Soziale Plattformen sind in unserem Zeitalter der globalen Vernetzung nicht mehr wegzudenken. Egal ob Whatsapp, Instagram, Snapchat, Facebook oder Twitter: Wir alle nutzen sie täglich und bisweilen sogar häufiger, als dass wir in direkte, Face-to-Face -Interaktionen mit unserem Gegenüber treten. Die Schnelllebigkeit unserer heutigen Gesellschaft macht solche unmittelbar verfügbaren Kommunikationsmedien unverzichtbar. Dabei geht es vornehmlich nicht immer um den wechselseitigen Austausch, sondern um die Inszenierung der eigenen Persönlichkeit. Facebook ist diesbezüglich Vorreiter und bietet den narzisstischen Anteilen in uns eine ideale Projektionsfläche. Hier ein perfekt abgestimmtes Photo, dort ein wohl platziertes Kommentar und hier die nächste Freundschaftsanfrage; Zur perfekten Selbstdarstellung und den damit einhergehenden „Likes“ erscheint uns jedes Mittel recht.
Doch welchen Preis zahlen wir dabei wirklich? Was passiert mit unseren Daten nachdem wir sie ins Netz gestellt haben? Und lassen sich diese scheinbar unsichtbaren Prozesse überhaupt ethisch reglementieren? Diese Fragen können an Brisanz und Aktualität kaum mehr überboten werden, wie der Cambridge-Analytica-Skandal als auch die jüngst verabschiedete, neue Datenschutzverordnung der Europäischen Union eindrucksvoll belegen. Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung bilden Schlagwörter, die nicht mehr nur den einzelnen betreffen, sondern ein jeden, denn wir alle hinterlassen – ob bewusst oder unbewusst – Fußspuren im Sand der Digitalität, insbesondere auf Facebook.
Die eingangs aufgeworfenen Fragestellungen habe ich deshalb unter dem Unternehmen Facebook Incorporated ins Auge gefasst und bin zur Beantwortung derselbigen wie gefolgt vorgegangen: Zunächst stelle ich die für die Fragestellung wesentlichen medienethischen Grundbegriffe und deren Bedeutung dar. Dabei kläre ich zu Beginn, was unter dem Schlagwort 'Medienethik' überhaupt begriffen werden kann und gehe dann auf vier weitere, für die Auseinandersetzung mit Facebook als zentral empfundene, Begrifflichkeiten ein. In einem zweiten Schritt erfolgt ein kleiner Abriss über Facebook selbst, bei dem ich grobe Entwicklungslinien, aktuelle Zahlen, aber auch den Umgang mit den Nutzerdaten skizziere. Dem anschließend können dann erste medienethische Überlegungen angestellt werden, um schlussendlich eine Bewertung des Umganges folgen zu lassen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Medienethische Grundbegriffe
- 2.1 Was meint 'Medienethik?'
- 2.2 Verantwortung und Macht
- 2.3 Privatsphäre und Informationelle Selbstbestimmung
- 3. Das Unternehmen Facebook Incorporated
- 4. Datenerhebung
- 5. Nutzung und Weitergabe der Daten
- 6. Medienethische Überlegungen
- 7. Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die medienethische Vertretbarkeit des Umgangs mit und der Weitergabe von Nutzerdaten durch Facebook Inc. Sie analysiert, inwieweit die Praktiken des Unternehmens mit ethischen Prinzipien vereinbar sind. Die Arbeit basiert auf einer Auseinandersetzung mit relevanten medienethischen Grundbegriffen und einer Beschreibung der Datenpraktiken von Facebook.
- Medienethik und ihre Anwendung auf soziale Medien
- Verantwortung und Macht im Kontext von Social-Media-Unternehmen
- Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung der Nutzer
- Datenerhebung und -nutzung durch Facebook
- Ethische Bewertung der Facebook-Datenpraktiken
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der sozialen Medien und ihrer Bedeutung in der heutigen Gesellschaft ein. Sie betont die zunehmende Nutzung von Plattformen wie Facebook und die damit verbundenen Fragen zum Datenschutz und zur informationellen Selbstbestimmung. Der Cambridge-Analytica-Skandal und die neue Datenschutzverordnung der EU werden als Beispiele für die aktuelle Brisanz des Themas genannt. Die Arbeit skizziert den methodischen Ansatz, der die Auseinandersetzung mit medienethischen Grundbegriffen, eine Beschreibung von Facebook und dessen Datenpraktiken sowie abschließende medienethische Überlegungen und eine Bewertung umfasst.
