‚Wir gehen/fahren in die Stadt‘ – diese Worte sind jedem von uns umgangssprachlich geläufig. Gemeint ist hiermit oftmals die Innenstadt oder das Stadtzentrum. Im Allgemeinen sind deutsche Städte historisch gewachsen und der heutige Innenstadtbereich war in den Anfangsjahren deutscher Städte das eigentliche Kerngebiet der Stadt, welches innerhalb der Stadtmauern lag und daher einen geschützten Ort zum Handeln bot. Im Zuge der weiteren Entwicklung – insbesondere der Industrialisierung und dem einhergehenden Bevölkerungswachstum – stieg das Flächenwachstum der Städte sowie die (Um-)Verteilung der städtischen Bewohner. Hierdurch wurde die Innenstadt zu einem Stadtteil mit besonderen Funktionen. Dabei können innerstädtische Handelsimmobilien als Terrarium des Marktes angesehen werden und die gesamte Innenstadt dient als Ort der direkten Zusammenkunft von Angebot und Nachfrage.
Auch gegenwärtig nimmt die Innenstadt viele wichtige Funktionen wahr und trägt eindeutig zum Gesamtbild der Stadt bei. Wie das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung vorgibt, dient die Innenstadt als Wohnort für unterschiedliche soziale Gruppen, als Handelsplatz, als Arbeitsplatz, als Anziehungspunkt für Touristen, als Verwaltungssitz und als Standort für kulturelle bzw. soziale Angebote und Einrichtungen.
Diese funktionale Mischung grenzt die Innenstadt eindeutig von anderen Bereichen der Stadt ab. Zur Förderung der Attraktivität einer Innenstadt ist es daher wichtig, dass dieser funktionalen Vielfalt Rechnung getragen wird. Hier ist der lokal ansässige Einzelhandel in einer Vorreiterrolle, da die Einzelhandelsentwicklung die Entwicklung anderer Aspekte, wie z.B. die allgemeine Attraktivität der Innenstadt, beeinflusst. Ein attraktiver Einzelhandel ist als Zeichen einer prosperierenden Stadt zu verstehen, während z.B. Trading-Down-Prozesse, wie Leerstände oder heruntergekommene Läden (Billigshops etc.) ein negatives Stadtbild vermitteln. Eine Handelsimmobilie beeinflusst dabei die Attraktivität der Innenstadt auf zwei Wegen: Zum einen ist die Fassadengestaltung sowie der allgemeine Zustand der Immobilie für das Erscheinungsbild der Innenstadt ausschlaggebend, zum anderen sind die Eigenschaften der Ladenlokale für potentielle Mieter von großer Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie der Urbanen Regime
- Immobilienmarkt in Deutschland
- Differenzierung nach Immobilientypen
- (Innerstädtische) Handelsimmobilien als Anlageobjekt
- Einzelhandel in Deutschland
- Stellenwert des innerstädtischen Einzelhandels
- Trends im (innerstädtischen) Einzelhandel
- Einfluss von Immobilien auf die Attraktivität der Innenstadt
- Direkter Einfluss von Immobilien
- Indirekter Einfluss von Immobilien
- Ansprüche der Einzelhändler an die Immobilien
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Einfluss der Eigentümer von Handelsimmobilien auf die Attraktivität deutscher Innenstädte. Sie untersucht die Bedeutung der Immobilie für die Innenstadt, wobei zwischen dem direkten und indirekten Einfluss unterschieden wird. Der Fokus liegt auf den Immobilieneigentümern als private Akteure innerhalb lokaler Urbaner Regime, die mit Partnern aus Verwaltung, Politik und anderen privaten sowie öffentlichen Immobilieneigentümern interagieren.
- Bedeutung von Handelsimmobilien für die Attraktivität der Innenstadt
- Direkter und indirekter Einfluss der Immobilie
- Rolle von Immobilieneigentümern im Urbanen Regime
- Analyse des Immobilienmarktes in Deutschland, insbesondere (innerstädtischer) Handelsimmobilien
- Bedeutung des innerstädtischen Einzelhandels und seine Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und erläutert den Zusammenhang zwischen Handelsimmobilien und der Attraktivität deutscher Innenstädte. Sie hebt die Bedeutung des Einzelhandels für die Entwicklung der Innenstadt hervor und verdeutlicht den Einfluss von Immobilien auf das Stadtbild.
- Theorie der Urbanen Regime: Dieses Kapitel stellt die Theorie der Urbanen Regime vor, die zur Analyse von Steuerungssystemen auf kommunaler Ebene genutzt wird. Mit Hilfe dieser Theorie lassen sich Veränderungsprozesse erklären, die durch die Interaktion von öffentlichen und privaten Akteuren im städtischen Raum entstehen.
- Immobilienmarkt in Deutschland: Dieses Kapitel beleuchtet den Immobilienmarkt in Deutschland. Dabei werden verschiedene Immobilientypen differenziert, bevor der besondere Wert der (innerstädtischen) Handelsimmobilie als Anlageobjekt im Fokus steht.
- Einzelhandel in Deutschland: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Stellenwert des innerstädtischen Einzelhandels und den aktuellen Entwicklungen im (innerstädtischen) Einzelhandel.
- Einfluss von Immobilien auf die Attraktivität der Innenstadt: Dieses Kapitel analysiert den Einfluss der Immobilie auf die Attraktivität der Innenstadt, wobei sowohl der direkte als auch der indirekte Einfluss betrachtet werden. Abschließend werden die Ansprüche der Einzelhändler an die Immobilie beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Handelsimmobilien, Attraktivität von Innenstädten, Urbanes Regime, Immobilienmarkt, Einzelhandel, Stadtentwicklung und lokale Steuerungssysteme.
- Citar trabajo
- Holger Eknem (Autor), 2017, Welchen Einfluss besitzen die Eigentümer von Handelsimmobilien auf die Attraktivität deutscher Innenstädte?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/453822