Sollten psychiatrieerfahrene Menschen sich an die Gesellschaft anpassen? Oder muss die Gesellschaft sich öffnen und auf diese Menschen zugehen? Diese Bachelorarbeit untersucht, wie mithilfe des Konzepts Kwartiermaken eine uneingeschränkte Teilhabe für psychisch kranke Erwachsene gelingen kann.
Dass psychiatrieerfahrene Menschen mit Mechanismen der Ausgrenzung tagtäglich konfrontiert werden, erkannte die Autorin während ihrer Tätigkeiten im Psychosozialen Zentrum. Während der Praxisphase und der Einarbeitung in dieses Themenfeld stellte sich ihr immer mehr die Frage: Ob es das Ziel der psychosozialen Versorgung sein sollte, Psychiatrie-Erfahrene an gesellschaftliche Systeme anzupassen, sodass sie an der Gesellschaft teilhaben dürfen? Sollte es nicht Ziel sein, eine sich öffnende Gesellschaft zu schaffen, wo jeder Mensch seinen Platz in der Mitte hat?
Wie schafft man Raum für das Anderssein des Anderen? Im Sinne von: Du bist willkommen, auch wenn du anders bist! Wie ist die momentane Situation der Ausgrenzung entstanden? Was ist der gesetzliche Rahmen für Teilhabe? Wie ist es umsetzbar, dass sich Bürger dem Fremden öffnen? Was beinhaltet das Konzept Kwartiermaken und wie kann eine Umsetzung anhand dessen aussehen? Was ist Freundschaft und welche Funktionen hat diese? Was sind „Psycho- Patenschaften“ und der Freundschaftsdienst? Kann Freundschaft planbar sein? Und welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Profession Soziale Arbeit? Und ganz zentral: Wie kann eine Psycho-Patenschaft anhand des Konzeptes Kwartiermaken gelingen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemaufriss und Fragestellung
- Methodische Vorgehensweise
- Grundlagen
- Gesellschaft und Gemeinschaft
- Begriff der Teilhabe
- Rechtslage
- Zusammenfassung
- Alltag
- Entwicklung
- Soziale Netzwerke psychisch Kranker
- Zusammenfassung
- Das Konzept Kwartiermaken
- Inhalte des Konzeptes
- Andersdenken über Anderssein
- Die Gastfreundschaft als Raum für das Anderssein
- Freundschaftsdienst
- Freundschaft
- Definition von Freundschaft
- Aufgaben von Freundschaft
- Zusammenfassung
- Psycho-Patenschaften
- Verbundenheit vs. Soziale Unterstützung
- Verbundenheit als wichtigstes Element der Freundschaft nach Anil Ramdas
- Soziale Unterstützung
- Präsenztheorie nach Adries Baart
- Kooperation „Psycho-Paten“-Professionelle
- Schlussfolgerungen für die Profession Soziale Arbeit
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Möglichkeiten der uneingeschränkten Teilhabe psychisch kranker Erwachsener am gesellschaftlichen Leben anhand des Konzeptes Kwartiermaken. Die Arbeit analysiert die gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen für Teilhabe und betrachtet die Bedeutung von Patenschaften im Kontext psychischer Erkrankungen. Sie setzt sich mit der Frage auseinander, wie eine gelingende Psycho-Patenschaft mithilfe des Konzeptes Kwartiermaken gestaltet werden kann.
- Soziale Integration psychisch kranker Menschen
- Das Konzept Kwartiermaken und seine Anwendung in der Praxis
- Die Rolle von Freundschaft und Verbundenheit in der psychosozialen Unterstützung
- Die Bedeutung von Patenschaften für die Teilhabe psychisch kranker Menschen
- Die Aufgaben und Herausforderungen der Sozialen Arbeit im Kontext der Integration psychisch kranker Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Thema Psycho-Patenschaften im Kontext der Teilhabe psychisch kranker Menschen vor. Sie erläutert die Problemstellung und die Forschungsfrage, die im Laufe der Arbeit behandelt werden sollen.
- Grundlagen: Dieses Kapitel behandelt grundlegende Konzepte wie Gesellschaft, Gemeinschaft und Teilhabe. Es beleuchtet die Rechtslage und die Bedeutung von Teilhabe im Kontext der psychischen Gesundheit.
- Alltag: Das dritte Kapitel untersucht die historische Entwicklung des Lebensalltags psychisch kranker Menschen. Es geht auf die sozialen Netzwerke und Herausforderungen ein, denen psychisch kranke Menschen im Alltag begegnen.
- Das Konzept Kwartiermaken: Dieses Kapitel erläutert die Inhalte des Konzeptes Kwartiermaken und seine Bedeutung für die soziale Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Es beleuchtet die Gastfreundschaft als Raum für das Anderssein und die Rolle des Freundschaftsdienstes.
- Freundschaft: Das Kapitel definiert den Begriff Freundschaft und untersucht die Aufgaben und Funktionen von Freundschaft. Es stellt die Frage, ob Freundschaft planbar ist.
- Psycho-Patenschaften: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung von Verbundenheit und sozialer Unterstützung im Kontext von Psycho-Patenschaften. Es betrachtet die Präsenztheorie und die Rolle von professioneller Unterstützung bei der Gestaltung von Patenschaften.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt Themen wie Teilhabe, soziale Integration, psychische Erkrankungen, Kwartiermaken, Gastfreundschaft, Freundschaftsdienst, Psycho-Patenschaften, Verbundenheit und Soziale Arbeit.
- Arbeit zitieren
- Janine Stahlhofen (Autor:in), 2010, Psycho-Paten. Umsetzung einer uneingeschränkten Teilhabe für psychisch kranke Erwachsene, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/453273