Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Puppentheaterstück „Jerk“, inszeniert von Gisèle Vienne, nach dem gleichnamigen Roman von Dennis Cooper, gespielt von und in künstlerischer Zusammenarbeit mit Jonathan Capdevielle. Das Stück liegt meinen Analysen als Aufnahme vor. Ich beziehe mich aber ebenso auf den Text Dennis Coopers. Im Fokus der Arbeit soll das Klangbild des Stückes stehen, das sich als Vielstimmigkeit im Sinne Waldenfelses offenbart. Damit spiegelt die Geräuschkulisse wider, was zentral für die Erzählung ist: den vergeblichen Versuch, ein derangiertes Selbst aufzurichten. Viele Stimmen sprechen hier aus dem Inneren eines Subjekts, das versucht, an seinen Platz zu gelangen. Doch muss es bald sein Scheitern zu hören bekommen, da die Stimmen und leiblichen Laute über die Einheit des Subjekts triumphieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Tradition des Puppenspiels
- Herkunft vom Jahrmarkt
- Rituelle Puppen
- Bruch mit der Tradition
- Das dezentrierte Subjekt
- Subjektgenese
- Subjekt und Körper
- Subjektivität auf Plot-Ebene in „Jerk“
- Theater als Therapie oder Therapie als Theater
- Theater als Therapie
- Therapie als Theater
- Stimme
- Geräuschkulisse in „Jerk“
- Funktionen der Stimme
- Stimme und Sprache
- Über die Sprache hinaus
- Subjekt
- Leiblichkeit der Laute
- Leib-Körper
- aktueller Körperkanon: autonomes In-Dividuum
- der groteske Leib
- Der Mund als Körperteil an der Grenze
- Abjekte
- Puppenspiel – der geteilte Körper
- Sound der Körper
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die leiblichen Geräusche im Puppentheaterstück „Jerk“ von Gisèle Vienne, um das fragmentierte Ich in diesem Stück zu analysieren. Sie befasst sich mit dem Klangbild als Ausdruck innerer Vielstimmigkeit und der damit verbundenen Vergeblichkeit, ein derangiertes Selbst aufzurichten. Die Arbeit beleuchtet, wie die Stimmen und Geräusche über die Einheit des Subjekts triumphieren.
- Das dezentrierte Subjekt und seine Fragmentierung
- Die Vielstimmigkeit und die Rolle des Körpers in der Geräuschkulisse
- Die Bedeutung von Leiblichkeit und die Beziehung zwischen Puppenspieler, Puppe und Klang
- Der Zusammenhang zwischen Körpergeräuschen, Stimme und Sprache
- Die Verwendung des Puppenspiels als Therapieform und das Potenzial für Selbstfindung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor, skizziert den Hintergrund von "Jerk" und erläutert die Relevanz der leiblichen Geräusche für die Analyse des fragmentierten Ichs.
- Zur Tradition des Puppenspiels: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte des Puppenspiels, die Herkunft vom Jahrmarkt, rituelle Aspekte und den Bruch mit Traditionen, um den besonderen Stellenwert des Puppenspiels im Stück „Jerk“ zu erklären.
- Das dezentrierte Subjekt: Dieses Kapitel erörtert das Konzept des dezentrierten Subjekts und seine Beziehung zum Körper. Es untersucht die Subjektgenese, die Dekonstruktion der Subjekt-Einheit im Stück und stellt den Bezug zur Figurenwelt des Puppenspiels her.
- Theater als Therapie oder Therapie als Theater: Dieses Kapitel betrachtet den Einsatz von Theater als therapeutisches Instrument und analysiert, wie es im Stück „Jerk“ funktioniert. Es erforscht die Anwendung und die möglichen Vorteile dieser Verbindung von Theater und Therapie.
- Stimme: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Geräuschkulisse in „Jerk“ und die Funktionen der Stimme. Es untersucht die Stimme als Sprache, die Möglichkeiten über den sprachlichen Gehalt hinaus, die Bedeutung der Leiblichkeit der Laute und deren Einfluss auf die Darstellung des dezentrierten Subjekts.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Fokusthemen der Arbeit sind das dezentrierte Subjekt, leibliche Geräusche, Puppenspiel, Vielstimmigkeit, Körperfragmentierung, Stimme, Sprache, Therapie, grotesker Realismus, und die Verbindung von Körper und Selbstfindung.
- Quote paper
- MA Sabrina Kohl (Author), 2016, (Ent-)Äußerung des Subjekts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/451861