2. Medienethische Grundbegriffe: Dieses Kapitel klärt den Begriff der Medienethik und differenziert ihn von Moral und Recht. Es wird die Bedeutung der Reflexion ethischer Prinzipien im Kontext von Medien und Kommunikation herausgestellt, mit besonderem Fokus auf die Verantwortung und die Macht der Medienakteure. Die Kapitel beleuchtet Konzepte wie Privatsphäre und informationelle Selbstbestimmung, die für die Bewertung der Facebook-Datenpraktiken zentral sind. Die angewandte Ethik als Bindeglied zwischen wissenschaftlicher Arbeit und gesellschaftlicher Diskussion wird ebenfalls thematisiert.
Schlüsselwörter
Medienethik, Facebook, Nutzerdaten, Datenschutz, informationelle Selbstbestimmung, Verantwortung, Macht, soziale Medien, Cambridge-Analytica, Datenschutzverordnung EU.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Medienethik und Facebook
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die medienethische Vertretbarkeit des Umgangs mit und der Weitergabe von Nutzerdaten durch Facebook Inc. Sie analysiert, inwieweit die Praktiken des Unternehmens mit ethischen Prinzipien vereinbar sind.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt medienethische Grundbegriffe, die Verantwortung und Macht von Social-Media-Unternehmen, Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung, Datenerhebung und -nutzung durch Facebook und eine ethische Bewertung der Facebook-Datenpraktiken. Der Cambridge-Analytica-Skandal und die neue Datenschutzverordnung der EU werden als Kontextualisierung des Themas genannt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einleitung, medienethischen Grundbegriffen, dem Unternehmen Facebook, Datenerhebung, Datennutzung und -weitergabe, medienethischen Überlegungen und einer abschließenden Bewertung. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche medienethischen Grundbegriffe werden erläutert?
Die Arbeit klärt den Begriff der Medienethik und differenziert ihn von Moral und Recht. Besondere Aufmerksamkeit wird der Verantwortung und Macht der Medienakteure, sowie den Konzepten Privatsphäre und informationelle Selbstbestimmung gewidmet. Die angewandte Ethik als Bindeglied zwischen wissenschaftlicher Arbeit und gesellschaftlicher Diskussion wird ebenfalls thematisiert.
Welche konkreten Aspekte von Facebook werden untersucht?
Die Arbeit beschreibt die Datenpraktiken von Facebook, einschließlich der Datenerhebung und der Nutzung und Weitergabe von Nutzerdaten. Die ethische Vertretbarkeit dieser Praktiken steht im Mittelpunkt der Analyse.
Wie wird die ethische Bewertung vorgenommen?
Die ethische Bewertung der Facebook-Datenpraktiken erfolgt auf der Grundlage der im Kapitel "Medienethische Grundbegriffe" erläuterten Prinzipien und Konzepte. Die Arbeit legt dar, inwieweit die Praktiken von Facebook mit diesen Prinzipien vereinbar sind.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Medienethik, Facebook, Nutzerdaten, Datenschutz, informationelle Selbstbestimmung, Verantwortung, Macht, soziale Medien, Cambridge-Analytica, Datenschutzverordnung EU.
Welche methodischen Ansätze werden verfolgt?
Der methodische Ansatz umfasst die Auseinandersetzung mit relevanten medienethischen Grundbegriffen, eine Beschreibung von Facebook und dessen Datenpraktiken sowie abschließende medienethische Überlegungen und eine Bewertung.
- Quote paper
- Manuel Teich (Author), 2018, Inwiefern ist der Umgang mit und die Weitergabe von Nutzerdaten durch das Unternehmen Facebook Inc. medienethisch vertretbar?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/454193