Was ist Wissenschaft? Ein einführender Definitions- und Erklärungsversuch


Hausarbeit, 2018

12 Seiten, Note: 2,0

Martin Maler (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

II. Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

III. Abkürzungsverzeichnis

1. Einführung in die Thematik

2. Was ist Wissenschaft?
2.1. Erklärungs- und Definitionsversuch von Wissenschaft
2.2. Exkurs: Wissen
2.3. Differenzierung zwischen Wissen aus dem Alltag und der Wissenschaft
2.4. Klassische Gütekriterien der Wissenschaft

3. Fazit & Ausblick

IV. Literaturverzeichnis

II. Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

Tabelle 1 – Parallelen zwischen Alltagserkenntnissen und wissenschaftlichen Erkenntnissen Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Bardmann 2015, S.

Tabelle 2 – Differenzen zwischen Alltagserkenntnissen und wissenschaftlichen Erkenntnissen Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Bardmann 2015, S.

III. Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser leseprobe nicht enthalten

1. Einführung in die Thematik

Nach Schätzing wird in der Schule gelernt, dass das Wissen der Lehrer als absolutes Wissen gilt. Er sagt jedoch, dass Wissen bzw. die Wissenschaft niemals absolut sein kann, denn das Finden von neuem Wissen und neuen Erkenntnissen ist immer ein Prozess der Annäherung und kein einfaches Festlegen. Um am Ende dieses Prozesses ein möglichst klares Bild zu erhalten, kreist man Schritt für Schritt diese neuen Erkenntnisse ein, streicht Variablen und schafft Übergänge zu alten Erkenntnissen und Wissen (vgl. Schätzing 2006, S. 17).

Was meint Schätzing mit dieser Aussage und was bedeutet eigentlich das Wort Wissenschaft? Was unterscheidet eine wissenschaftliche Erkenntnis von Alltagserkenntnissen und sind wissenschaftliche Erkenntnisse ontologisch wahr? Neben diesen Fragen gibt es noch viele weitere, die man sich stellen mag, wenn man über die Definition von Wissenschaft und deren Eigenschaften nachdenkt.

In dieser Hausarbeit möchten wir einigen dieser Fragen nachgehen und versuchen, sie zu erklären, aber angesichts des weiten Feldes wird unsere Betrachtung des Themas oberflächlich bleiben, denn diese Hausarbeit soll nur dazu dienen, einen ersten Einblick in die Thematik der Wissenschaft zu gewinnen.

Im ersten Abschnitt dieser Hausarbeit werden wir uns zuerst den Fragen stellen, welche Bedeutung hinter dem Wort Wissenschaft steht und welcher Definition von dem Wort Wissenschaft wir folgen würden.

Im zweiten Teil dieser Hausarbeit werden wir uns der Frage stellen, ob eine Erkenntnis aus dem Alltag auch als wissenschaftlich bezeichnet werden darf oder ob es einen Unterschied zwischen Alltagserkenntnissen und wissenschaftlichen Erkenntnissen gibt. Und welche Voraussetzungen von Erkenntnissen erfüllt werden müssen, um sie als wissenschaftlich bezeichnen zu dürfen.

Im letzten Abschnitt werden wir beschreiben, welchen klassischen Gütekriterien die Wissenschaft unterliegt und diese zusammenfassen. Abschließend geben wir ein Fazit bzw. einen Ausblick über die Wissenschaft und deren Zukunft.

2. Was ist Wissenschaft?

2.1. Erklärungs- und Definitionsversuch von Wissenschaft

Auf den ersten Blick scheint es klar zu sein, was Wissenschaft bedeutet und welche Definition sich hinter dem Begriff befindet. Doch wenn man sich mit der Definition auseinandersetzt, stellen wir schnell fest, dass es viele verschiedene Auffassungen zu der Definition des Begriffes gibt. Dabei ist der Begriff Wissenschaft an sich nicht umstritten, lediglich die Definition des Begriffes unterscheidet sich, je nach erkenntnis- und wissenschaftstheoretischem Standpunkt (vgl. Schreyer/Schwarzmeier 2000, S. 20).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Was können wir also unter dem Begriff Wissenschaft verstehen, bzw. welcher Definition von Wissenschaft würden wir folgen? „Wissenschaft ist die systematische, methodische, ordnende, erklärende und begründende Untersuchung von allem, was Menschen geistig zugänglich ist, in welcher Form auch immer. Ziel ist Erscheinungen im materiell-natürlichen, geistigen und kulturellen Bereich zu beschreiben und Gesetze, Zusammenhänge etc. aufzudecken. Und Wissenschaft bedeutet auch die Summe dessen, was auf diesen Wegen von den Menschen an Wissen hervorgebracht wurde.“ (Möller o. J.)

