Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Vorwort
1 Ausgangssituation
1.1 Der japanische Markt
1.2 Die WELEDA AG in Japan
1.3 WELEDA Aloe Vera-Pflegemilch
2 Interkulturelles Produktmanagement
2.1 Definition
2.2 Aufgabenbereich Planung
2.3 Aufgabenbereich Organisation
2.4 Aufgabenbereich Realisierung
2.5 Aufgabenbereich Kontrolle
3 Handlungsempfehlungen
3.1 Abgleich der Arbeitsbereiche und Empfehlungen
3.2 Strategie
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Verpackung „Aloe Vera-Pflegemilch“
Abbildung 2: Aufgabenbereiche des Interkulturellen Produktmanagements
Abbildung 3: Stabsorientiertes Produktmanagement
Abbildung 4: Linienorientiertes Produktmanagement
Abbildung 5: Matrixorientiertes Produktmanagement
Vorwort
Die Hausarbeit wurde im Rahmen des Seminars „Interkulturelles Produktmanagement“ an der Universität Witten/Herdecke im Sommersemester 2005 angefertigt. Teil des Seminars war die Bearbeitung einiger realer Problemstellungen, die die WELEDA AG an die Teilnehmer gerichtet hatte. Die Fragen bezogen sich auf Schwierigkeiten, die während der Einführung einiger Produkte von WELEDA auf dem japanischen Markt aufgetreten waren. Während des Seminars wurden Lösungsmöglichkeiten durch die Studierenden aufgezeigt.
Die Hausarbeit bearbeitet einen rein fiktiven Fall. Es liegen keine Informationen vor, dass WELEDA die „Aloe Vera-Pflegemilch“ in Japan einführen will. Dem ungeachtet wird diese Arbeit WELEDA zur Verfügung gestellt. Die Relevanz sollte intern bestimmt werden. Vielleicht ergeben sich aus den Ausführungen interessante Aspekte, die intern wertvoll verwertet werden können. Zu beachten ist dabei, dass es sich hier um eine wissenschaftliche Arbeit handelt und kein Anspruch auf Vollständigkeit besteht. Für ein konkretes Vorhaben sollten weitere Arbeiten erfolgen.
1 Ausgangssituation
In diesem Abschnitt werden einzelne, für die in Kapitel 3 beschriebenen Handlungsempfehlungen ausschlaggebende Bestandteile näher erläutert. Es wird der praktische Teil der Hausarbeit vorbereitet.
1.1 Der japanische Markt
Japan ist eine gelenkte Volkswirtschaft, die in den letzten Jahren zunehmend dereguliert und privatisiert wurde. Der Export im Jahr 2003 betrug 363 Milliarden Euro.1 Damit liegt Japan auf Platz 3 der exportstärksten Länder hinter Deutschland auf Platz 1 und den USA auf Platz 2. In Japan trifft man somit auf ein hoch entwickeltes Land.2
Eine gute Zusammenarbeit zwischen Staat und Industrie, eine starke "Arbeitermentalität", die Beherrschung von Hightech, ein großes Augenmerk des Staates auf Ausbildung und ein vergleichsweise geringes Verteidigungsbudget (1 % des Bruttoinlandproduktes) haben Japan geholfen, binnen kurzer Zeit hinter den USA und der EU die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt zu werden.3
1.2 Die WELEDA AG in Japan
Die WELEDA AG ist seit einigen Jahren mit einer Zweigstelle in Japan vertreten. Die Produkte wurden und werden über Ärzte vertrieben. Zusätzlich wurden vor
kurzer Zeit in Japan drei WELEDA-Shops eröffnet, die Teile der Produktpalette WELEDAs direkt vertreiben.4
Im Unterschied zu anderen Ländern verfolgt WELEDA in Japan eine Hochpreisstrategie. Die angeboten Produkte werden mit einem Preisaufschlag von bis zu 100%, im Vergleich zu europäischen Ländern, angeboten.
