In der vorliegenden Ausarbeitung werden zu Beginn die Entstehung der Wasserressourcen im Aralsee-Becken und die Regulierung der grenzüberschreitenden Abflüsse zwischen den zentralasiatischen Staaten erörtert. Hierbei wird kurz auf die geographische Lage und die natürlichen Bedingungen des Aralsee-Beckens eingegangen, welche sich bei der Bildung und Nutzung der grenzüberschreitenden Wasserressourcen als grundlegende Faktoren darstellen. Danach werden der Jahresabfluss der grenzüberschreitenden Flüsse und ihre Bildung durch die Nebenflüsse zwischen den Ländern des Aralsee-Beckens beschrieben, welche für die Regulierung und Verwaltung der grenzüberschreitenden Flüsse durch die Anrainerstaaten mehr an Bedeutung gewinnen.
Das nächste Kapitel befasst sich mit dem Problem über die Nutzung der Bewässerungs- und Energieressourcen zwischen den Oberlauf- und Unterlaufstaaten. Dabei werden zuerst über das Abkommen vor und nach der Unabhängigkeit der zentralasiatischen Staaten und die Gründe für dessen Scheitern erläutert. Ferner werden noch die Wasserentnahme und Wasserquote aus den Flüssen Amudarja und Syrdaja zwischen den Anrainerstaaten beschrieben.
Der folgende Abschnitt widmet sich der Nachfrage nach Wasser als Wasser- und Energieressource, welche für die Unterlaufstaaten als Wasser und für die Oberlaufstaaten als Energie sowohl eine lebensnotwendige als auch kommerzielle Bedeutung besitzen. Darüber hinaus werden die Bedeutung und die möglichen Veränderungen der bestehenden Nachfrage nach einem Wasserabfluss für beide Stakeholder untersucht.
Das letzte Kapitel setzt sich mit den aktuellen Problemen auf der institutionellen und rechtlichen sowie organisatorischen Ebene im Aralsee-Becken auseinander, wobei die Rolle der regionalen Organisationen und die Rechtsgrundlage im Wasserwirtschaftbereich sowie organisatorisch-technische Maßnahmen bei der Auslösung der Auseinandersetzungen zwischen den Anrainerstaaten ermittelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Entstehung der Wasserressourcen im Aralseebecken
- 2.1 Kurze Beschreibung der geographischen Lage des Aralsee-Beckens
- 2.2 Entstehung der Wasserressourcen im Aralsee-Becken
- 2.2.1 Syrdarja-Becken
- 2.2.2 Amudarja-Becken
- 2.3 Regulierung des grenzüberschreitenden Abflusses
- 2.3.1 Syrdarja-Becken
- 2.3.2 Amudarja-Becken
- 3. Nutzung der Wasser- und Energieressourcen zwischen den Oberlauf- und Unterlaufstaaten
- 3.1 Saisonale Wassernutzung der grenzüberschreitenden Gewässer
- 3.2 Abkommen zwischen den Unionsrepubliken zur Wasserquote im Syrdarja-Becken
- 3.2.1 Zwischenstaatliche Abkommen zur Wasserquote
- 3.2.2 Zusätzliche Stauseen und Kompensationen
- 3.2.3 Tatsächliche Wasserentnahme aus dem Syrdarja
- 3.3 Abkommen zwischen den Unionsrepubliken zur Wasserquote im Amudarja-Becken
- 3.3.1 Zwischenstaatliche Abkommen zur Wasserquote
- 3.3.2 Tatsächliche Wasserentnahme aus dem Amudarja
- 3.3.4 Wasserverlust aus dem Flussbett des Amudarja
- 4. Nachfrage nach Wasser als Wasser- und Energieressource im Aralsee-Becken
- 4.1 Voraussetzungen der Wasserquote von grenzüberschreitenden Gewässern
- 4.2 Nachfragen nach Wasserressourcen
- 4.2.1 Umweltbedürfnisse des aquatischen Ökosystems des Aralsees
- 4.2.2 Förderwasser für den Unterlauf von Amudarja und Syrdarja
- 4.2.3 Folgen der Intensivierung in den 60er Jahren
