Veränderungen, Neuerungen, Anpassung an neue Trends und die fortschreitende Digitalisierung sind nur einige Schlagwörter, mit denen sich Unternehmen der heutigen Zeit auseinandersetzen müssen. Die vorliegende Ausarbeitung soll einige präskriptive Aussagen (generalisierbar auf Unternehmen unter Zuhilfenahme der Theorie autopoietischer Systeme) liefern, die wichtig sind, um Veränderungsprozesse (VP) in einem ersten Schritt besser verstehen und sie anschließend in der Praxis auch bestmöglich steuern und umzusetzen zu können.
Ohne VP kann sich kein Unternehmen mehr den stetig ändernden Trends und Anforderungen seiner Umwelt anpassen. Organisations-, Kommunikations-, Mitarbeiter- und Führungsstrukturen befinden sich in einem fortlaufenden Wandel. Der wachsende Einsatz von Technik und IT-Infrastrukturen macht Veränderungen in Prozessen und Vorgängen auf allen Ebenen eines Unternehmens unabdingbar. Die Schnelllebigkeit der Produkte und Dienstleistungen am Markt erfordert rasche und zeitgemäße Innovationskraft und somit auch agile Handlungsspielräume eines Unternehmens, um für seine Kunden attraktiv zu sein. Aber auch die Wechselbereitschaft der Mitarbeiter in einem Arbeitsmarktumfeld, das durch Angebotsüberschüsse und Fachkräftemangel am Arbeitsmarkt geprägt ist, muss stetig berücksichtigt werden.
Doch wie funktionieren Unternehmen überhaupt? Sind sie in sich geschlossene Systeme, die sich selbst erschaffen, sich erhalten und bei Bedarf auch selbst reparieren oder gar verändern können? Oder sind Unternehmen eher Räderwerke, die einmal erschaffen wurden, sich seitdem drehen und weiterhin nur existieren können, wenn sie immer wieder neue Impulse, Veränderungsanstöße oder Reparaturen von ihrer externen Umwelt bekommen? Nicht selten werden zur Beschleunigung der notwendigen VP externe Beratungsfirmen oder Coaches hinzugezogen. In vorhandene Systeme werden externe Faktoren miteinbezogen, um neue Themen voranzutreiben, Innovationen zu beschleunigen und eingefahrene Prozesse zu optimieren.
Doch inwieweit können diese Wege überhaupt etwas bewirken? Welche Rolle spielt in VP die Unternehmenskultur, die sich über Jahre bis Jahrzehnte in Unternehmen entwickelt hat, die Art der Kommunikation, die nur dieses Unternehmen prägt und ihm eine Art „Seele“ verleiht? Welche Wege und Möglichkeiten bestehen für Unternehmen, unter Berücksichtigung des Komplexes der Autopoiese eingefahrene Strukturen und Handlungsmuster aufzubrechen, um innovative und neue Wege gehen zu können?
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Einführung und Problemstellung
- Vorgehensweise und Zielsetzung
- Autopoietische Systeme
- Ergebnisse der Forschungen von Maturana und Varela
- Erweiterungen auf die Systemtheorie durch Luhmann
- Abstraktionen und Erkenntnisse durch Kirsch
- Transformation auf die Unternehmenspraxis
- Veränderungsprozesse als Treiber der Innovation und des Erhalts
- Grundlagen unternehmerischer Veränderungsprozesse
- Phasen der Veränderung
- Allgemein
- Planungsphase
- Umsetzungsphase
- Kontrollphase
- Psychologischer Ablauf
- Beteiligte Personengruppen und deren Rolle
- Widerstände als Bremse der Neuerung
- Kommunikation als Baustein der Veränderung
- Gestaltung und Wirkung der Unternehmenskultur
- Autopoiese und Veränderungsmanagement
- Eigene Kraft als Motor der Veränderung
- Umwelteinflüsse als Treiber der Erneuerung
- Hilfe oder Hinderung durch externe Berater bei Veränderungen
- Kreislauf stetiger Veränderungen als Schlüssel zum Erfolg
- Betrachtung der Expertenmeinungen zum Thema
- Implikationen für die Unternehmenspraxis
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Master-Thesis befasst sich mit dem Konzept der autopoietischen Systeme und deren Erklärungskraft für Veränderungsprozesse in Unternehmen. Das Ziel der Arbeit ist es, die Anwendung der Theorie autopoietischer Systeme auf das Management von Veränderungen in Unternehmen zu analysieren und zu bewerten.
- Die Theorie der autopoietischen Systeme und deren Anwendung auf Unternehmen
- Die Dynamik von Veränderungsprozessen in Unternehmen
- Der Einfluss von Kommunikation und Unternehmenskultur auf Veränderungen
- Die Rolle von externen Beratern bei Veränderungsprozessen
- Der Einfluss von Umwelteinflüssen auf Veränderungen in Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in das Thema der Master-Thesis ein und skizziert die Problemstellung, die Vorgehensweise und die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 befasst sich mit der Theorie der autopoietischen Systeme. Es werden die Ergebnisse der Forschungen von Maturana und Varela, Luhmann und Kirsch vorgestellt, sowie die Relevanz dieser Theorien für die Unternehmenspraxis beleuchtet. Kapitel 3 widmet sich der Analyse von Veränderungsprozessen in Unternehmen, wobei die Grundlagen, die Phasen, die beteiligten Personengruppen, Widerstände und die Rolle von Kommunikation und Unternehmenskultur in diesem Kontext betrachtet werden. Kapitel 4 setzt die Theorie der autopoietischen Systeme in Bezug zur Praxis des Veränderungsmanagements. Die Kapitel analysieren die treibenden Kräfte der Veränderung, den Einfluss von Umweltfaktoren und externen Beratern, die Bedeutung eines Kreislaufs stetiger Veränderungen sowie die Implikationen für die Unternehmenspraxis. Die Arbeit wird schließlich mit einer Zusammenfassung und einem Ausblick auf zukünftige Forschungsrichtungen abgeschlossen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Autopoietische Systeme, Veränderungsprozesse, Unternehmen, Management, Kommunikation, Unternehmenskultur, Innovation, Widerstand, externe Berater, Umwelteinflüsse.
- Citation du texte
- Julia Schilling (Auteur), 2018, Autopoietische Systeme. Zur Erklärungskraft für Veränderungsprozesse in Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/450014