In der heutigen Rechtssprechung findet sich mit dem wucherähnlichen Geschäft (§ 138 I BGB) eine dem Laesio enormis ähnliche Rechtsfigur, sodass teilweise von einer "Renaissance" der laesio ernormis gesprochen wird. Dies soll im Rahmen dieser Arbeit überprüft werden, wobei in einem ersten Schritt Ähnlichkeiten und Unterschiede herausgearbeitet werden sollen, bevor auf die dogmatische Herleitung und schließlich auf die Gründe für die Preiskontrolle damals und heute einzugehen sein wird.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einführung
- B. Vergleich der laesio enormis mit dem wucherähnlichen Rechtsgeschäft
- I. Rechtfertigung des wucherähnlichen Rechtsgeschäfts neben § 138 II BGB
- II. Rein objektiver Maßstab oder Erfordernis eines subjektiven Elements
- 1. Rein objektives Kriterium
- a) laesio enormis und Rechtsprechung des OLG Stuttgart
- b) Ansätze zur Umgehung der subjektiven Komponente
- aa) Dolus-Konzept der Glossatoren
- bb) bewegliches System und Sandhaufentheorem
- cc) wertende Gesamtbetrachtung
- 2. Erfordernis einer subjektiven Komponente: Rechtsprechung des BGH
- 1. Rein objektives Kriterium
- III. Anwendungsbereich der Rechtsfiguren
- 1. wucherähnliches Rechtsgeschäft des § 138 I BGB
- 2. laesio enormis
- IV. Starre Grenze oder Richtwert; Möglichkeit der „Heilung“
- 1. wucherähnliches Rechtsgeschäft des § 138 I BGB
- 2. laesio enormis
- V. Gefahrtragung bei zufälligem Untergang der Sache
- 1. wucherähnliches Rechtsgeschäft des § 138 I BGB
- 2. laesio enormis
- a) Ersetzungsbefugnis
- b) Wahlschuld
- C. Dogmatische Herleitung
- 1. wucherähnliches Rechtsgeschäft des § 138 I BGB
- 2. laesio enormis
- a) Billigkeitsrecht
- b) Irrtumsrecht
- aa) error in materia/substatia
- bb) error in pretio
- cc) error in negotio
- dd) Kritik
- D. Gründe und Motive für die Preiskontrolle damals und heute
- 1. Ursprung der laesio emormis
- a) Datierung: Diokletian oder Justinian
- b) ökonomische oder religiöse Beweggründe
- 2. Gründe für die heutige Preiskontrolle
- 1. Ursprung der laesio emormis
- E. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Rechtsfiguren des wucherähnlichen Rechtsgeschäfts nach § 138 I BGB und der laesio enormis. Ziel ist es, die beiden Rechtsinstitute zu vergleichen und ihre Anwendungsmöglichkeiten zu erörtern. Dabei werden die historischen Wurzeln der laesio enormis und die Gründe für die heutige Preiskontrolle beleuchtet.
- Vergleich des wucherähnlichen Rechtsgeschäfts und der laesio enormis
- Rechtfertigung und Anwendung der beiden Rechtsfiguren
- Dogmatische Herleitung und historische Entwicklung der laesio enormis
- Gründe und Motive für die Preiskontrolle in Vergangenheit und Gegenwart
- Grenzen der Vertragsfreiheit im Zusammenhang mit dem wucherähnlichen Rechtsgeschäft und der laesio enormis
Zusammenfassung der Kapitel
- A. Einführung: Dieser Abschnitt stellt die Thematik der Arbeit vor und liefert eine kurze Einleitung in die Problematik der Preiskontrolle im Vertragsrecht.
- B. Vergleich der laesio enormis mit dem wucherähnlichen Rechtsgeschäft: Dieser Teil vergleicht die beiden Rechtsinstitute und beleuchtet ihre Rechtfertigung, den Anwendungsbereich, die Grenzen und die Gefahrtragung bei zufälligem Untergang der Sache.
- C. Dogmatische Herleitung: Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der dogmatischen Herleitung der beiden Rechtsfiguren und analysiert ihre Wurzeln im römischen Recht, insbesondere im Bereich des Irrtumsrechts.
- D. Gründe und Motive für die Preiskontrolle damals und heute: In diesem Teil werden die historischen Ursprünge der laesio enormis und die Gründe für die heutige Preiskontrolle in Deutschland untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem wucherähnlichen Rechtsgeschäft nach § 138 I BGB, der laesio enormis, der Preiskontrolle, der Vertragsfreiheit, dem Irrtumsrecht, dem römischen Recht, dem Billigkeitsrecht und der historischen Entwicklung des Vertragsrechts.
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- Thomas Haggenmüller (Autor), 2017, Das wucherähnliche Rechtsgeschäft. Renaissance der laesio enormis?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/448568