1. Einleitung
1.1 Problemstellung
Aufgabe der Andragogik ist es seit Herausbildung eines eigenständigen vierten Bildungssektors in den 70er Jahren und der damit einher gehenden Professionalisierung in der Wissenschaft, die spezifischen Bedingungen des Lernens Erwachsener zu beleuchten und Ansätze für die Gestaltung von Lehr-Lern-Arrangements zu diskutieren, die diesen besonderen Voraussetzungen Rechnung tragen.
Gesellschaftliche und politische Umbrüche, wie sie für unsere heutige Zeit kennzeichnend sind, führen zu einer psychischen Verunsicherung von Individuen, die diese in Bildungsveranstaltungen mit hinein tragen (vgl. Holzapfel 2004, S. 141). Neben dem Anspruch, nicht ‚beschult’ zu werden, sondern Einfluss nehmen zu können bzgl. der Inhalte und deren Vermittlung, fließen somit die individuelle Lebens- und Lerngeschichte jedes erwachsenen Teilnehmers inkl. seiner psychischen (Ausnahme-) Zustände stets in Bildungssituationen mit ein. Dies macht die Notwendigkeit deutlich, sich als professioneller Andragoge mit Konzepten auseinander zu setzen, die Spielräume bei der Realisierung eigener Vorstellungen bzgl. der jeweiligen Bildungsveranstaltung eröffnen, den Teilnehmer in seinen individuellen Lernvoraussetzungen und psychischen Gegebenheiten wahrnehmen und diese Erkenntnisse in der Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen berücksichtigen. Bereits hier wird deutlich, dass der Übergang zwischen Bildung und Therapie als zwei auf die persönliche Entwicklung des Menschen zielende Bereiche fließend sein kann. In dieser Arbeit sollen daher zwei aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte direkt in dieser Übergangszone angesiedelte Konzepte betrachtet werden: die personzentrierte Beratung nach Carl Rogers und das Neurolinguistische Programmieren (kurz: NLP).
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Gang der Untersuchung
- Anthropologie als Grundlage der Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen
- Rogers' Menschenbild
- Das Menschenbild des NLP
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Menschenbildern von Rogers und NLP
- Theoretische Fundierung
- Theoretische Fundierung der Ideen Carl Rogers'
- Theoretische Fundierung des NLP
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der theoretischen Fundierung der Ideen von Carl Rogers und des NLP
- Didaktische Implikationen
- Didaktische Implikationen des Ansatzes von Carl Rogers
- Didaktische Implikationen des NLP
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede der didaktischen Implikationen
- Methoden zur Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen
- Rogers' Methoden zur Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen
- NLP-Methoden zur Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Methoden
- Kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert und vergleicht die andragogischen Implikationen der Konzepte von Carl Rogers und des NLP. Dabei wird die Frage untersucht, inwiefern sich beide Ansätze in ihrer Herangehensweise an die Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen ähneln oder unterscheiden. Die Untersuchung erfolgt anhand einer Struktur, die die vier Ebenen Anthropologie, Theorie, Didaktik und Methodik umfasst.
- Die Menschenbilder von Carl Rogers und des NLP
- Die theoretischen Fundamente der beiden Ansätze
- Didaktische Implikationen und ihre Umsetzung in der Praxis
- Methoden zur Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Ansätzen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit dar und erläutert den Hintergrund der Untersuchung. Die Aufgabe der Andragogik, die spezifischen Bedingungen des Lernens Erwachsener zu beleuchten, wird im Kontext gesellschaftlicher und politischer Umbrüche vorgestellt. Die Arbeit fokussiert auf die Konzepte der personzentrierten Beratung nach Carl Rogers und des Neurolinguistischen Programmierens (NLP) und ihre Anwendung in Bildungsveranstaltungen.
Kapitel 2: Anthropologie als Grundlage der Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen
Dieses Kapitel untersucht die anthropologischen Grundlagen der beiden Ansätze, indem es die jeweiligen Menschenbilder analysiert. Dabei werden die zentralen Elemente der Menschenbilder von Rogers und des NLP beleuchtet und miteinander verglichen. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen werden herausgearbeitet.
Kapitel 3: Theoretische Fundierung
Das Kapitel setzt sich mit der theoretischen Fundierung der beiden Konzepte auseinander. Die Ideen von Carl Rogers und die des NLP werden auf ihre theoretischen Wurzeln zurückgeführt. Der Fokus liegt dabei auf den jeweiligen Grundannahmen und der theoretischen Basis der beiden Ansätze. Abschließend werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der theoretischen Fundierung von Rogers und des NLP analysiert.
Kapitel 4: Didaktische Implikationen
In diesem Kapitel werden die didaktischen Implikationen von Rogers' Ansatz und dem NLP untersucht und miteinander verglichen. Ausgehend von den Menschenbildern und den jeweiligen theoretischen Fundamente werden die didaktischen Prinzipien der beiden Ansätze dargestellt und ihre praktische Bedeutung in Bildungsprozessen beleuchtet.
Kapitel 5: Methoden zur Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen
Dieses Kapitel befasst sich mit den Methoden, die von Rogers und dem NLP zur Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen vorgeschlagen werden. Die jeweiligen Methoden werden vorgestellt und ihre Stärken und Schwächen analysiert. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen hinsichtlich ihrer Methoden werden aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Carl Rogers, Neurolinguistisches Programmieren (NLP), Andragogik, Menschenbild, theoretische Fundierung, didaktische Implikationen, Methoden, Lehr-Lern-Prozesse, humanistische Psychologie, personzentrierte Beratung, Bildungsveranstaltungen.
- Citation du texte
- Anja Schmitt (Auteur), 2005, Carl Rogers und das Neurolinguistische Programmieren - Vergleich beider Ansätze hinsichtlich ihrer andragogischen Implikationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45150