- 4.2.4 Verschlechterung der Wasserqualität am Unterlauf der Flüsse
- 4.2.5 Regionale Programme der zentralasiatischen Staaten
- 4.2.6 Globaler Klimawandel
- 4.2.7 Mangelnde Informationen
- 4.2.8 Wiederaufbaus Afghanistans
- 4.2.9 Erschließung neuer Bewässerungsflächen
- 4.3 Nachfrage nach den Energieressourcen
- 4.3.1 Energieversorgungsgrad und Entwicklung der Wasserkraft der Region
- 4.3.2 Abbau des Rogun-Staudamms am Oberlauf des Wachsch
- 4.3.3 Bau des Kambarata-1- und -2-Staudamms am Oberlauf des Naryn
- 4.3.4 Bau mehrerer kleiner Staudämme anstatt eines einzigen riesigen Staudamms
- 4.3.5 Perspektiven der Stromausfuhr aus der Region
- 5. Aktuelle Probleme auf der institutionellen, rechtlichen und organisatorisch-technischen Ebene und deren mögliche Lösungen
- 5.1 Institutionelle Ebene
- 5.1.1 Restriktiven der regionalen Organisationstruktur
- 5.1.2 Nationale Behörden in der Wasserwirtschaft
- 5.1.3 Gründung neuer regionaler Institutionen
- 5.2 Rechtliche Ebene
- 5.2.1 Das Dilemma der nationalen und regionalen Rechtsvorschriften
- 5.2.2 Wasser als Ware und Menschenrecht
- 5.2.3 Rolle der UNECE-Konventionen für Zentralasien
- 5.2.4 Transformationsprozess der Wasserwirtschaft
- 5.3 Organisatorisch- und technischen Ebene
- 5.3.1 IWRM-Konzept für die nachhaltige Ressourcennutzung im Aralsee-Becken
- 5.3.2 Mittelbindungen zur Integration im IWRM
- 5.3.3 Praktische Umsetzung der IWRM-Prinzipien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die wasserwirtschaftliche Situation in Zentralasien, insbesondere im Aralsee-Becken, mit Fokus auf institutionelle, organisatorisch-technische Probleme und mögliche Lösungsansätze. Die Arbeit analysiert die komplexe Interaktion zwischen den Anrainerstaaten hinsichtlich der Nutzung der Wasserressourcen.
- Entstehung und Nutzung der Wasserressourcen im Aralsee-Becken
- Institutionelle und rechtliche Rahmenbedingungen der Wasserwirtschaft
- Konflikte zwischen Oberlauf- und Unterlaufstaaten
- Nachhaltige Wasserressourcenmanagement-Konzepte (IWRM)
- Mögliche Lösungsansätze für die bestehenden Probleme
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Bedeutung von Wasser als Ressource und die Herausforderungen im Zusammenhang mit grenzüberschreitenden Flüssen. Sie führt in das Thema der Wasserwirtschaft im Aralsee-Becken ein und beleuchtet die Konflikte zwischen den Anrainerstaaten nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Die zentrale Problematik der unterschiedlichen Prioritäten und Ansprüche der Oberlauf- und Unterlaufstaaten auf die Wasserressourcen wird hervorgehoben, und die Notwendigkeit internationaler Kooperationen wird betont. Das Almaty Abkommen von 1992 als erster Schritt zur Konfliktlösung wird erwähnt.
2. Entstehung der Wasserressourcen im Aralseebecken: Dieses Kapitel beschreibt die geographische Lage des Aralsee-Beckens und die Entstehung der Wasserressourcen der Flüsse Syrdarja und Amudarja. Es analysiert die hydrologischen Prozesse und die Rolle der Gebirgsregionen als Hauptquellen der Wasserressourcen. Die Regulierung des grenzüberschreitenden Abflusses, insbesondere die Herausforderungen und das Fehlen von klaren Vereinbarungen vor der Unabhängigkeit der zentralasiatischen Staaten, wird detailliert dargelegt. Das Kapitel bildet die Grundlage für das Verständnis der nachfolgenden Analysen zu Wasserverfügbarkeit und -nutzung.
