In dieser Arbeit soll anhand von Molières "Le Malade imaginaire" analysiert werden, ob und inwiefern die Lektüre literarischer Texte im Französischunterricht des Gymnasiums bzw. der Gesamtschule sinnvoll sind und ob es angemessene Unterrichtsmaterialien gibt, die bedenkenlos von Lehrern genutzt werden können. Es soll aufgezeigt werden, welche Schwierigkeiten oder Herausforderungen bei der Bearbeitung möglich sind, aber auch welche Bereicherung die Lektüre klassischer Texte und Molières Theaterstück im Besonderen sein können.
Ich habe mich konkret für diesen literarischen Text entschieden, da er oft im Unterricht gelesen wird, er also eine ‚typische Schullektüre‘ ist. Bisweilen ist der Text aus dem Deutschunterricht der Mittelstufe bekannt, in dem er u.a. dazu verwendet wird, das Stück mit der Klasse auf der Bühne aufzuführen. Es stellt sich allerdings die Frage, ob der Text für den Französischunterricht geeignet ist, oder ob dessen Lektüre eine Tradition ist, die niemand wagt zu durchbrechen.
Bevor ich jedoch in meiner Analyse auf das Theaterstück selbst eingehe, möchte ich vorher mit Prof. Dr. Lieselotte Steinbrügge und Dieter Wolff zwei Theoretiker anführen, die sich allgemein mit dem didaktischen Potenzial literarischer Texte befasst haben. Denn die Verwendung solcher Texte im Fremdsprachenunterricht ist umstritten, weil die eingesetzte Literatur oft sogenannte Klassiker sind – diesen aber fehlt vordergründig die Aktualität. Es wird zudem behauptet, dass Schülerinnen und Schüler keinen Bezug zu solch‘ klassischen Texten aufbauen können und dass sie sich doch erst einmal mit dem System der Sprache auseinandersetzen und zunächst den Signifikanten verstehen müssen, bevor man sie an Interpretationen heranführen würde. Dementgegen führen Steinbrügge und Wolff überzeugende Argumente für die Arbeit mit literarischen Texten im Unterricht an, die im Folgenden präsentiert und an Molières "Le Malade imaginaire" angewendet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Warum literarische Texte im Französischunterricht?
- Molières „Le Malade imaginaire“ – Inhaltliche Zusammenfassung
- Hauptteil
- Analyse des Textes aus didaktischer Perspektive
- Vorstellung und Beurteilung des Unterrichtsmaterials
- Résumé
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert anhand von Molières „Le Malade imaginaire“, ob und inwiefern die Lektüre literarischer Texte im Französischunterricht des Gymnasiums sinnvoll sind und ob es geeignete Unterrichtsmaterialien gibt. Es wird aufgezeigt, welche Herausforderungen bei der Bearbeitung bestehen, aber auch welche Bereicherung die Lektüre klassischer Texte sein kann.
- Didaktisches Potenzial literarischer Texte im Französischunterricht
- Analyse von Molières „Le Malade imaginaire“ aus didaktischer Perspektive
- Bewertung von Unterrichtsmaterialien für „Le Malade imaginaire“
- Schwierigkeiten und Herausforderungen bei der Bearbeitung des Textes
- Bereicherung durch die Lektüre klassischer Texte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet zunächst die Bedeutung literarischer Texte im Französischunterricht und stellt Molières „Le Malade imaginaire“ vor. Es werden zwei Theoretiker (Steinbrügge und Wolff) vorgestellt, die sich mit dem didaktischen Potenzial literarischer Texte im Fremdsprachenunterricht auseinandersetzen. Die Argumente für den Einsatz solcher Texte werden präsentiert und an „Le Malade imaginaire“ angewendet. Außerdem werden die Kriterien für die Auswahl literarischer Texte nach Andreas Nieweler erläutert. Das Kapitel schließt mit einer Sichtung des Unterrichtsmaterials von Hilaire de Vos.
Schlüsselwörter
Literarische Texte, Französischunterricht, Didaktik, Molières „Le Malade imaginaire“, Unterrichtsmaterial, Sprachverarbeitungsforschung, Rezeptionsästhetik, Polyvalenz, Identifikation, Motivation, Fremdsprachenlernen, prozedurales Wissen.
- Arbeit zitieren
- Ellina Rhein (Autor:in), 2016, Das didaktische Potenzial von Molières "Le Malade Imaginaire", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/453108