„Stromwirtschaft zwischen Wettbewerb und Politik.“ Vor dem Hintergrund eines drastischen Wandels des ordnungspolitischen Rahmens in den letzten 10 Jahren, unterstreicht dieses Motto die derzeit vorherrschenden Unsicherheiten über die zukünftig zu erwartenden Rahmenbedingungen in der deutschen Stromwirtschaft. Der doppelfunktionelle Charakter des Regulierungsrechts sowie die gleichzeitige Verfolgung energiepolitischer Effizienz- und Wohlfahrtsziele stellen dabei große Herausforderungen sowohl für den Staat als auch für die betroffenen Unternehmen dar.
Da sich diese Herausforderungen nach dem Verständnis einer liberalen marktwirtschaftlichen Ordnung grundsätzlich am besten durch funktionierende Wettbewerbsprozesse und damit durch den Markt steuern und lösen lassen, ist jede Abkehr von dieser Grundvorstellung im Sinne politisch induzierter, regulativer Eingriffe folglich ökonomisch und ordnungspolitisch zu begründen.3 Die komplexe, wissenschaftliche Diskussion der Frage, ob Wettbewerb und Regulierung tatsächlich konfligierende Elemente sind, oder ob die Anwendung von Regulierungsmaßnahmen gar zu einem Mehr an Wettbewerb führen kann, bedarf dabei einer präzisen Strukturierung.
Diese Arbeit soll daher im Kern beleuchten, wann staatlich-regulative Eingriffe in die stromwirtschaftliche Wertschöpfungskette sinnvoll sind, wie der aktuelle Regulierungsrahmen in Deutschland institutionell und operativ ausgestaltet ist und in welchem Umfang die hierin implizierten Regulierungseingriffe tatsächlich energiepolitisch zielführende Wirkungen entfalten können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der Regulierung in der Stromwirtschaft
- Das Verhältnis von Regulierung und Wettbewerb
- Die stromwirtschaftliche Wertschöpfungskette als Motiv und Objekt der Regulierung
- Historische Entwicklung und Status Quo der Regulierung in der deutschen Stromwirtschaft
- Die institutionelle Ausgestaltung des Regulierungsrahmens
- Entgeltregulierung und Entflechtung als operative Kernelemente staatlicher Regulierung
- Wettbewerbsökonomische und effizienzorientierte Auswirkungen und Perspektiven der stromwirtschaftlichen Regulierung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit Regulierung zu mehr Wettbewerb in der deutschen Stromwirtschaft führen kann. Sie analysiert die komplexen Beziehungen zwischen Wettbewerb und Regulierung im Kontext der liberalen Marktwirtschaft und beleuchtet die Notwendigkeit staatlicher Eingriffe in die stromwirtschaftliche Wertschöpfungskette.
- Die Rolle von Regulierung und Wettbewerb in der Stromwirtschaft
- Die historische Entwicklung und der Status Quo der Regulierung in Deutschland
- Die Auswirkungen der Regulierung auf die Wettbewerbslandschaft und die Effizienz der Stromwirtschaft
- Die Herausforderungen der energiepolitischen Zielsetzung im Kontext der Stromwirtschaft
- Die Frage nach der optimalen Balance zwischen Regulierung und Wettbewerb
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die aktuelle Situation der deutschen Stromwirtschaft vor dem Hintergrund der Regulierungsentwicklung in den letzten Jahren dar. Das zweite Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Regulierung in der Stromwirtschaft und das Verhältnis von Regulierung und Wettbewerb. Es untersucht die wichtigsten Argumente für und gegen staatliche Eingriffe in die Stromwirtschaft. Das dritte Kapitel analysiert die historische Entwicklung der Regulierung in Deutschland sowie den aktuellen institutionellen und operativen Rahmen. Es beleuchtet die wichtigsten Regulierungsmechanismen, wie die Entgeltregulierung und die Entflechtung der Stromwirtschaft. Das vierte Kapitel setzt sich mit den wettbewerbsökonomischen und effizienzorientierten Auswirkungen der Regulierung auf die Stromwirtschaft auseinander. Es beleuchtet die Chancen und Risiken der Regulierung und untersucht, inwieweit sie die energiepolitischen Ziele Deutschlands unterstützt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Hausarbeit sind: Regulierung, Wettbewerb, Stromwirtschaft, Energiepolitik, Entgeltregulierung, Entflechtung, Effizienz, Liberalisation, Marktwirtschaft, Staat, Unternehmen, Wirtschaftspolitik.
- Arbeit zitieren
- Jan Boruszewski (Autor:in), 2005, Mehr Wettbewerb durch Regulierung? Status Quo und Perspektiven für die deutsche Stromwirtschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45482