Erstaunlich ist, wie viele Teilgebiete menschlicher Aktivität in stetig wachsendem Maße von den Auswirkungen der KI_Forschung erfasst werden, und zwar in immer kürzeren Zeitabständen. Diese TEILGEBIETE (!) sind bisher die eigentliche Domäne der KI, nämlich der sogenannten "schwachen" KI, während die Starke KI angeblich die Gesamtheit des Geistes bzw. der pluridimensionalen Intelligenzleistungen des Menschen umfasst.
Die rapide Entwicklung hat den KI- und Zukunftsforscher Ray Kurzweil veranlasst, für das Jahr 2045 eine "Singularität", den Anbruch eines neuen Weltzeitalters, zu prophezeien. Wobei schon die Wortwahl auffällt, wird doch der Begriff Singularität normalerweise zur Charakterisierung des sogenannten "Urknalls" verwendet. Kurzweil, der inzwischen als Technischer Direktor bei Google arbeitet, hält die Entwicklung zum Cyborg und schließlich zum superintelligenten KI-Roboter für unumkehrbar und sozusagen naturnotwendig.
Würden die trans- und posthumanistischen Anmaßungen (Kurzweils und anderer) in vollem Maße Wirklichkeit, wäre dem Menschen der Zugang zu einem möglichen REICH DER FREIHEIT für immer verwehrt. Die Menschheit müsste abdanken, sich selbst aufgeben, die Selbstvernichtung in Kauf nehmen.
Klaus Robra Künstliche Inteligenz (KI): Fluch oder Segen der Menschheit?
Auch Emirate können mit gutem Beispiel vorangehen. Ende 2017 richteten die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) erstmals in der Welt ein „Ministerium für künstliche Intelligenz“ ein. Warum dies vorbildlich ist, wird klar, wenn man sich die tatsächliche Bedeutung und Tragweite der KI-Forschung vergegenwärtigt. Denn von der KI – und damit indirekt auch von der Erkenntnistheorie[1] – hängt anscheinend nicht weniger als das Schicksal der gesamten Menschheit ab. Warum das so ist, soll im Folgenden verdeutlicht werden.
Schwierigkeiten gibt es schon bei der Definition des Begriffs „Künst-liche Intelligenz“, hauptsächlich wohl deshalb, weil Unklarheit über Inhalt und Umfang des Begriffs ‚Intelligenz‘ herrscht. Nicht verwunderlich ist es daher, dass auch die Definitionen des Begriffs KI divergieren. Bei Wikipedia (Artikel „Künstliche Intelligenz“) heißt es, die KI sei „ein Teilgebiet der Informatik, welches sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens und dem Maschinenlernen befasst“ (a.O. S. 1). Das Ziel der KI-Forschung sieht Claudia Niewels (2004, S. 105) darin, „kognitive Leistungen auf einer Hardware, auf der Informationsverarbeitungsprozesse genereriert werden können, zu erzeugen“, wobei die Hardware „nicht das menschliche Gehirn, sondern etwas aus funktionalistischer Sicht äquivalent Vorgestelltes – der Computer“ sei. In jedem Falle gehe es darum, die Erkenntnisfähigkeiten des Menschen künstlich nachzubilden bzw. neu zu erzeugen und für den Menschen nutzbar zu machen. Wie weit dieser Ehrgeiz reichen kann, zeigt Bernhard Irrgang (2005, S. 130), wenn er feststellt: „KI will nicht Intelligenz simulieren, sondern Maschinen mit Geist bauen.“ Dies aber kann im Endeffekt nichts anderes bedeuten, als dass der Mensch sich selbst, nämlich seine umfassenden Subjekt-Objekt-Beziehungen (=Geist!) durch Maschinen (Roboter u.a.) ersetzen will. Mit kaum absehbaren Folgen.
Erstaunlich ist zunächst, wie viele Teilgebiete menschlicher Aktivität in stetig wachsendem Maße von den Auswirkungen der KI-Forschung erfasst werden, und zwar in immer kürzeren Zeitabständen. Diese Teilgebiete sind bisher die eigentliche Domäne der KI, nämlich der sogenannten „schwachen“ KI, während die Starke KI dem von Irrgang genannten Kriterium (s.o.) entspricht, d.h. die Gesamtheit des Geistes, der pluri-dimensionalen Intelligenzleistungen des Menschen, umfasst. Zu den Teilgebieten gehören: „Wissensbasierte Systeme, Musteranalyse und Mustererkennung, Mustervorhersage, Robotik, Modellierung anhand der Entropiekraft, Künstliches Leben“ (Wikipedia-Artikel KI S. 2). Davon zu unterscheiden sind Anwendungsgebiete wie Medizin, Jurisprudenz, Marketing, Kriminalistik, Sprach- und Identitäts-Erkennung (incl. Gesichtserkennung), künstliche neuronale Netze, Computerspiele, autonome Fahrzeuge, maschinelle Übersetzung, Texterkennung und -erstellung u.a.m.
