Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Debatte um den Deutschen Sonderweg vor dem Hintergrund der Reformation und den Aktivitäten Martin Luthers.
Davon ausgehend soll die Diskussion um den deutschen Sonderweg analysiert und unter einer historisch, kritischen Betrachtung eingeordnet werden. Die unterschiedlichen Positionen führender Historiker werden dabei dokumentiert.
Der Hauptteil der Arbeit konzentriert sich auf die gesellschaftlichen Entwicklungen im Alten Reich während der Reformationsperiode. Dabei werden die Prozesse der Säkularisierung und der Entwicklung hin zu einem frühneuzeitlichen Staat fokussiert, was eine genauere Betrachtung der involvierten Nationsbildungskonzepte und ihrer Voraussetzungen beinhaltet. Desweiteren werden im Besonderen die sprachkulturellen Transformationsabläufe gekennzeichnet, welche durch Luther und die Verbreitung seiner Schriften vorangetrieben worden waren.
Eine individuelle Berücksichtigung dabei erfährt die Dynamik der überkonfessionellen und überregionalen Verwendung des oberdeutsch-sächsischen Kanzleistils und dessen Rezeption. Letztlich soll die Frage geklärt werden, ob Luther und damit die Reformation eine etwaige Nationsspaltung intensivierten oder ob sich die Meriten dieser integrativen Reformationsbewegung zu einer verspäteten Nationstheorie eher diametral positionierten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der „deutsche Sonderweg“ unter historisch-kritischer Berücksichtigung
- Die reformatorischen Entwicklungen im Reich
- Voraussetzung: Nationale Identität contra Konfessionalisierung
- Die Reformation und die deutsche Sprache
- Schlussbemerkung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit widmet sich der umstrittenen These des „deutschen Sonderwegs“ und untersucht, inwieweit die Reformation unter Martin Luther zur Entwicklung eines spezifischen deutschen Nationalismus führte. Sie analysiert die Auswirkungen der Reformation auf die gesellschaftlichen und politischen Prozesse im Alten Reich und ergründet die Bedeutung der Konfessionalisierung für die deutsche Nation.
- Die Reformation als Ausgangspunkt für den „deutschen Sonderweg“
- Die Rolle der Konfessionalisierung in der deutschen Staatsbildung
- Die Bedeutung der Sprache für die nationale Identität
- Die Säkularisierung und ihre Auswirkungen auf das Alte Reich
- Die Dynamik der überkonfessionellen und überregionalen Verwendung des oberdeutsch-sächsischen Kanzleistils
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Problematik des „deutschen Sonderwegs“ ein und erläutert den Forschungsstand. Es werden verschiedene Positionen von Historikern zur Diskussion um die Sonderentwicklung Deutschlands vorgestellt.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Reformation und ihren Folgen für das Alte Reich. Es analysiert die Rolle der Konfessionalisierung bei der Gestaltung der deutschen Nation und untersucht die Auswirkungen der Reformation auf die sprachliche und kulturelle Entwicklung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen „deutscher Sonderweg“, „Reformation“, „Konfessionalisierung“, „Nation“, „Sprache“, „Säkularisierung“, „Oberdeutsch-sächsischer Kanzleistil“, „Martin Luther“ und „Frühneuzeit“. Sie analysiert den Einfluss der Reformation auf die Entwicklung der deutschen Nation und die Bedeutung der Konfessionalisierung für die politische und kulturelle Entwicklung des Alten Reiches.
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- Stephan Gottschalt (Autor), 2015, Martin Luther und der "deutsche Sonderweg". Die deutsche Nation in der Frühen Neuzeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/451857