Wir alle kennen den Begriff Klima, doch was genau verbirgt sich dahinter? Sehe ich das Klima wenn ich aus dem Fenster schaue? Wie wird Klima definiert und welche Messwerte dienen der Bestimmung? Folgende Ausführungen werden diese grundsätzlichen Fragen beantworten.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Was ist Klima
1.2 Differenzierung von Klimaten
2 Zum Klima Thüringens allgemein
2.1 Niederschlag
2.2 Temperatur
3 Klimaentwicklung
4 Nutzung des Naturraumes
5 Fazit
Quellen
Anlagen
Vorwort
Die Anregung für folgende Hausarbeit erhielt ich im Seminar Physisch - geografische Phänomene kindlicher Welterkundung bei Prof. Dr. Vorname Nachname, welches geographische Sachverhalte und Zusammenhänge des Naturraumes Thüringen vermittelt. Gegenstand meiner Untersuchung wird das Klima des Bundeslandes allgemein sein.
1 Einleitung
Wir alle kennen den Begriff Klima, doch was genau verbirgt sich dahinter? Sehe ich das Klima wenn ich aus dem Fenster schaue? Wie wird Klima definiert und welche Messwerte dienen der Bestimmung? Folgende Ausführungen werden diese grundsätzlichen Fragen beantworten.
1.1 Was ist Klima
Die Begriffe Klima und Wetter unterscheiden sich hinsichtlich ihrer zeitlichen Gültigkeit. Während wir fragen wie morgen das Wetter wird, versteht man unter Klima „den durchschnittlichen Zustand der unteren Atmosphäre, aber über einen längeren Zeitraum (mindestens 30 Jahre) und größerem Gebiet“1. Dabei bedarf es der Erfassung von Wetterelementen (Anlage 1). Die langjährigen Mittelwerte und Summen von Lufttemperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Niederschlag und Wind stellen dann Klimaelemente dar. So ist es nicht verwunderlich, dass die meisten Wetterstationen auch Klimastationen sind. Eine solche gibt es beispielsweise am Erfurter Flughafen. Mit Hilfe modernster Technik werden Daten ermittelt und zu übergeordneten Einrichtungen weitergeleitet (Anlage 2). Es wird möglich, klimatische Zusammenhänge zu verstehen und sich darauf einzustellen. 2
1.2 Differenzierung von Klimaten
Neben dem globalen Klima, welches sich auf die gesamte Erde bezieht, unterscheidet man regionale und lokale Klimate. Die Klimazonen der Erde zählen zu den regionalen Klimaten. Mitteleuropa, Deutschland und somit auch Thüringen befinden sich in den gemäßigten Breiten. Eine Stadt wie Erfurt hingegen, besitzt ein spezielles Lokalklima. Beim globalen Klima dominieren Faktoren wie die geografische Lage, große Gebirge und Meeresströmungen.
Betrachtet man jedoch das Klima in Thüringen, müssen kleinräumige Einflüsse berücksichtigt werden. Dazu gehören vor allem die Höhenlage, Hangausrichtung und -neigung, sowie die Landnutzung. Dabei wirken lokale Strömungssysteme wie Kaltluftflüsse oder regionale Windsysteme. Die Mittelgebirge Thüringens ermöglichen das Entstehen von thermischen Windsystemen und damit verbundene Luv- und LeeEffekte. Dieses Wissen ist notwendig, um sich dem Naturraum anzupassen.3
2 Zum Klima Thüringens allgemein
Innerhalb Thüringens gibt es große klimatische Unterschiede. Prägend sind dabei vor allem die Mittelgebirge Thüringer Wald, Schiefergebirge, Rhön und Harz. Aber auch kleinere Erhebungen wie der Hainich und die Hainleite, Kyffhäuser, Finne, Schrecke und Schmücke, führen in Luv und Lee zu typischen klimatologischen Erscheinungsbildern. Sie variieren hinsichtlich der Lufttemperatur, Windrichtung und -geschwindigkeit, Niederschlag und Sonnenscheindauer (Anlage 3+ 4).4
Um Aussagen zum Klima eines Gebietes zu treffen, benötigt man die Durchschnitts- temperatur und die Niederschlagsmenge eines Jahres. Unterschiede werden besonders deutlich, wenn man die Werte des kältesten Monats Januar und die des wärmsten Monats Juli miteinander vergleicht. Allgemein kann man das Klima der Mittelgebirge Thüringens als kühl und feucht beschreiben. Im Gegensatz dazu ist es im Thüringer Becken eher warm und trocken. Es bleibt festzuhalten, dass das Relief erheblichen Einfluss auf das Klima nimmt. 5
Die folgenden Unterpunkte betrachten die Zusammenhänge genauer.