Noch erstaunlichler – und teilweise auch bedenklich, wenn nicht beängstigend – ist die Tatsache, dass KI-Leistungen auf diesen Gebieten nicht selten schon bestimmte menschliche Fähigkeiten übertreffen. Im Jahre 1997 besiegte erstmals ein Schach-Computer einen Schach-Weltmeister, und zwar in sechs (!) Partien. 2007 stellte Google mit „Deep Mind“ ein KI-Programm vor, das in wenigen Stunden eine Reihe von komplizierten Spielen wie Schach, Go und Shogi erlernte und sich darin sogleich als unschlagbar erwies. Ähnlich frustrierend sind die Erfahrungen von Kindern, die bei bestimmten KI-Spielen stets verlieren. Übermenschlich scheint auch die Fähigkeit des kanadischen Programms „Start-Up Lyrebird“, in wenigen Minuten zu lernen, wie es x-beliebig viele unterschiedliche menschliche Stimmen simulieren kann. (Vgl. Wikipedia KI-Artikel S. 20) – Ungeahnte Perspektiven eröffnen sich auf dem Gebiet der Medizin: „Die Gesundheitsapp Babylon Health kann mit Hilfe eines Sprachsystems (Chatbot), basierend auf einer KI, eine Diagnose im Gespräch mit dem Patienten erstellen, die laut Hersteller etwa 10 mal treffsicherer als die Diagnose eines Hausarztes ist.“ Und: „Eine an der Klinik der Oxford-Universität entwickelte KI soll Herz-Erkrankungen und Lungenkrebs deutlich besser diagnostizieren können als ein Mensch dies könnte. Dabei wird das Herz bzw. die Lunge gescannt, und über diese Scans kann die KI Einzelheiten erkennen, die einem Menschen verborgen bleiben. Krankheiten können so früher erkannt und behandelt werden. Ein Kardiologe liegt bei der Diagnose von Herz-Erkrankungen nur bei einer Trefferwahrscheinlichkeit von 80 Prozent. 20 Prozent der Diagnosen eines Kardiologen sind falsch. Das führt unter anderem zu vermeidbaren Herzinfarkten oder aber zu unnötigen Operationen. Die KI soll die Fähigkeit der Kardiologen deutlich übertreffen. Allein in Großbritannien schätzt man, so dem Gesundheitssystem mehr als 1 Milliarde Pfund pro Jahr einsparen zu können.“ (a.O. S. 18)
Und doch ist das Gesamtbild der KI-Forschung, insbesondere angesichts einiger jetzt schon erkennbarer Zukunftsperspektiven, eher zwiespältig, wenn nicht beängstigend. Die rapide Entwicklung hat den KI- und Zukunftsforscher Ray Kurzweil veranlasst, für das Jahr 2045 eine „Singularität“, den Anbruch eines neuen Weltzeitalters, zu prophezeien. Wobei schon die Wortwahl auffällt, wird doch der2 Begriff Singularität vor allem zur Charakterisierung des sogenannten „Urknalls“ verwendet. Im Zusammenhang mit KI bedeutet der Begriff aber so viel wie „die Entwicklung einer >Superintelligenz< durch den fortwährenden Gebrauch neuer Technologien“.2
Tatsächlich stellt Kurzweil einen totalen Bruch mit der bisherigen Menschheitsgeschichte – und sogar deren Abbruch – in Aussicht. Dabei stützt er sich auf die angeblich nicht linear, sondern exponentiell voranschreitende Entwicklung der Computer-Technologien. In immer kürzeren Abständen verdoppele sich das entsprechende Experten-Wissen, so dass spätestens im Jahre 2045 die Inhalte der menschlichen Gehirne ausnahmslos auf Roboter übertragbar sein würden, die auf Grund ihrer ins Unermessliche zu steigernden Intelligenz den Menschen nicht nur vollständig ersetzen, sondern auch eine ganz neue Ära in der Geschichte des Universums initiieren würden; es werde diesen Super-Wesen gelingen, den gesamten Weltraum zu erobern. „Es geht um die Entstehung eines Volkes von auserwählten Gott-Menschen, die in den Cyber-Himmel aufsteigen, wo sie als allmächtige und unsterbliche Götter leben, Universen erschaffen, sich mühelos durch Raum und Zeit bewegen und weder natürlichen noch ewigen Gesetzen unterworfen sind. Karma, Wiedergeburt, Sünde und Ethik gelten für diese Wesen nicht mehr, sie haben sich abgekoppelt.“3