1.3 WELEDA Aloe Vera-Pflegemilch
„Die leichte, erfrischende WELEDA „Aloe Vera-Pflegemilch“ erhält die Haut spürbar glatt und geschmeidig. Aloe Vera-Gel und reine Pflanzenöle unterstützen das Feuchtigkeitsgleichgewicht der Haut.
Abbildung 1: Verpackung „Aloe Vera-Pflegemilch“5
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Wüstenpflanze Aloe Vera reichert in Ihren Blättern so viel Flüssigkeit an, dass sie auch bei Trockenheit überleben kann…
…Die fettarme Emulsion lässt sich leicht verteilen und zieht sofort ein, ohne auf der Haut einen glänzenden Film zu hinterlassen. Regelmäßig nach dem Baden oder Duschen auftragen, spendet die WELEDA Aloe Vera-Pflegemilch nachhaltig Feuchtigkeit, erhält die Elastizität der Haut und gib ein geschmeidiges, frisches Hautgefühl“6
2 Interkulturelles Produktmanagement
In diesem Abschnitt werden, die in der wissenschaftlichen Literatur bearbeiteten Konzepte für ein Interkulturelles Produktmanagement näher behandelt. Bisher liegt keine umfassende Ausführung mit dieser Thematik vor, so dass auf verschiedene Konzepte eingegangen werden wird, die zu einem geschlossenen Bild für ein Interkulturelles Produktmanagement zusammengefasst werden. Dieser Teil soll, ebenso wie Kapitel 1 eine Vorbereitung für die Handlungsempfehlungen (Kapitel 3) bilden.
2.1 Definition
Erste Konzepte eines Produktmanagements wurden erstmals 1927 bei Procter & Gamble verwirklicht.7,8 Verstärkt angewendet wurde das Produktmanagement vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA; in Deutschland fand es erst durch die Gründung amerikanischer Tochtergesellschaften in den 60er Jahren eine größere Verbreitung.
Heute definiert Pepels den Begriff Produktmanagement folgendermaßen:
„Das Produktmanagement … betrifft damit .. die Planung, Organisation, Durchführung und Kontrolle aller Aktivitäten, welche Einführung, die Pflege, die Ablösung oder die Einstellung von Produkten betreffen.“9
Es wird deutlich, dass dem Produktmanagement von Pepels ein sehr umfassendes Aufgabengebiet zugesprochen wird. In der Definition wird jedoch noch nicht explizit auf die erforderliche Analyse der Umweltsituation der fremden Kultur, also dem interkulturellen Aspekt eines Produktmanagements hingewiesen.
[...]
1 WIKIPEDIA, Japan, 2005, Internet: http://de.wikipedia.org/wiki/Japan (Zugriff: 13.08.2005, 21:42MEZ)
2 Vgl. Albaum/Strandskov/Duerr, Internationales Marketing und Exportmanagement, 2001, S. 84
3 Über drei Jahrzehnte hinweg hatte Japan nur Wirtschaftswachstum zu verzeichnen: ein Durchschnitt von 10 % in den 1960ern, durchschnittlich 5 % in den 1970ern, und 4 % Wirtschaftswachstum in den 1980ern. Erst in den 1990ern wurde das Wirtschaftswachstum durch die Spätfolgen von Fehlinvestitionen stark gebremst. Bis heute ist die Wirtschaft nicht wieder in Schwung gekommen.
4 Diese Shops unterscheiden sich stark vom der Vertriebsstrategie in Europa. Es gibt in Europa keine eigenständigen WELEDA-Shops, Des Weiteren sind die Shops in Japan sehr exklusiv eingerichtet und werden von besonders dafür geschulten Menschen betreut.
5 Eigene Darstellung
6 Informationen in der Klappbeilage auf der Verpackung der WELEDA „Aloe Vera-Pflegemilch“
7 Vgl. Schwarting, Produkt-Management, 1993, S. 45 f.
8 Grund dafür war, dass Procter & Gamble neben der bestehenden Seifenproduktlinie "Camay“ eine zweite Seifenmarke auf dem Markt bringen wollte.
9 Pepels, Produktmanagement, 2003, S. 1