Die vorliegende Arbeit untersucht den amerikanischen Einfluss und den Grad desselben auf die Werbung in Westdeutschland nach 1945. Konkret geht es darum, ob sogenannte "Amerikanisierungen" ausgemacht werden können.
Zunächst erscheint es für eine Annäherung an den Komplex der Amerikanisierung sinnvoll, den Versuch einer Definition vorzunehmen. Unter anderem soll auch das Bild des Konsumenten in der Werbetheorie untersucht werden. Darauf aufbauend sollen ausgewählte Werbekampagnen auf eine mögliche Amerikanisierung hin betrachtet werden. Aufgrund der räumlichen Nähe bietet sich die Firma Miele an, welche bereits seit 1911 Waschmaschinen herstellt und diese bewirbt. In diesem Zusammenhang erscheint es zielführend, drei Werbekampagnen in ausreichendem zeitlichem Abstand zu betrachten, um etwaige Veränderungen erkennen zu können.
Auf den ersten Blick erscheinen die Arbeiten zur "Amerikanisierung" recht umfangreich zu sein, aber nicht im Hinblick auf den Aspekt der Werbung. Werbung als solche wiederum erscheint ebenfalls als ein viel diskutiertes Feld, jedoch lassen sich gerade geschichtswissenschaftliche Arbeiten zur Werbungs- und Marketinggeschichte nur schwer ausmachen. Nicht nur die Organisationsstrukturen, sondern auch die grundlegenden Theorien über den Verbraucher und die einzusetzenden Werbemittel folgen spätestens seit Beginn der 1950er Jahren dem amerikanischen Vorbild. Jedoch kam es oft auch zu Anpassungen an die Gegebenheiten in Deutschland. Es ist unwahrscheinlich, dass beispielsweise eine direkte Anwendung der Konsumententypologien auf die deutsche Gesellschaft eine gangbare Möglichkeit gewesen wäre und bereits Zeitgenossen warnten davor, dass amerikanische Werbung in Deutschland nicht den gewünschten Erfolg haben würde. Trotzdem ist der amerikanische Einfluss auf die Werbung stets wahrnehmbar.
Inhaltsverzeichnis
- I. EINLEITUNG
- II. FORSCHUNGSÜBERBLICK
- III. „AMERIKANISIERUNG“ - VERSUCH EINER DEFINITION.
- IV. DIE WERBUNG VOR 1945 IN DEUTSCHLAND UND DEN USA
- V. „AMERIKANISIERUNGSWELLEN“.
- 1. Die zweite „Amerikanisierungswelle“ der 1950iger und 1960iger Jahre
- 2. Amerikanisierung in der Werbetheorie
- VI. DIE ENTWICKLUNG DER WASCHMASCHINE
- VII. QUELLENANALYSE: WERBUNG FÜR MIELE WASCHMASCHINEN.
- 1. Miele 307, 1953
- 2. Miele 420 De Luxe, 1963
- 3. Miele Werbung 1968
- VIII. FAZIT UND AUSBLICK.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss amerikanischer Werbung auf die westdeutsche Werbebranche nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, ob und wie sich „Amerikanisierungen“ in der westdeutschen Werbung nachweisen lassen.
- Definition des Begriffs „Amerikanisierung“ im Kontext der Werbung
- Analyse von „Amerikanisierungswellen“ und deren Einfluss auf die Entwicklung der Werbung in Westdeutschland
- Untersuchung des Bildes des Konsumenten in der Werbetheorie im Hinblick auf amerikanische Einflüsse
- Analyse ausgewählter Werbekampagnen der Firma Miele auf mögliche Amerikanisierung
- Zusammenfassende Reflexion über die Amerikanisierung der Werbung und Ziehen eines Fazits
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit und die Forschungsfrage vor. Es wird erläutert, wie der amerikanische Einfluss auf die westdeutsche Werbung nach 1945 untersucht werden soll.
Der Forschungsüberblick beleuchtet die vorhandene Literatur zum Thema „Amerikanisierung“ und Werbung. Es wird festgestellt, dass es zwar zahlreiche Arbeiten zum Thema „Amerikanisierung“ gibt, jedoch nur wenige spezifisch den Einfluss auf die Werbung untersuchen.
Im Kapitel „Amerikanisierung“ – Versuch einer Definition wird der Begriff „Amerikanisierung“ im Kontext der Werbung definiert. Es werden unterschiedliche Perspektiven auf den Begriff aufgezeigt und die Schwierigkeiten seiner Abgrenzung diskutiert.
Das Kapitel „Die Werbung vor 1945 in Deutschland und den USA“ vergleicht die Werbepraktiken in Deutschland und den USA vor dem Zweiten Weltkrieg. Es werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Werbegestaltung und -botschaft aufgezeigt.
Im Kapitel „Amerikanisierungswellen“ werden die verschiedenen „Amerikanisierungswellen“ in der westdeutschen Werbung nach 1945 beschrieben. Der Fokus liegt dabei auf der zweiten „Amerikanisierungswelle“ der 1950er und 1960er Jahre.
Das Kapitel „Amerikanisierung in der Werbetheorie“ analysiert das Bild des Konsumenten in der Werbetheorie im Hinblick auf amerikanische Einflüsse. Es werden die wichtigsten theoretischen Ansätze vorgestellt und deren Relevanz für die Analyse der Amerikanisierung in der Werbung diskutiert.
Das Kapitel „Die Entwicklung der Waschmaschine“ beschreibt die historische Entwicklung der Waschmaschine. Es werden die wichtigsten technischen Innovationen und die Bedeutung der Waschmaschine für die Konsumgesellschaft dargestellt.
Das Kapitel „Quellenanalyse: Werbung für Miele Waschmaschinen“ analysiert ausgewählte Werbekampagnen der Firma Miele auf mögliche Amerikanisierung. Es werden drei Werbekampagnen aus verschiedenen Jahrzehnten betrachtet und deren Gestaltung und Botschaft im Hinblick auf amerikanische Einflüsse analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der „Amerikanisierung“ und Werbung. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: „Amerikanisierung“, „Werbung“, „Westdeutschland“, „Nachkriegszeit“, „Konsumgesellschaft“, „Werbetheorie“, „Miele“, „Waschmaschine“ und „Werbekampagnen“
- Citar trabajo
- Mathias Klimesch (Autor), 2017, Amerikanisierung der westdeutschen Werbung nach dem Zweiten Weltkrieg, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/454108