Vorstufen schon jetzt: Immer mehr unzulängliche („fragile“) Körperteile von Menschen werden durch Prothesen ersetzt. Die Bioelektronik zielt langfristig darauf ab, Cyborgs herzustellen, halb-menschliche Wesen, die überwiegend aus technischen Implantaten bestehen und sich somit auf dem Weg vom „biologischen Menschen zum posthumanen Wesen“ Cyborg (Wikipedia 2016, S. 3) befinden. Welche Gefahren dabei für die bisher noch mit unveräußerlichen Rechten ausgestattete menschliche Person entstehen, zeigt sich aktuell bereits an einer Erfindung, die jeder Geheimagent begrüßen dürfte: dem ‚Projekt Google Glass‘. „Glass-Träger können alles, was sie sehen, sofort auf Video aufnehmen – ohne dass die Gefilmten es merken.“4 Mit der besonders pikanten Pointe, dass sämtliche von ‚Glass‘ gesendeten oder empfangenen Dateien über den Server der Firma Google transportiert werden. Was langfristig nur bedeuten kann, dass die Freiheit der Person in einem System perfekter privatkapitalistischer Überwachung untergeht.
Nichtsdestoweniger hält Kurzweil, der inzwischen als Technischer Direktor bei Google arbeitet, die Entwicklung zum Cyborg und schließlich zum perfekten KI-Roboter für unumkehrbar und sozusagen naturnotwendig. Er glaubt, man könne Geist und Bewusstsein, ja, sogar das Gefühlsleben und die Psyche des Menschen vollständig technisch kopieren und beliebig reproduzieren, zumal er überzeugt ist, eine Parallele zwischen der angeblich hierarchischen Struktur des Universums und derjenigen des menschlichen Gehirns entdeckt zu haben, wonach beide gemäß bestimmter „Informationsmuster“ organisiert seien. Die „300 Millionen Mustererkenner im mensch-lichen Neocortex ..., die der Erkennung der in der Welt enthaltenen Informationsmuster dienen“, könne man modellhaft nachbilden. Überdies fasst Kurzweil anscheinend „alle seine Überlegungen zum menschlichen Gehirn, künstlicher Intelligenz und der Möglichkeit ihrer Fusion im Konzept der Mustererkennungstheorie des Geistes zusammen“.5 Dem entsprechend werde es schon im Jahre 2029 „bewusste Maschinen“, Roboter mit menschlichem Bewusstsein, geben, denen es bis zum Jahr 2045 gelingen werde, die erwähnte KI-„Singularität“ zu bewerkstelligen. Sein Buch ‚The Singularity is Near‘ beendet Kurzweil mit optimistischen Hinweisen auf die angebliche Evolution des Menschen von einem biologischen zu einem rein technologischen Maschinen-Wesen und der kühnen Prophezeiung: „It will continue until the entire universe is at our fingertips.“6 Was jedoch zu einem krassen Widerspruch führt, denn nicht wir Menschen, sondern die uns ersetzenden Maschinen-Wesen sollen doch das gesamte Universum erobern, nachdem wir Menschen verschwunden sind...
Kritik an Trans- und Posthumanismus
Transhumanismus geht über das bisherige Mensch-Sein hinaus; Posthumanismus setzt an beim „Ende der Menschheit“. Kurzweil vereinigt beide Richtungen in seinen Ideen, wobei er allerdings nicht nur gewichtige Fakten außer Acht lässt; es unterlaufen ihm auch mehrere Denkfehler. Die Fakten: Der menschliche Geist besteht nicht nur aus Mustererkennern in der Großhirnrinde. Vielmehr sind deren Funktionen untrennbar mit der Tätigkeit des gesamten Gehirns verbunden. Diese Tätigkeit – und mit ihr die gesamte neuronale Kombinatorik – ist jedoch weder gänzlich überschaubar noch vollständig erforscht noch mathematisch erfassbar.7 Es handelt sich um eine durchweg kreative, zu neuen Erkenntnissen befähigende Tätigkeit, die zwar auf Mustererkennung angewiesen ist, aber weit über diese hinausgeht.