3. Nutzung der Wasser- und Energieressourcen zwischen den Oberlauf- und Unterlaufstaaten: Kapitel 3 analysiert die saisonale Wassernutzung der grenzüberschreitenden Gewässer und die bestehenden Abkommen zwischen den Unionsrepubliken zur Wasserquote in den Syrdarja- und Amudarja-Becken. Es beleuchtet sowohl die formalen Abkommen als auch die tatsächliche Wasserentnahme und die daraus resultierenden Konflikte. Der Fokus liegt auf der Analyse der Diskrepanz zwischen vereinbarten Wasserquoten und der realen Nutzung, die durch unterschiedliche politische und wirtschaftliche Interessen der Anrainerstaaten geprägt ist. Zusätzliche Stauseen und Kompensationen werden ebenfalls thematisiert.
4. Nachfrage nach Wasser als Wasser- und Energieressource im Aralsee-Becken: Dieses Kapitel befasst sich umfassend mit der Nachfrage nach Wasser und Energie im Aralsee-Becken. Es untersucht verschiedene Aspekte der Wassernachfrage, von den ökologischen Bedürfnissen des Aralsees bis hin zur Bewässerungslandwirtschaft und den Folgen der Intensivierung der Landwirtschaft in den 1960er Jahren. Die Verschlechterung der Wasserqualität, regionale Programme, der globale Klimawandel und der Einfluss des Wiederaufbaus Afghanistans auf die Wasserressourcen werden analysiert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Nachfrage nach Energieressourcen, insbesondere der Wasserkraft, und den damit verbundenen Projekten wie dem Bau von Staudämmen.
5. Aktuelle Probleme auf der institutionellen, rechtlichen und organisatorisch-technischen Ebene und deren mögliche Lösungen: Dieses Kapitel analysiert die institutionellen, rechtlichen und organisatorisch-technischen Probleme der Wasserwirtschaft im Aralsee-Becken. Es untersucht die Restriktionen der regionalen Organisationsstruktur, die Rolle nationaler Behörden, und die Notwendigkeit der Gründung neuer regionaler Institutionen. Die rechtliche Ebene wird unter Berücksichtigung des Dilemmas nationaler und regionaler Rechtsvorschriften, der Betrachtung von Wasser als Ware und Menschenrecht, der Rolle der UNECE-Konventionen und des Transformationsprozesses der Wasserwirtschaft analysiert. Schließlich werden organisatorisch-technische Aspekte im Kontext des IWRM-Konzepts und der praktischen Umsetzung der IWRM-Prinzipien beleuchtet.
Schlüsselwörter
Aralsee, Zentralasien, Wasserressourcen, Wasserwirtschaft, grenzüberschreitende Flüsse, Syrdarja, Amudarja, Oberlaufstaaten, Unterlaufstaaten, Wasserkonflikte, IWRM, institutionelle Probleme, rechtliche Rahmenbedingungen, organisatorisch-technische Herausforderungen, nachhaltige Wasserressourcenmanagement, regionale Kooperation.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Wasserwirtschaft im Aralsee-Becken
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die wasserwirtschaftliche Situation in Zentralasien, insbesondere im Aralsee-Becken. Der Fokus liegt auf den institutionellen, organisatorisch-technischen Problemen und möglichen Lösungsansätzen, sowie der komplexen Interaktion zwischen den Anrainerstaaten bezüglich der Nutzung der Wasserressourcen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entstehung und Nutzung der Wasserressourcen im Aralsee-Becken (Syrdarja und Amudarja), die institutionellen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Wasserwirtschaft, Konflikte zwischen Oberlauf- und Unterlaufstaaten, nachhaltige Wasserressourcenmanagement-Konzepte (IWRM) und mögliche Lösungsansätze für bestehende Probleme.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Entstehung der Wasserressourcen im Aralseebecken, Nutzung der Wasser- und Energieressourcen zwischen Oberlauf- und Unterlaufstaaten, Nachfrage nach Wasser und Energie im Aralsee-Becken und schließlich aktuelle Probleme auf institutioneller, rechtlicher und organisatorisch-technischer Ebene und deren mögliche Lösungen. Jedes Kapitel beinhaltet eine detaillierte Analyse der jeweiligen Thematik.
