Im Fokus dieser Arbeit steht die Auseinandersetzung mit dem Gerechtigkeitsbegriff in der Zeit der griechischen Antike – genauer, mit dem aristotelischen Gerechtigkeitsverständnis. Zwar befasste man sich bereits – wie aus überlieferten Schriften hervorgeht – vor Platon und Aristoteles mit dem Gerechtigkeitsbegriff und seinem umfassenden Einfluss auf die Gesellschaft, doch hatte dieser nur einen mythisch-religiösen Charakter. Er ist deshalb nicht zu vergleichen mit der philosophisch-argumentativen Beschaffenheit des Gerechtigkeitsbegriffs bei Platon und Aristoteles, die in seiner Umsetzung eine Notwendigkeit zur Erreichung des individuellen Glücks verstanden.
Daher ist im Vorfeld auch der Rahmen zu beachten, unter dem Platon und Aristoteles die Gerechtigkeit beschreiben. Sie fungiert bei beiden Philosophen als wichtigste moralische Tugend auf sozialer Ebene. Aristoteles erweitert jedoch ihren Anwendungsraum und spricht in seiner Ethik von einem staatlichen-gerechten Ordnungsprinzip, das in seiner Umsetzung das Glück des einzelnen Bürgers ermögliche.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Anwendungsbereich des Gerechtigkeitsbegriffs
- Formen der Gerechtigkeit
- Subjektive Verwendungsform
- Institutionelle Verwendungsform
- Theoretische Verwendungsform
- Resultative Verwendungsform
- Kosmische Dimension
- Gerechtigkeit als ethische Tugend
- Partikulare Gerechtigkeit
- Ausgleichende Gerechtigkeit
- Distributive Gerechtigkeit
- Billigkeit als Sonderform der aristotelischen Gerechtigkeit
- Die Bedeutung des Gerechten in der Polis
- Grundlegende Prinzipien einer Polis
- Verteilung der Ämter
- Das Gleichheitsprinzip
- Kritische Beurteilung
- Die Problematik des Tugendbegriffs
- Die Gesetze
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Gerechtigkeitsbegriff in der Philosophie des Aristoteles und untersucht dessen Bedeutung für die Vergabe politischer Ämter innerhalb der Polis. Die Arbeit analysiert verschiedene Formen der Gerechtigkeit, insbesondere die distributive und ausgleichende Gerechtigkeit, und untersucht ihre Rolle in der aristotelischen Konzeption einer gerechten Gesellschaft.
- Der Anwendungsbereich des Gerechtigkeitsbegriffs im allgemeinen Sprachgebrauch
- Gerechtigkeit als ethische Tugend und ihre verschiedenen Formen
- Die Bedeutung der Billigkeit als Sonderform der aristotelischen Gerechtigkeit
- Die Rolle der Gerechtigkeit in der Polis und die gerechte Verteilung von Ämtern
- Kritische Beurteilung der aristotelischen Gerechtigkeitskonzeption
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die grundlegenden Überlegungen zum Gerechtigkeitsbegriff und seine historische Relevanz dar.
- Kapitel 2 untersucht den Anwendungsbereich des Gerechtigkeitsbegriffs im allgemeinen Sprachgebrauch und analysiert verschiedene Formen der Gerechtigkeit, wie die subjektive, institutionelle, theoretische und resultative Verwendungsform.
- Kapitel 3 untersucht die Gerechtigkeit als ethische Tugend und analysiert die partikulare Gerechtigkeit, insbesondere die ausgleichende und distributive Gerechtigkeit, und ihre Bedeutung für die aristotelische Gerechtigkeitskonzeption.
- Kapitel 4 behandelt die Billigkeit als Sonderform der aristotelischen Gerechtigkeit und ihre Funktion innerhalb der Gerechtigkeitskonzeption.
- Kapitel 5 erläutert die Bedeutung des Gerechten in der Polis und analysiert die grundlegenden Prinzipien einer Polis, die Verteilung der Ämter und das Gleichheitsprinzip im aristotelischen System.
- Kapitel 6 widmet sich einer kritischen Beurteilung der aristotelischen Gerechtigkeitskonzeption und untersucht die Problematik des Tugendbegriffs und die Rolle der Gesetze.
Schlüsselwörter
Gerechtigkeit, Aristoteles, Polis, ethische Tugend, distributive Gerechtigkeit, ausgleichende Gerechtigkeit, Billigkeit, politische Ämter, Gleichheitsprinzip, kritische Beurteilung.
- Citation du texte
- Ahmad Abbas (Auteur), 2016, Die Gerechtigkeitskonzeption in der Philosophie des Aristoteles, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/451795