Unerfüllt – und wahrscheinlich sogar dauernd unerfüllbar – bleibt folglich eine Grundvoraussetzung für die technische Modellierbarkeit des menschlichen Gehirns. Was erst recht für den Geist, das Bewusstsein und die Psyche des Menschen gilt, weil diese sich als umfassendes Subjekt-Objekt-Geschehen manifestieren und sich keineswegs in der Gehirntätigkeit erschöpfen.
Außerdem übersieht Kurzweil die Tatsache, dass das Erkennen von Mustern nicht unmittelbar, sondern durch sprachliche und nicht-sprachliche Bedeutungen vermittelt geschieht, d.h. mittels semantischer, syntaktischer, assoziativer und gefühlsmäßiger Zuordnungen. Auch diese sind letztlich unüberschaubar, zumal sprachliche Bedeutungen nicht nur in Form von Denotationen (Grundbedeutungen) und Konnotationen (Nebenbedeutungen) auftreten, sondern auch in rein individuellen, subjektiven Assoziations-Bedeutungen, die für jegliche Phantasie, Kreativität und Entscheidungstätigkeit maßgeblich sind. Anders ausgedrückt: Kurzweils KI-Konzept ist nicht nur fehlerhaft, sondern auch nicht anwendbar. Geist, Bewusstsein und Psyche des Menschen, stets eng verbunden mit seiner Gefühlswelt, sind technisch weder modellierbar noch reproduzierbar.
Würden die transhumanistischen Anmaßungen Realität, wäre uns Menschen der Zugang zu einem möglichen Reich der Freiheit für immer verwehrt. Die Menschheit müsste abdanken, sich selbst aufgeben, und zwar auch dann, wenn, wie es dem ebenfalls transhumanistisch eingestellten Hans Moravec vorschwebt, lediglich Roboter als superintelligente Arbeitssklaven hergestellt würden; denn auch diese könnten ja eines Tages ihre Superintelligenz zur Vernichtung der Menschheit einsetzen.
Um solch fatalen Entwicklungen vorzubeugen, sind wahrscheinlich schon jetzt gesetzgeberische Gegenmaßnahmen erforderlich. Langfristig wird, wie ich meine, eine gesamtgesellschaftliche Kontrolle über die Schlüsselindustrien (natürlich einschließlich der IT-Branche) unumgänglich sein. Indiskutabel ist dagegen jeder Versuch, den Menschen zur Selbstaufgabe zu zwingen. Wer den Menschen abschaffen will, beraubt sich selbst seiner Menschenwürde. Personalität geht in dem Maße verloren, wie man die aus Geist, Psyche und Körper-Materie bestehende Einheit des Menschen zerstört, um sie schließlich auf technisch manipulierte anorganische Materie zu reduzieren. Jeder derartige Versuch verschärft die vorherrschende Konkurrenz-Situation, in der die Menschen dieser Erde sich befinden.
Literaturhinweise
Beierlein, Hannes 2014: “Ist künstliche Intelligenz schon im Jahre 2045 möglich?“ www.cancom.info/2014/12/ist-künstliche...
Beuth, Patrick 2013: „Google Glass. Die Anti-Cyborgs“, www.zeit.de/digital/datenschutz/2013-03/stop-the-cyborgs-google-glass/komplettansicht
Irrgang, Bernhard 2005: Posthumanes Menschsein? Künstliche Intelligenz, Cyberspace, Roboter, Cyborgs und Designer-Menschen. – Anthropologie des künstlichen Menschen im 21. Jahrhundert, Stuttgart
Kurzweil, Ray 2005: The Singularity is Near, London
Kurzweil, Ray 2014: Das Geheimnis des menschlichen Denkens. Einblicke in das Reverse Engineering des Gehirns, Berlin
Niewels, Claudia 2004: Die Evolution des Bewusstseins. Von Darwin zur KI-Forschung, Wiesbaden
Robra, Klaus 2015: Wege zum Sinn, Hamburg
Robra, Klaus 2018: Wie ist Erkenntnis möglich? Kants Theorie und ihre Folgen. Schicksalsfrage der Menschheit?, München
Transhumanismus, https://www.sein.de/transhumanismus-die-groesste-gefahr-fuer-die-menschheit