Dies bedeutet, dass hinter dem Begriff Wissenschaft ein geregeltes System zur Erkenntnisgewinnung steht, und des Weiteren beinhaltet der Begriff Wissenschaft nach Patzelt nicht nur das Schaffen von neuen Erkenntnissen, sondern auch die Definition des exakten Weges, wie diese Erkenntnisse gewonnen werden (vgl. Patzelt 1993, S. 50).

Das Ziel der Wissenschaft, „wahre“ Aussagen hervorzubringen, wird aber in der Praxis häufig von wissenschaftlichen Untersuchungen verfehlt, selbst wenn sich der forschende Wissenschaftler größte Mühe gibt, alle Grundsätze und Gütekriterien der Wissenschaft einzuhalten. Eine Ursache hierfür ist wohl die Tatsache, dass sich Forscher bei wissenschaftlichen Untersuchungen oft an die Grenze des verfügbaren Wissens begeben was natürlich auch notwendig ist, um neues und unbekanntes „Wissen“ zu gewinnen (vgl. Patzelt 1993, S. 53).

Verschiedene wissenschaftliche Standpunkte kommen also zu verschiedenen Definitionen des Begriffes „Wissenschaft“. Als sicher gilt aber dennoch, dass die Wissenschaft ein System ist, das auf die Wirklichkeit ausgelegt ist, und mit verschiedenen Mitteln zu generellen Erkenntnissen gelangen will (vgl. Alemann/Forndran 2002, S. 44) und dabei den Weg, wie sie zu diesen Aussagen gelangt, bis in das kleinste Detail beschreibt, um eine Nachvollziehbarkeit für andere Wissenschaftler herzustellen. Dies stellt aber für die forschenden Personen, vor allem auf neuen Forschungsgebieten, immer wieder eine neue Herausforderung dar, und endet nicht selten in einer Erkenntnis, die später revidiert werden muss.

2.3. Differenzierung zwischen Wissen aus dem Alltag und der Wissenschaft

Wir wissen also, dass die Wissenschaft einigen Regeln unterliegt und, dass sich somit eine wissenschaftliche Erkenntnis auch von einer Erkenntnis aus dem Alltag unterscheiden muss. Welche Unterschiede herrschen also zwischen den beiden Erkenntnissen?

„Das wissenschaftliche Wissen ließe sich gegenüber dem Alltagswissen dahingehend unterscheiden, dass es sich nicht auf ungeprüfte, beliebige, intuitiv für richtig empfundene Aussagen verlässt. Es verlässt sich ebenfalls nicht auf die Worte von Weisen, Erleuchteten, Gurus, Propheten oder Herrschern. Beim wissenschaftlichen Wissen wird jede Aussage, egal von wem sie stammt, einer methodisch kontrollierten Überprüfung unterzogen, die je nach wissenschaftlichem Gebiet (Realwissenschaften/Formalwissenschaften (Mathematik und Logik); Naturwissenschaften/Sozialwissenschaften/Philosophie) unterschiedlich ausfällt.“ (Bardmann 2015, S. 27)

Bardmann beschreibt also, dass kontrollierte Methoden und Vorgehensweisen, die von jedem anderen Wissenschaftler nachvollzogen werden können, die Haupteigenschaften sind, die es erlauben, eine Erkenntnis als wissenschaftlich bezeichnen zu dürfen. Die Vorgehensweise, wie das Wissen gewonnen wird, ist also entscheidend, ob es sich am Ende um wissenschaftliches Wissen handelt und nur, wenn sich an diese vorgeschriebenen Bedingungen der Wissenschaft gehalten wird, können wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden.

