Seit Veröffentlichung des Romans gilt Goethes „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ als der Prototyp des Bildungsromans: Der Protagonist, hier also Wilhelm Meister, zieht in die Welt, um im Verlaufe der Romanhandlung zu sich selber zu finden. Wilhelm sagt selbst: „Mich selbst, ganz wie ich da bin, auszubilden, das war dunkel und von Jugend auf mein Wunsch und meine Absicht.“ Über die Bewertung dieser Aussage in Bezug auf die Gesamtaussage des Romans streiten sich die Gelehrten seit dessen Erscheinen. Festzuhalten bleibt, dass der Protagonist selbst das Ansinnen der Selbstausbildung äußert und der Roman einen Erkenntniszuwachs erkennen lässt, der auf dem wiederholten Abgleich von Wunsch und Wirklichkeit beruht.
Ziel seiner Wünsche und Träume ist die Welt des Theaters. Hier hofft er ein erfülltes Leben zu finden, das nicht allein von ökonomischen Überlegungen gekennzeichnet ist, wie er es während seiner Jugend in seinem Elternhaus kennen gelernt hat.
Mignon und der Harfner fallen durch ihre Art aus dem Künstlerumfeld der Theatergruppe heraus, in dem sich Wilhelm aufhält, obwohl oder gerade weil sie einen sehr speziellen Zugang zur Kunst haben. Wie dieser Zugang im einzelnen aussieht und wie weit dieser ein wesentlicher Teil ihrer jeweiligen Persönlichkeit ist, möchte ich auf den folgenden Seiten ergründen.
Neben der Beleuchtung von Wilhelms Person und Persönlichkeit möchte ich Mignon und Harfner auf der einen und Wilhelm auf der anderen Seite gegenüber stellen. Die Beantwortung der Frage, welchen Einfluss Mignon und der Harfner für die Entwicklung Wilhelm Meisters auf seinem Bildungsweg haben, soll zum Schluss, wenn auch nicht abschließend beantwortet, so doch zumindest erhellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mignon
- ihre äußere Erscheinung
- ihre Persönlichkeit
- ihre Herkunft
- der Harfner/Augustin
- seine äußere Erscheinung
- die Herkunft des Harfners
- seine Persönlichkeit
- Wilhelm Meister
- seine Herkunft
- seine äußere Erscheinung
- seine Persönlichkeit
- Mignon und der Harfner
- Gemeinsamkeiten und Widersprüchliches
- Mignon und ihr Verhältnis zu Wilhelm
- Der Harfner und sein Verhältnis zu Wilhelm
- Mignon / Harfner - Wilhelm
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Persönlichkeitsstrukturen von Mignon und dem Harfner und deren Funktion in Goethes Roman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“. Die Arbeit beleuchtet die Rolle dieser beiden Figuren im Kontext von Wilhelms Bildungsweg und untersucht ihren Einfluss auf seine Entwicklung.
- Die äußere Erscheinung und Persönlichkeit von Mignon und dem Harfner
- Die Herkunft und Lebensgeschichte der beiden Figuren
- Die Beziehung zwischen Mignon und dem Harfner sowie ihre jeweiligen Beziehungen zu Wilhelm Meister
- Der Einfluss von Mignon und dem Harfner auf Wilhelms Bildungsweg
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert den Bildungsroman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ und stellt die zentrale Frage nach der Bedeutung von Mignon und dem Harfner für Wilhelms Entwicklung. Das zweite Kapitel widmet sich Mignon und analysiert ihre äußere Erscheinung, ihre Persönlichkeit und ihre Herkunft. Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Harfner/Augustin, wobei seine äußere Erscheinung, seine Herkunft und seine Persönlichkeit beleuchtet werden. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit Wilhelm Meister, seiner Herkunft, seiner äußeren Erscheinung und seiner Persönlichkeit. Im fünften Kapitel werden Gemeinsamkeiten und Widersprüchlichkeiten zwischen Mignon und dem Harfner diskutiert. Die Kapitel sechs und sieben untersuchen das Verhältnis von Mignon und dem Harfner zu Wilhelm. Das achte Kapitel analysiert die Beziehung zwischen Mignon, Harfner und Wilhelm und beleuchtet deren Einfluss auf Wilhelms Entwicklung.
Schlüsselwörter
Goethe, Wilhelm Meisters Lehrjahre, Bildungsroman, Mignon, Harfner, Persönlichkeit, Funktion, Einfluss, Beziehung, Entwicklung, Künstlerumfeld, Theatergruppe, Kunst, Herkunft, Erscheinungsbild, Sprachgebrauch, Symbolcharakter, Bildungsweg, Erkenntniszuwachs.
- Citar trabajo
- Nils Oliver Berger (Autor), 2002, Mignon und der Harfner. Ihre Persönlichkeitsstruktur und ihre Funktion in Goethes Roman "Wilhelm Meisters Lehrjahre", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/446246