In „Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent. Eine Geschichte des neoliberalen Europa“ versucht Ther die Geschehnisse rund um die Zeit des Berliner Mauerfalls und dem Zerfall der Sowjetunion zu rekonstruieren und die darauf folgenden wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen nach dem Einzug des Neoliberalismus in den einzelnen Ländern Europas (mit verstärktem Fokus auf die osteuropäischen Staaten), aufzuzeigen. Die Lektüre ist in zehn Kapiteln unterteilt, welche einleitend den Niedergang des Staatssozialismus in den achtziger Jahren behandelt und übergeht in die Beschreibung der Revolutionen in den 1989er bis 1991er Jahre. Im Hauptteil widmet sich der Autor den Erscheinungsformen und Umsetzung des Neoliberalismus in den einzelnen Ländern des ehemaligen Ostblocks. Zentral ist hier der Begriff der Transformation. Vergleichend stellt er die jeweiligen Entwicklungen gegenüber und liefert Erklärungsansätze dafür, warum etwa Berlin wirtschaftlich von Städten wie Warschau oder Prag überholt worden sei. Abschließend nimmt er auch Bezug auf neuere Entwicklungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Niedergang des Staatssozialismus
- Die Revolutionen von 1989-1991
- Der Neoliberalismus im ehemaligen Ostblock
- Transformation und ihre Krisen
- Reiche Städte, armes Land
- Transformation von unten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Buch untersucht die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des Neoliberalismus in Osteuropa nach dem Fall des Kommunismus. Es rekonstruiert die Ereignisse um den Mauerfall und den Zerfall der Sowjetunion und analysiert die unterschiedlichen Transformationswege der einzelnen Länder.
- Der Einzug des Neoliberalismus in Osteuropa
- Unterschiedliche Transformationsmodelle und deren Folgen
- Die Rolle des Staates im neoliberalen Transformationsprozess
- Regionale Disparitäten und wachsende Ungleichheit
- „Transformation von unten“ und die Bedeutung des informellen Sektors
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung liefert einen Überblick über das Thema und die Methodik des Buches. Sie stellt den Neoliberalismus als "moving target" vor und betont dessen Wandelbarkeit und die unterschiedlichen Ausprägungen in verschiedenen Ländern. Der Fokus liegt auf der Transformation der ostmitteleuropäischen Staaten nach dem Fall des Kommunismus und den damit verbundenen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen.
Der Niedergang des Staatssozialismus: Dieses Kapitel beschreibt den wirtschaftlichen und politischen Niedergang des Staatssozialismus in den 1980er Jahren als Vorläufer der Transformationsprozesse. Es legt den Grundstein für das Verständnis der folgenden Ereignisse und die Notwendigkeit von Veränderungen. Die wirtschaftliche Stagnation und politische Repression werden als entscheidende Faktoren herausgestellt, die letztendlich zum Zusammenbruch führten.
Die Revolutionen von 1989-1991: Dieses Kapitel befasst sich mit den politischen Umwälzungen in Mittel- und Osteuropa von 1989 bis 1991. Es analysiert die verschiedenen Faktoren, die zu den Revolutionen beitrugen, und die unterschiedlichen Wege, die die einzelnen Länder bei der Gestaltung ihrer neuen politischen Systeme einschlugen. Die Kapitel beschreibt den Übergang von autoritären Regimen hin zu demokratischen Systemen und die Herausforderungen, die diese Transformation mit sich brachte.
Der Neoliberalismus im ehemaligen Ostblock: Dieses Kapitel analysiert die Einführung neoliberaler Politiken in den ehemaligen Ostblockstaaten. Es beleuchtet die verschiedenen Ansätze, von Schocktherapien in Polen bis zu vorsichtigeren Reformen in anderen Ländern, und ihre jeweiligen Auswirkungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft. Der Kapitel untersucht die Rolle internationaler Organisationen und die Herausforderungen der Anpassung an die neue Marktwirtschaft.
Transformation und ihre Krisen: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die "Transformationskrisen" als nicht-intendierte Folgen der neoliberalen Reformen. Es beleuchtet Beispiele wie die Entstehung von Oligarchien in Russland und die sozialen Kosten der schnellen Privatisierung. Die Ungleichheit, die durch die Transformation verstärkt wurde, und die Schwierigkeiten bei der Umsetzung neoliberaler Ideale werden ausführlich behandelt.
Reiche Städte, armes Land: Dieses Kapitel untersucht die regionale Disparität in den Transformationsländern. Es vergleicht die wirtschaftliche Entwicklung von Städten wie Prag, Warschau und Bratislava mit ländlichen Regionen und zeigt die wachsende Kluft zwischen Stadt und Land auf. Die Rolle ausländischer Investitionen und die Vernachlässigung der Landwirtschaft werden als wichtige Faktoren hervorgehoben. Der Unterschiedliche Entwicklung zwischen "Polska A" und "Polska B" wird ebenfalls behandelt.
