
- 4.2 Parallelen zu den Erklärungstheorien
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Ursachen von Suizid, insbesondere im Kontext der Polizei. Sie beleuchtet Durkheims Erklärungstheorien und deren Relevanz für die hohen Suizidraten in diesem Berufsfeld. Ziel ist es, herauszufinden, ob die spezifischen Belastungen des Polizeiberufes zu erhöhten Suizidrisiken beitragen.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs Suizid
- Durkheims Erklärungstheorien des Selbstmords
- Stressfaktoren im Polizeiberuf
- Verbindung zwischen Durkheims Theorien und der Suizidrate bei Polizisten
- Ethische Implikationen des Themas Suizid
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Selbstmord und dessen Relevanz ein. Sie benennt die Forschungsfrage nach den Ursachen von Suizid, insbesondere bei Polizisten, und skizziert den Aufbau der Arbeit. Die Einleitung verweist auf die hohe Suizidrate weltweit und hebt die besondere Situation von Polizeibeamten hervor, deren Suizidrate deutlich über dem Durchschnitt liegt. Die ethischen Implikationen des Themas werden kurz angesprochen, und der methodische Ansatz der Arbeit wird umrissen.
2. Begriffsbestimmung: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Definitionen von Suizid, Suizidalität und Selbsttötung, wobei die Definitionen von Hömmen, Wolfersdorf und Etzersdorfer, sowie Durkheims Ansatz im Detail analysiert werden. Die unterschiedlichen Schwerpunkte der einzelnen Definitionen werden herausgearbeitet, und es wird die Komplexität des Begriffs Suizid betont. Die Arbeit entscheidet sich für Durkheims Definition aufgrund ihrer Fokussierung auf die bewusste Handlung mit tödlichem Ausgang.
3. Erklärungstheorien von suizidalem Handeln: Dieses Kapitel präsentiert Émile Durkheims Studie zum Selbstmord und seine drei Haupttypen: den egoistischen, den altruistischen und den anomischen Selbstmord. Der egoistische Selbstmord wird als der bedeutendste Typ in der modernen Gesellschaft dargestellt und seine Beziehung zu sozialer Integration ausführlich erläutert. Die Bedeutung von sozialen Bindungen und Normen für die Prävention von Selbstmord wird hervorgehoben, sowie die Folgen von sozialer Isolation.
Schlüsselwörter
Suizid, Selbstmord, Suizidalität, Durkheim, Selbstmordtypen (egoistisch, altruistisch, anomisch), Polizei, Stressfaktoren, Beruf, soziale Integration, Verantwortung, Druck.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse suizidalen Handelns, insbesondere im Kontext der Polizei
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Ursachen von Suizid, insbesondere im Kontext des Polizeiberufes. Sie untersucht Durkheims Erklärungstheorien zum Selbstmord und deren Relevanz für die hohen Suizidraten bei Polizisten. Das Hauptziel ist es, den Zusammenhang zwischen den spezifischen Belastungen des Polizeiberufes und erhöhten Suizidrisiken zu untersuchen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Abgrenzung des Begriffs Suizid, Durkheims Erklärungstheorien des Selbstmords (egoistisch, altruistisch, anomisch), Stressfaktoren im Polizeiberuf, die Verbindung zwischen Durkheims Theorien und der Suizidrate bei Polizisten sowie die ethischen Implikationen des Themas Suizid.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Begriffsbestimmung, Erklärungstheorien von suizidalem Handeln (inkl. detaillierter Betrachtung von Durkheims Studie und seinen Selbstmordtypen), Polizei und Selbstmord (inkl. Stressfaktoren des Polizeiberufes und Parallelen zu Durkheims Theorien) und Fazit.
Wie wird Suizid in dieser Arbeit definiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene Definitionen von Suizid, Suizidalität und Selbsttötung von verschiedenen Autoren (Hömmen, Wolfersdorf, Etzersdorfer) und Durkheim. Letztendlich wird Durkheims Definition aufgrund ihres Fokus auf die bewusste Handlung mit tödlichem Ausgang bevorzugt.
Welche Rolle spielt Émile Durkheim in dieser Arbeit?
Durkheims Studie zum Selbstmord und seine drei Selbstmordtypen (egoistisch, altruistisch, anomisch) bilden einen zentralen Bestandteil der Arbeit. Seine Theorien werden analysiert und auf ihre Relevanz für das Verständnis von Suizid bei Polizisten untersucht. Die Arbeit legt besonderen Wert auf den egoistischen Selbstmord als relevantesten Typ in der modernen Gesellschaft und die Bedeutung sozialer Integration.
Welche Stressfaktoren im Polizeiberuf werden betrachtet?
Die Arbeit untersucht die Stressfaktoren des Polizeiberufes, die potenziell zu erhöhten Suizidrisiken beitragen. Diese werden im Kontext von Durkheims Theorien analysiert, um Parallelen und Zusammenhänge aufzuzeigen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Suizid, Selbstmord, Suizidalität, Durkheim, Selbstmordtypen (egoistisch, altruistisch, anomisch), Polizei, Stressfaktoren, Beruf, soziale Integration, Verantwortung, Druck.
Was ist das Fazit der Arbeit?
(Das Fazit selbst ist nicht explizit im bereitgestellten Text enthalten. Es würde die Ergebnisse der Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Durkheims Theorien, den Stressfaktoren im Polizeiberuf und der Suizidrate bei Polizisten zusammenfassen.)
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2018, Warum töten Menschen sich selbst? Erklärungstheorien nach Durkheim mit Bezug auf Selbsttötung in der Polizei, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/446035