Wissenschaft ist eine der Grundlagen einer modernen, offenen Gesellschaft. Sie ist nicht nur Basis von wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und Innovationskraft einer Gesellschaft, sondern sichert auch den technisch- zivilisatorischen Fortschritt.
Doch wie in jedem Lebensbereich gibt es auch in der Wissenschaft "schwarze Schafe". Erst jüngst, Ende der neunziger Jahre sorgte Wissenschaftsfälschung in der Krebsforschung erneut für allgemeines Aufsehen. Die langfristige und systematische Fälschung von wissenschaftlichen Erkenntnissen durch Hermann und Brach gilt als der bisher spektakulärste Fall von Forschungsfälschung in der Nachkriegszeit . Nicht nur die Planmäßigkeit der Vorgehensweise und die Aufklärungsdauer, sondern auch das Ansehen, das durch die Betrügerei erlangt werden konnte, gibt Anlaß zur Sorge.
Bei einem Blick auf die Geschichte der Wissenschaften muß aber eingeräumt werden, daß sich die "Täter" in Gesellschaft durchaus bekannter und auch heute noch angesehener Wissenschaftler wiederfinden. Wer hätte gedacht, daß Namen wie Galilei, Mendel oder Einstein mit Unregelmäßigkeiten in der Forschung in Verbindung gebracht werden können. Aber hieraus läßt sich nicht schließen, daß Betrug in der Forschung so etwas wie ein Kavaliersdelikt sein könnte. Vielmehr ist es als glücklicher Zufall zu betrachten, daß trotz Bereitschaft zum Betrug und trotz Verwendung unredlicher Mittel eben genannte Forscher zu brauchbaren Ergebnissen gekommen sind. Dies ist selten der Fall, und so wirken sich unseriöse Praktiken meist kontraproduktiv aus. So hat unter anderem der eingangs erwähnte Fall die gesamte deutsche Wissenschaft bei ausländischen Forschern und bei der breiten Öffentlichkeit in Mißkredit gebracht.
Um diesen Schaden zu beheben und zukünftigen Entgleisungen vorzubeugen, haben verschieden Forschungseinrichtungen Maßnahmenkataloge und Richtlinien zur Selbstkontrolle und Sicherung von Qualität in der Wissenschaft veröffentlicht. Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft herausgegebenen Vorschläge zur "Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis" und der Leitfaden "Verfahren bei Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten" der Max-Planck-Gesellschaft sollen im vorliegenden Text näher betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Lug und Trug in der Wissenschaft
- Formen von Lug und Trug
- Probleme im Wissenschaftssystem
- DFG Kommission „Selbstkontrolle in der Wissenschaft“
- Empfehlungen
- Erfahrung aus dem Ausland
- Max-Planck-Gesellschaft
- Form der Untersuchung
- Sanktionsmöglichkeiten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert das Problem von wissenschaftlicher Unredlichkeit und beleuchtet verschiedene Formen von Lug und Trug in der Wissenschaft. Die Arbeit untersucht die Herausforderungen, die diese Praktiken für das Wissenschaftssystem darstellen und fokussiert auf die Empfehlungen der DFG-Kommission „Selbstkontrolle in der Wissenschaft“ sowie auf die Richtlinien der Max-Planck-Gesellschaft. Die Arbeit zielt darauf ab, die Bedeutung von Selbstkontrolle und Qualitätssicherung in der Wissenschaft zu betonen und Maßnahmen zur Prävention von wissenschaftlicher Unredlichkeit zu diskutieren.
- Formen und Ursachen von wissenschaftlichem Betrug
- Schwierigkeiten bei der Identifizierung von Fälschungen
- Auswirkungen von Unredlichkeit auf die Wissenschaft und die Gesellschaft
- Möglichkeiten zur Selbstkontrolle und Qualitätssicherung in der Forschung
- Rollen staatlicher und internationaler Institutionen bei der Bekämpfung von wissenschaftlichem Fehlverhalten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Bedeutung von Wissenschaft für die Gesellschaft heraus und führt das Problem von wissenschaftlicher Unredlichkeit ein. Der Fall der Forschungsfälschung in der Krebsforschung durch Hermann und Brach wird als Beispiel für die negativen Folgen von Betrug in der Wissenschaft angeführt. Es wird die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Selbstkontrolle und Qualitätssicherung in der Wissenschaft betont.
Lug und Trug in der Wissenschaft
Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Formen von wissenschaftlichem Fehlverhalten und analysiert die Herausforderungen, die diese Praktiken für das Wissenschaftssystem darstellen. Es wird auf die Notwendigkeit von Selbstkontrolle und Qualitätssicherung in der Wissenschaft hingewiesen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Empfehlungen der DFG-Kommission „Selbstkontrolle in der Wissenschaft“ und die Richtlinien der Max-Planck-Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Wissenschaftliche Unredlichkeit, Forschungsfälschung, Selbstkontrolle, Qualitätssicherung, DFG, Max-Planck-Gesellschaft, Empfehlungen, Richtlinien, Prävention, Glaubwürdigkeit, wissenschaftliche Praxis, Fehlverhalten, Betrug, Plagiat.
- Quote paper
- Dr. Michael Krupp (Author), 2001, Lug und Trug in der Wissenschaft - Prävention wider der Unredlichkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4520