Weisbuch, Gérard 1989: Dynamique des systèmes complexes, Paris
Wikipedia 2016: „Das Geheimnis des menschlichen Denkens“
1 S. Robra 2018
2 Beierlein 2014, S. 1
3 Transhumanismus S. 8 (s. Literaturhinweise!)
4 Beuth 2013, S. 1
5 Vgl. Wikipedia 2016, S. 1-2, sowie Kurzweil 2014, S. 35-74
6 Kurzweil 2005, S. 487
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Hauptthema von "Klaus Robra Künstliche Inteligenz (KI): Fluch oder Segen der Menschheit?"
Der Text untersucht, ob künstliche Intelligenz (KI) ein Fluch oder ein Segen für die Menschheit darstellt. Er beleuchtet die rasante Entwicklung der KI, ihre Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche und die potenziellen Gefahren, die mit dem Trans- und Posthumanismus verbunden sind.
Was sind einige der Anwendungsgebiete der KI, die im Text erwähnt werden?
Der Text nennt Wissensbasierte Systeme, Musteranalyse, Robotik, Medizin, Jurisprudenz, Marketing, Kriminalistik, Spracherkennung, Computerspiele, autonome Fahrzeuge und maschinelle Übersetzung als Anwendungsgebiete der KI.
Welche Beispiele werden im Text genannt, um die Leistungsfähigkeit der KI zu demonstrieren?
Der Text erwähnt den Sieg eines Schachcomputers über einen Schachweltmeister, das KI-Programm "Deep Mind", das komplizierte Spiele in kurzer Zeit erlernt, das Programm "Start-Up Lyrebird", das menschliche Stimmen simulieren kann, und die Gesundheitsapp "Babylon Health", die Diagnosen genauer stellen soll als ein Hausarzt.
Was ist die "Singularität", die Ray Kurzweil für das Jahr 2045 prophezeit?
Die "Singularität" bezieht sich auf den Anbruch eines neuen Weltzeitalters, in dem die Entwicklung einer "Superintelligenz" durch den fortwährenden Gebrauch neuer Technologien stattfindet. Kurzweil glaubt, dass die Inhalte menschlicher Gehirne auf Roboter übertragbar sein werden, die den Menschen ersetzen und eine neue Ära im Universum einleiten werden.
Welche Kritik wird an den Vorstellungen von Trans- und Posthumanismus geübt?
Der Text kritisiert, dass Trans- und Posthumanismus wichtige Fakten außer Acht lassen und Denkfehler beinhalten. Es wird argumentiert, dass der menschliche Geist nicht nur aus Mustererkennern besteht und dass die technische Modellierbarkeit des menschlichen Gehirns eine unerfüllte Voraussetzung ist. Zudem wird die Bedeutung sprachlicher und nicht-sprachlicher Bedeutungen für das Erkennen von Mustern hervorgehoben, die in Kurzweils Konzept nicht ausreichend berücksichtigt werden.
Welche Gefahren sieht der Autor im Hinblick auf die Entwicklung der KI?
Der Autor sieht die Gefahr, dass die Menschheit sich selbst aufgibt, wenn sie sich auf technisch manipulierte anorganische Materie reduziert. Er warnt vor einer Verschärfung der Konkurrenzsituation und vor dem Verlust der Menschenwürde. Zudem wird die Möglichkeit thematisiert, dass superintelligente Roboter eines Tages die Menschheit vernichten könnten.
Welche Gegenmaßnahmen schlägt der Autor vor, um fatalen Entwicklungen vorzubeugen?
Der Autor plädiert für gesetzgeberische Gegenmaßnahmen und langfristig für eine gesamtgesellschaftliche Kontrolle über die Schlüsselindustrien, einschließlich der IT-Branche. Er betont, dass jeder Versuch, den Menschen zur Selbstaufgabe zu zwingen, indiskutabel ist.
Was versteht man unter Bioelektronik im Kontext des Textes?
Bioelektronik zielt langfristig darauf ab, Cyborgs herzustellen, halb-menschliche Wesen, die überwiegend aus technischen Implantaten bestehen, und sich somit auf dem Weg vom "biologischen Menschen zum posthumanen Wesen" befinden.
- Citation du texte
- Dr. Klaus Robra (Auteur), 2019, Künstliche Intelligenz. Fluch oder Segen der Menschheit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/454629