2.1 Niederschlag
Die Niederschläge Thüringens liegen zwischen 1000-1200mm und 500mm im Jahr.6 Wie man bereits erahnen kann, gibt es große Unterschiede hinsichtlich der Verteilung. Neben der allgemeinen Abhängigkeit von der Höhenlage des jeweiligen Ortes, wirken Luv- und Lee-Effekte im Bereich der Mittelgebirge.7
In Deutschland finden wir oft West- und Nordwestwinde. Die damit einherströmenden feuchten, atlantischen Luftmassen werden zum Aufsteigen gezwungen, sobald sie auf ein Hindernis treffen. Mit zunehmender Höhe kühlen sie ab. Es bilden sich Wolken, da kalte Luftmassen weniger Feuchtigkeit aufnehmen können als warme. Im Gebirgsluv kommt es dann zu ergiebigen Niederschlägen. Auf der Lee-Seite hingegen lösen sich die Wolken auf (Anlage 5). 8
Der Thüringer Wald wird als „Regenfänger“ bezeichnet. Die jährliche Niederschlagsmenge ist doppelt so hoch wie die des Thüringer Beckens. Wie bereits dargelegt, ist das Kammgebirge vom Steigungsregen begünstigt, während die flachwellige Beckenlandschaft auf der oftmals dem Wind abgewandten Seite im Regenschatten liegt.9
2.2 Temperatur
Das Süd-Nord-Profil durch Thüringen zeigt auch, dass die durchschnittlichen Temperaturen im Thüringer Wald niedriger sind als im Thüringer Becken (Anlage 6).10 Dies ist bezeichnend, da die Temperaturen mit zunehmender Höhe abnehmen, ca. 0,6 °C pro 100m. 11 Diesen grundsätzlichen Zusammenhang zwischen Temperatur und Höhenlage ver- deutlicht ein weiterer Vergleich. Das Meininger Becken liegt höher als das Thüringer Becken und ist kühler (Anlage 7).12 Es fällt auf, dass die Jahresschwankung mit zunehmender Höhe geringer werden. Dies hängt mit Temperaturinversionen zusammen. Hochdruckwetterlagen im Winter verursachen oftmals eine Umkehr, bei der die Temperatur mit zunehmender Höhe steigt statt sinkt. In den Talkesseln bilden sich „Kälteseen“. Die kalte schwerere Luft sammelt sich am Boden und in der Höhe weht bereits mildere Luft. An der Grenze bildet sich oft Dunst oder Hochnebel. Die schadstoffhaltige Luft unten wird nicht wie sonst mit dem Wind weggetragen und kann auch nicht weiter aufsteigen, da ihre Temperatur immer noch geringer ist als die der oberen Luftmasse. 13 Es kommt zur Smoganreicherung in Industrieräumen und stark besiedelten Gebieten wie Jena und auch Erfurt (Anlage 8).14
3 Klimaentwicklung
Auch das Thüringer Klima ist Teil des globalen Klimas und somit dem globalen Klimawandel unterworfen. So kann man aus folgender Tabelle ablesen, dass es zu einer allgemeinen Erwärmung kommt. In den Mittelgebirgen fällt diese geringer aus als im Thüringer Becken. Die Niederschlagsverteilung wird ebenfalls immer extremer. (Anlage 9). 15 Ein wesentlicher Grund für den Klimawandel, ist der Treibhauseffekt: Er lässt sich auf Treibhausgase wie Wasserdampf (H2O), Kohlenstoffdioxid (CO2) oder Methan (CH4) zurückführen. Diese Gase lassen die von der Sonne kommende kurzwellige Strahlung weitgehend ungehindert auf die Erde durch, strahlen aber selbst im länger- welligen Bereich. Dadurch erhält die Erdoberfläche mehr Strahlung als durch die Sonne allein und erwärmt sich stärker. 16
4 Nutzung des Naturraumes
Die jeweils vorhandenen Geofaktoren, zu welchen auch das Klima zählt, führen zur unterschiedlichen Nutzung des Naturraumes (Anlage 10). Dabei gewinnen heute immer mehr umweltpolitische Aspekte an Bedeutung. Die Produktionsschwerpunkte haben sich verschoben. Wurde früher noch überwiegend Getreide zur Nahrungssicherung angebaut, ist es heute Raps zur Energielieferung. Dies geschieht nicht zuletzt in Folge des bereits erwähnten beobachtenden Klimawandels.17
[...]
1 Zitat nach Prof. Dr. W. Bricks et al.: Seydlitz Geographie 6. Braunschweig : Schroedel, 2009, S. 10
2 Vgl. Prof. Dr. W. Bricks et al.: Seydlitz Geographie 6. Braunschweig : Schroedel, 2009, S. 10
3 Vgl. http://www.tlug-jena.de/de/tlug/umweltthemen/klima/klimasituation/thueringen/
4 Vgl. http://www.tlug-jena.de/de/tlug/umweltthemen/klima/klimasituation/thueringen/
5 Vgl. Prof. Dr. W. Bricks et al.: Seydlitz Geographie 1. Braunschweig : Schroedel, 2009, S. 133
6 Vgl. F. Regel : Thüringen - ein geographisches Handbuch. Jena : Fischer, S. 29
7 Vgl. Prof. Dr. W. Bricks : Thüringen - Kleine Landeskunde. Braunschweig : Westermann, 1993
8 Vgl. Prof. Dr. W. Bricks et al.: Seydlitz Geographie 1. Braunschweig : Schroedel, 2009, S. 111
9 Vgl. Prof. Dr. W. Bricks et al.: Seydlitz Geographie 1. Braunschweig : Schroedel, 2009, S. 133
10 ebenda
11 Vgl. Prof. Dr. W. Bricks : Thüringen - Kleine Landeskunde. Braunschweig : Westermann, 1993
12 Vgl. F. Regel : Thüringen - ein geographisches Handbuch. Jena : Fischer, S. 30
13 Vgl. http://www.uni-koblenz.de/~odsbcg/rhnebel/inversio.htm
14 Vgl. Prof. Dr. W. Bricks : Thüringen - Kleine Landeskunde. Braunschweig : Westermann, 1993
15 Vgl. http://www.tlug-jena.de/de/tlug/umweltthemen/klima/klimasituation/thueringen/
16 Vgl. G. Jahn : Seydlitz Erdkunde 4. Druck A, 5. Hannover : Schroedel, 1999, S. 171
17 Vgl. Prof. Dr. W. Bricks et al.: Seydlitz Geographie 6. Braunschweig : Schroedel, 2009, S. 62
- Quote paper
- Enneriema Aunerz (Author), 2012, Der Naturraum Thüringen und seine Nutzung. Zum Klima allgemein, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/448496
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