Es gibt m.E. zwei wesentliche Persönlichkeiten, die das Denken und Handeln im deutschsprachigen Raum (und darüber hinaus) wesentlich geprägt haben: Martin Luther und Friedrich Nietzsche. Beide nahmen für ihre Überlegungen den selben Ausgangspunkt und kritisierten die Kirche, kamen aber zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Vor allem aber handelte Luther: er „reformierte“ die Kirche und aufbauend auf seinen Überlegungen entstanden neue Kirchen. Nietzsche hingegen blieb immer der reine Kritiker und erklärte Gott gar für tot, kritisierte Religion und Moral, alles nur, um seinen Übermenschen zu kreieren. Nietzsche hatte aber vor allem im 20. Jh. großen Einfluss auf das Denken und – mit Blick auf seinen Übermenschen und die Nazis – einen ebensolchen politischen Einfluss.
Nach einem kurzen Überblick über sein Leben und sein Schaffen wird ein Schlaglicht auf das Menschen- sowie das Gottesbild Nietzsches geworfen werden. Daran werden dann vier m.E. wesentliche Punkte der Christentumskritik verhandelt, bevor ich die Arbeit mit einem Resümee und einer persönlichen Bewertung beschließe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zu Leben und Werk Friedrich Nietzsches
- Nietzsches Menschenbild
- Der Übermensch
- Tod Gottes
- Der Wille zur Macht
- Die ewige Wiederkehr
- Nietzsches Gottesbild
- Kritikpunkte am Christentum
- Entfremdung von der realen Lebenswelt
- Schwächung des Lebenswillens und Lebensfeindlichkeit
- Christentum ist in der Antike verhaftet und doch ungriechisch
- Kritik an den Alltags-Christen
- Resümee und persönliche Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Christentumskritik Friedrich Nietzsches. Ziel ist es, Nietzsches Menschen- und Gottesbild zu beleuchten und zentrale Kritikpunkte an der christlichen Religion herauszuarbeiten. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse von vier wesentlichen Aspekten der Kritik.
- