Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit
2.Kompetenzerwartungen
2.1 Zur Unterrichtseinheit
2.2 Zur Unterrichtsstunde
2.3 Kompetenzerwartungen im Einzelnen
3. Informationen zur Lerngruppe
3.1 Rahmenbedingungen
3.2 Lernausgangslage
4. Sachanalyse
5. Verlaufsplanung
6. Literatur
7. Anhang
1. Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.Kompetenzerwartungen
2.1 Zur Unterrichtseinheit
Im Rahmen dieser Unterrichtseinheit untersuchen die SuS kriteriengeleitet den regionalen Wirtschaftsraum aus ihrer Sicht und der Sicht von Unternehmen, beschreiben in diesem Zusammenhang die technische sowie soziale Infrastruktur und analysieren die Standortfaktoren. Die SuS entwickeln ein kritisches Bewusstsein im Hinblick auf regionale Wirtschaftsräume und erkennen, dass die Arbeits- und Lebensbedingungen regional unterschiedlich sind.
2.2 Zur Unterrichtsstunde
Die SuS unterscheiden harte sowie weiche Standortfaktoren und analysieren anhand eines Fallbeispiels die Bedeutung von Standortfaktoren für Unternehmen.
2.3 Kompetenzerwartungen im Einzelnen
2.3.1 Inhaltsbezogene Kompetenzen
Die SuS...
IK 1: ...benennen das Problem der Standortwahl eines Unternehmens, indem sie einen fiktiven Zeitungsartikel beschreiben.(AFB1)
IK 2: ...beschreiben den Begriff Standortfaktoren und fassen den Unterschied zwischen harten und weichen Standortfaktoren zusammen.(AFB1)
2.3.2 Prozessbezogene Kompetenzen
Die SuS...
PK 1: ...erklären ihrem Sitznachbarn den Unterschied zwischen harten und weichen Standortfaktoren.(AFB 2)
PK 2: ...erschließen anhand einer fiktiven Geschäftsidee verschiedene harte und weiche Standortfaktoren und ordnen diese der richtigen Spalte zu.(AFB2)
PK 3: ...analysieren einen Standort auf seine Standortfaktoren, indem sie Pro- und Contra-argumente zu den entsprechenden Standorten erarbeiten und diese in eine Tabelle einordnen.(AFB2)
PK 4: ...begründen ihre Standortentscheidung und stellen diese im Plenum vor, indem sie die Pro- und Contraargumente für den jeweiligen Standort benennen.
(AFB3)
3. Informationen zur Lerngruppe
3.1 Rahmenbedingungen
Die Klasse 10 setzt sich aus 18 Schülerinnen und Schülern zusammen. Davon sind 11 Mädchen und 7 Jungen. Die Oberschule befindet sich derzeit in der Aufbauphase, weshalb die Schülerinnen und Schüler in diesem Jahrgang noch Realschüler sind. Die Klasse wird in diesem Halbjahr mit zwei Stunden wöchentlich, beziehungsweise einer Doppelstunde, eigenverantwortlich von mir im Fach Wirtschaft unterrichtet. Die Klasse 10 ist meistens sehr motiviert und arbeitet gewissenhaft mit. Einige Schülerinnen und Schüler sind bezüglich der mündlichen Mitarbeit sehr zurückhaltend, sodass ich sie häufig dazu auffordern muss, sich aktiv am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen. Der Großteil der Klasse arbeitet allerdings motiviert mit. Das Arbeits- und Sozialverhalten ist überwiegend als positiv zu bezeichnen. Der Schüler F. ist langfristig erkrankt, so dass ich ihn noch nicht kennengelernt habe.
3.2 Lernausgangslage
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich in dieser Unterrichtseinheit das erste Mal mit dem regionalen Wirtschaftsraum auseinander und haben in diesem Zusammenhang bisher Sande eigenen Wirtschaftsraum, die Region Weser-Ems erkundet und sich mit der Bedeutung der Infrastruktur auseinandergesetzt.