Transformation von unten: Dieses Kapitel analysiert die wirtschaftliche Aktivität der Bevölkerung, insbesondere den informellen Sektor, als wichtigen Bestandteil des Transformationsprozesses. Die Rolle von Märkten und Basaren in den postkommunistischen Städten, wie z.B. der Potsdamer Platz in Berlin, wird als ein Beispiel für "Transformation von unten" betrachtet. Der wirtschaftlichen Erfolg der Polen wird gewürdigt.
Schlüsselwörter
Neoliberalismus, Transformation, Osteuropa, Staatssozialismus, Schocktherapie, Regionale Disparitäten, Ungleichheit, Privatisierung, Transformation von unten, Informeller Sektor, Wirtschaftspolitik, Postkommunismus.
Häufig gestellte Fragen zum Buch: Der Neoliberalismus in Osteuropa nach dem Fall des Kommunismus
Was ist der Inhalt des Buches?
Das Buch analysiert die wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Neoliberalismus in Osteuropa nach dem Fall des Kommunismus. Es umfasst eine Einleitung, eine Betrachtung des Niedergangs des Staatssozialismus, der Revolutionen von 1989-1991, die Einführung des Neoliberalismus im ehemaligen Ostblock, die daraus resultierenden Transformationskrisen, regionale Disparitäten (z.B. der Unterschied zwischen "Polska A" und "Polska B"), und die "Transformation von unten" mit Fokus auf den informellen Sektor. Das Buch beleuchtet unterschiedliche Transformationsmodelle und deren Folgen, die Rolle des Staates, wachsende Ungleichheit und die wirtschaftliche Aktivität der Bevölkerung.
Welche Themen werden im Buch behandelt?
Die zentralen Themen sind der Einzug des Neoliberalismus in Osteuropa, unterschiedliche Transformationsmodelle und deren Folgen, die Rolle des Staates im Transformationsprozess, regionale Disparitäten und wachsende Ungleichheit, sowie die "Transformation von unten" und die Bedeutung des informellen Sektors. Der wirtschaftliche und politische Niedergang des Staatssozialismus und die Revolutionen von 1989-1991 werden als Kontext behandelt.
Welche Kapitel umfasst das Buch?
Das Buch gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Der Niedergang des Staatssozialismus, Die Revolutionen von 1989-1991, Der Neoliberalismus im ehemaligen Ostblock, Transformation und ihre Krisen, Reiche Städte, armes Land, und Transformation von unten.
Wie werden die Kapitel zusammengefasst?
Die Zusammenfassung der Kapitel bietet einen Überblick über den jeweiligen Inhalt. So wird beispielsweise in der Einleitung die Methodik erläutert und der Neoliberalismus als "moving target" vorgestellt. Das Kapitel zum Niedergang des Staatssozialismus beschreibt die wirtschaftliche Stagnation und politische Repression der 1980er Jahre. Die Kapitel zu den Revolutionen und dem Neoliberalismus im ehemaligen Ostblock analysieren die politischen Umwälzungen und die Einführung neoliberaler Politiken. Die Kapitel zu den Transformationskrisen, den regionalen Disparitäten und der "Transformation von unten" fokussieren auf die Folgen der Reformen, die wachsende Ungleichheit und die Rolle des informellen Sektors.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Buches?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Neoliberalismus, Transformation, Osteuropa, Staatssozialismus, Schocktherapie, Regionale Disparitäten, Ungleichheit, Privatisierung, Transformation von unten, Informeller Sektor, Wirtschaftspolitik, Postkommunismus.
Welche Methodik wird im Buch angewendet?
Die genaue Methodik wird in der Einleitung des Buches beschrieben. Es wird jedoch betont, dass der Neoliberalismus als "moving target" betrachtet wird, also als ein sich verändernder Faktor mit unterschiedlichen Ausprägungen in verschiedenen Ländern.
Welche Länder werden im Buch betrachtet?
Das Buch konzentriert sich auf die ostmitteleuropäischen Staaten, wobei konkrete Beispiele aus Ländern wie Polen (mit dem Unterschied zwischen "Polska A" und "Polska B"), Russland, und weiteren Ländern im ehemaligen Ostblock genannt werden. Städte wie Prag, Warschau und Bratislava werden im Kontext regionaler Disparitäten erwähnt.
Was ist unter "Transformation von unten" zu verstehen?
"Transformation von unten" bezieht sich auf die wirtschaftliche Aktivität der Bevölkerung, insbesondere den informellen Sektor, als wichtigen Bestandteil des Transformationsprozesses. Beispiele dafür sind Märkte und Basare in postkommunistischen Städten.
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- Emilie Rechberger (Author), 2018, Eine Rezension über Philipp Thers "Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/452767