Wir dürfen Erkenntnisse, die auf diesem Weg gewonnen wurden, allerdings nicht als ontologisch wahr bezeichnen. Denn Erkenntnisse die durch die Wissenschaft gewonnen werden, sind niemals einhundertprozentig bestätigt, sondern immer nur bis zu dem aktuellen Zeitpunkt der Erkenntnis nicht widerlegt. Das bedeutet, es gibt bis zum Zeitpunkt der Erkenntnis keinen Gegenbeweis zu dieser.

Der kritische Rationalismus beschreibt diese Eigenschaft von wissenschaftlichen Erkenntnissen als den Fallibilismus. Nach den kritischen Rationalisten muss eine Erkenntnis falsifizierbar, also durch einen Gegenbeweis widerlegbar sein (vgl. Speck 1980, S. 225).

Das folgende Beispiel soll noch einmal zeigen, dass die beschriebene Erkenntnis in dem Beispiel nicht den wissenschaftlichen Ansprüchen genügen würde.

Nehmen wir an, dass wir einen Freund haben, der alle Fragen, die wir ihm jemals über unsere Zukunft gestellt haben, korrekt beantwortet hat. Daher ist es für uns die Wahrheit, dass unser Freund in die Zukunft schauen kann.

Für uns persönlich würden diese Fakten reichen. Wenn wir wissen wollen, wann es das nächste Mal regnet oder ob der Laptop beim Schreiben dieser Hausarbeit abstürzt und vergessen wurde abzuspeichern, fragen wir einfach unseren Freund. Er wird uns die richtige Antwort vorhersagen, so wie er es immer getan hat.

Aus wissenschaftlicher Sicht reicht dies allerdings nicht aus. Die Wissenschaft ist etwas anspruchsvoller und hat den Anspruch eine zufriedenstellende Sicherheit zu erhalten. Sie würde sich erst einmal die Frage stellen, warum wir der Annahme sind, dass unser Freund immer eine korrekte Antwort gibt. Dabei könnte sie alle Fragen aus der Vergangenheit überprüfen und anschauen ob diese wirklich alle korrekt beantwortet wurden. Sie würde testen ob unser Freund bei allen Fragen, die ihm gestellt werden, richtig antwortet, indem sie ihm einigen Tests unterzieht und ihm Fragen stellt, diese Fragen und Ergebnisse ganz genau dokumentiert und dabei exakt den Weg beschreibt, wie sie vorgegangen ist, damit jeder andere Mensch auch so vorgehen kann, wie sie es getan hat und dadurch auch in der Lage wäre, zu dem gleichen Ergebnis wie sie zu gelangen. Sind diese Tests bzw. Untersuchungen der Wissenschaft alle positiv, kann sie anschließend behaupten, dass es wissenschaftlich wahr ist, dass unser Freund in die Zukunft schauen kann. Dies bedeutet allerdings nicht, dass dies auch ontologisch wahr ist, es bedeutet lediglich, dass es bis jetzt keinen Gegenbeweis gibt, dass die Aussage „unser Freund ist ein Wahrsager“ nicht der Wahrheit entspricht.

Um zu einer zufriedenstellenden Sicherheit zu gelangen, fragt die Wissenschaft also nach Wahrheits- bzw. Gültigkeitsbedingungen.

Die nachfolgenden Tabellen stellen die beschriebenen Unterschiede noch einmal gegenüber.

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Was ist Wissenschaft? Ein einführender Definitions- und Erklärungsversuch
Hochschule
IU Internationale Hochschule
Veranstaltung
Wissenschaftliches Arbeiten
Note
2,0
Autor
Jahr
2018
Seiten
12
Katalognummer
V452871
ISBN (eBook)
9783668851283
ISBN (Buch)
9783668851290
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wissenschaft, Definition Wissenschaft, Wissen, Gütekriterien, Differenzierung, Alltagswissen
Arbeit zitieren
Martin Maler (Autor:in), 2018, Was ist Wissenschaft? Ein einführender Definitions- und Erklärungsversuch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/452871

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