Welche geographischen Aspekte werden betrachtet?
Die Arbeit konzentriert sich auf das Aralsee-Becken in Zentralasien, inklusive der Flüsse Syrdarja und Amudarja. Die geographische Lage des Beckens und die Entstehung der Wasserressourcen werden detailliert beschrieben, ebenso wie die hydrologischen Prozesse und die Rolle der Gebirgsregionen als Hauptquellen.
Welche Rolle spielen die Oberlauf- und Unterlaufstaaten?
Die Arbeit analysiert die Konflikte zwischen den Oberlauf- und Unterlaufstaaten bezüglich der Wasserverteilung und -nutzung. Es werden die unterschiedlichen Prioritäten und Ansprüche auf die Wasserressourcen beleuchtet und die daraus resultierenden Herausforderungen für die regionale Kooperation hervorgehoben.
Welche Abkommen werden behandelt?
Die Arbeit analysiert die Abkommen zwischen den Unionsrepubliken zur Wasserquote im Syrdarja- und Amudarja-Becken, sowohl die formalen Vereinbarungen als auch die tatsächliche Wasserentnahme und die Diskrepanzen zwischen beiden. Das Almaty Abkommen von 1992 wird ebenfalls erwähnt.
Welche Aspekte der Wassernachfrage werden untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene Aspekte der Wassernachfrage, darunter die ökologischen Bedürfnisse des Aralsees, die Bewässerungslandwirtschaft, die Folgen der Intensivierung der Landwirtschaft, die Verschlechterung der Wasserqualität, regionale Programme, den globalen Klimawandel, den Wiederaufbau Afghanistans und die Erschließung neuer Bewässerungsflächen.
Welche Rolle spielt die Energieerzeugung?
Die Nachfrage nach Energieressourcen, insbesondere Wasserkraft, wird analysiert. Die Arbeit beleuchtet Projekte wie den Bau von Staudämmen (Rogun-Staudamm, Kambarata-1- und -2-Staudämme) und deren Auswirkungen auf die Wasserressourcen und die regionale Energieversorgung.
Welche institutionellen, rechtlichen und organisatorisch-technischen Probleme werden behandelt?
Die Arbeit analysiert Restriktionen der regionalen Organisationsstruktur, die Rolle nationaler Behörden, die Notwendigkeit neuer regionaler Institutionen, das Dilemma nationaler und regionaler Rechtsvorschriften, die Betrachtung von Wasser als Ware und Menschenrecht, die Rolle der UNECE-Konventionen und den Transformationsprozess der Wasserwirtschaft. Das IWRM-Konzept und dessen praktische Umsetzung werden ebenfalls beleuchtet.
Welche Lösungsansätze werden vorgeschlagen?
Die Arbeit schlägt mögliche Lösungsansätze für die bestehenden Probleme vor, unter anderem durch die Gründung neuer regionaler Institutionen, die Harmonisierung nationaler und regionaler Rechtsvorschriften, die Umsetzung des IWRM-Konzepts und die Förderung der regionalen Kooperation.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Aralsee, Zentralasien, Wasserressourcen, Wasserwirtschaft, grenzüberschreitende Flüsse, Syrdarja, Amudarja, Oberlaufstaaten, Unterlaufstaaten, Wasserkonflikte, IWRM, institutionelle Probleme, rechtliche Rahmenbedingungen, organisatorisch-technische Herausforderungen, nachhaltige Wasserressourcenmanagement, regionale Kooperation.
- Quote paper
- Dilmurad Junsaliev (Author), 2014, Wasserwirtschaftliche Situation in Zentralasien. Institutionelle und organisatorisch-technische Probleme und mögliche Lösungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/448264