4. Sachanalyse
Die nationale und internationale Arbeitsteilung sowie die Globalisierung stellen Kommunen und Regionen bundesweit vor neue Herausforderungen. Der wachsende Wettbewerb zwischen den Standorten erfordert eine Anpassung an Unternehmen, die dazu führt, dass Unternehmen in der Region bleiben, ihr Unternehmen ausbauen oder sich neue Unternehmen ansiedeln. Hierfür spielen die Standortfaktoren eine entscheidende Rolle1.
Der Begriff Standortfaktoren beschreibt Eigenschaften, mit dessen Hilfe die Attraktivität eines Standortes ausgedrückt werden kann. Allgemein werden harte und weiche Standortfaktoren unter-schieden. Zu den harten Standortfaktoren zählen Verkehrsanbindung, Arbeitsmarkt, Flächenangebot, Lage zu den Bezugs- und Absatzmärkten, Energie- und Umweltkosten, lokale Steuern und Abgaben sowie Förderangebote. Diese Standortfaktoren spielen für die Unternehmen eine sehr große Rolle und sind ein entscheidender Faktor bei einer Ansiedlung. Die weichen Standortfaktoren unterteilen sich weiter in unternehmensbezogene und personenbezogene Faktoren. Zu den unternehmensbezogenen zählen das Wirtschaftsklima, das Stadt- und Regionsimage, die Branchenkontakte, Hochschul- und Forschungseinrichtungen und die Leistungsfähigkeit der Wirtschaftsverbände. Wichtige personenbezogene Faktoren sind Wohnungsqualität, die Qualität von Bildungseinrichtungen und der sozialen Infrastruktur, der Freizeitwert und die Umweltqualität. Allgemein lässt sich festhalten: Je attraktiver ein Standort ist, desto ansiedlungswilliger sind auch mögliche Unternehmen2. Je nach Branche, Unternehmensgröße usw. sind jedoch unterschiedliche Standortfaktoren für die Auswahl eines Standortes entscheidend. Nichtsdestotrotz kann herausgestellt werden, dass bei den weichen Standortfaktoren besonders die Faktoren Wohnen, Freizeit und Umwelt wichtiger sind als die Faktoren Kultur und Attraktivität und dies unabhängig von der Branche. Insgesamt erfreuen sich die weichen Standortfaktoren einer zunehmenden Bedeutung3. Empirische Studien zeigen jedoch auf, dass die harten Standortfaktoren nach wie vor die aus-schlaggebenden Faktoren für eine Standortwahl sind. Dabei spielen vor allem kostengebundene Faktoren, wie die Betriebskosten und die Kosten für Büroflächen und Boden sowie die Verkehrsanbindung und die Verfügbarkeit von Arbeitskräften eine zentrale Rolle. Liegen diese Faktoren einem Standort zugrunde, so werden auch die weichen Faktoren für die Auswahl des Standortes
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1 Vgl. Lempp et al. 2015, S. 15–18.
2 Vgl. Infoblatt Harte und weiche Standortfaktoren. Gefunden am 12.08.2016 unter http://www2.klett.de/sixcms/list.php?page=infothek_artikel&extra=TERRA%20EWG-Online&artikel_id=95151&inhalt=klett71prod_1.c.155504.de.
3 Vgl. Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland – Unternehmen und Märkte. Gefunden am 12.08.2016 unter http://archiv.nationalatlas.de/wp-content/art_pdf/Band8_40-41_archiv.pdf. herangezogen4. Wenn sich ein Unternehmen an einen Standort ansiedelt oder erweitert, können auf diese Weise Arbeitsplätze in der Region gesichert und sogar ausgebaut werden. Die regionale Beschäftigung wirkt sich wiederum positiv auf die Kaufkraft aus, von der weitere Unternehmen profitieren können. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Standortentscheidung des Unternehmens auch Einfluss auf seine Zulieferer oder weitere Unternehmen nehmen kann und möglicherweise weitere Ansiedlungen nach sich zieht5.