Soziale Arbeit - eine Frauendomäne? Warum sind in der Sozialen Praxis hauptsächlich Frauen tätig, während der Anteil von Männern in der Verwaltung, dem Management und in der Lehre überwiegt?
Diese Frage kann nur im historischen Rückblick, hier am Beispiel Alice Salomons, genauer ergründet werden.
Dabei interessiert besonders der historische Zusammenhang von sozialer Arbeit und Frauenbewegung, um Klarheit darüber zu gewinnen, warum Sozialarbeit bis heute als Frauenberuf verstanden wird und ob es Salomon mit ihrem Konzept gelungen ist, Gleichberechtigung für Frauen zu verwirklichen.
Die Arbeit beginnt daher mit geschichtlichen Hintergrundinformationen, um die damalige Situation verständlich darzustellen (Lage der Klientinnen, die Entstehung der Frauenbewegung und die Entstehung systematischer sozialer Arbeit usw.)
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Biografie Salomons, an der verständlich vermittelt werden kann, warum sie sich den Anforderungen der damaligen Zeit, in der ihr eigenen Weise näherte. Salomons Biografie ist in der vorliegenden Arbeit in fünf Teile gegliedert, wobei die Lebensdaten Salomons in tabellarischer Form an den Anfang gestellt wurden, um dem Leser eine Orientierungshilfe zu geben. Im folgenden Teil, Kindheit und Jugend, werden Salomons persönlichen Erfahrungen beschrieben, um die Prägungen zu zeigen, die ausschlaggebend für ihren weiteren Lebensweg waren. Im dritten und vierten Teil dominiert die Darstellung von Salomons Tätigkeiten im sozialen Bereich und in der Frauenbewegung, um den Zusammenhang zwischen diesen beiden Gebieten darzustellen. Dabei beschreibt der dritte Teil eine Aufbauphase und der vierte Teil die Vollendung ihrer Arbeit. Abschließend wird Salomons persönliche Situation im Nationalsozialismus und im Exil dargestellt sowie ihre Beweggründe und Argumentationsmuster, mit denen sie den Sozialen Bereich als Frauendomäne beanspruchte, um herauszufinden, warum gerade dieses Gebiet so wichtig für die Frauenbewegung war.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Hintergrund
- Die Verelendung der Arbeiterinnen
- Die bürgerliche Frauenbewegung
- Beginn der systematischen Schulungen zur Sozialen Arbeit
- Biografie: Alice Salomon
- Lebensdaten Salomons
- Kindheit und Jugend
- Salomons Tätigkeiten während des Kaiserreiches und im 1. Weltkrieg (1893-1918)
- Mädchen- und Frauengruppen für soziale Hilfsarbeit
- Bund deutscher Frauenvereine (BDF)
- Studium und Promotion
- International Council of Women (ICW)
- Konversion
- Kriegsdienst im Nationalen Frauendienst und im Kriegsamt
- Salomons Tätigkeiten in der Weimarer Republik (1919-1932)
- Bund deutscher Frauenvereine (BDF)
- Deutsche Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit
- Ehrungen zum 60.Geburtstag Salomons
- Salomons Situation im Nationalsozialismus und im Exil (1933-1948)
- Salomon im nationalsozialistischen Deutschland
- Emigration und Exil
- Salomons Beweggründe und Argumentationsmuster, den Sozialen Bereich als Frauendomäne zu beanspruchen.
- Ressourcenaustausch zwischen den Frauen der verschiedenen Klassen
- Soziale Arbeit als traditionelle Frauenangelegenheit
- Soziale Arbeit als Pflicht an der Gemeinschaft
- Das Differenzmodell als Legimitation weiblicher Sozialarbeit
- Soziale Arbeit zur Kompetenzaneignung und finanziellen Absicherung
- Befreiung der Bürgerfrauen aus unterdrückenden Strukturen
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den historischen Zusammenhang zwischen Sozialer Arbeit und Frauenbewegung am Beispiel von Alice Salomons. Die Hauptaufgabe besteht darin, die Entwicklung der Sozialen Arbeit als Frauenberuf zu beleuchten und die Gründe für die dominierende Präsenz von Frauen in der Sozialen Praxis und die gleichzeitig überwiegende Rolle von Männern in Verwaltung, Management und Lehre zu analysieren. Darüber hinaus wird untersucht, ob Salomons Konzept zur Gleichberechtigung von Frauen erfolgreich war.
- Die Verelendung der Arbeiterinnen im 19. Jahrhundert als Ausgangslage für die Entstehung der Frauenbewegung
- Die Rolle von Alice Salomon in der Entwicklung der Sozialen Arbeit und der Frauenbewegung
- Die Argumente Salomons für die Beanspruchung des Sozialen Bereiches als Frauendomäne
- Die Folgen von Salomons Arbeit für die Gleichberechtigung von Frauen
- Die Entstehung und Entwicklung der systematischen Sozialen Arbeit im Kontext der Frauenbewegung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit beschäftigt sich mit der historischen Beziehung zwischen Sozialer Arbeit und Frauenbewegung und verwendet Alice Salomon als Fallbeispiel. Die Untersuchung konzentriert sich auf die Entwicklung der Sozialen Arbeit als Frauenberuf und die Präsenz von Frauen in der Praxis im Vergleich zu Männern in Führungspositionen.
Historischer Hintergrund
Dieser Abschnitt untersucht die Verelendung der Arbeiterinnen im 19. Jahrhundert, die Herausforderungen der bürgerlichen Frauenbewegung und die Entstehung systematischer Sozialer Arbeit, um den historischen Kontext zu beleuchten.
Biografie: Alice Salomon
Dieser Teil befasst sich mit dem Leben und den Tätigkeiten Alice Salomons, ihrer Rolle in der Frauenbewegung und ihren Beiträgen zur Entwicklung der Sozialen Arbeit. Die verschiedenen Phasen ihres Lebens, ihre Aktivitäten im sozialen Bereich und ihre Situation im Nationalsozialismus und im Exil werden beleuchtet.
Salomons Beweggründe und Argumentationsmuster
Dieser Abschnitt untersucht Salomons Argumente und Beweggründe, den Sozialen Bereich als Frauendomäne zu beanspruchen. Hier werden die Verbindungen zwischen der Frauenbewegung und der Sozialen Arbeit und Salomons Vision einer gerechteren Gesellschaft für Frauen analysiert.
Schlüsselwörter
Soziale Arbeit, Frauenbewegung, Alice Salomon, Verelendung, Gleichberechtigung, Differenzmodell, Arbeiterinnen, bürgerliche Frauen, systematische Schulungen, historischer Zusammenhang, Patriarchat, Ressourcenaustausch, Frauenberuf, Praxis, Verwaltung, Management, Lehre, Lebensdaten, Tätigkeiten, Beweggründe, Argumentationsmuster, Konversion, Exil, Nationalsozialismus.
- Citation du texte
- Anja Schumacher Antonijevic (Auteur), 2005, Alice Salomon: Eine Pionierin. Das Verhältnis zwischen Sozialer Arbeit und Frauenbewegung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44664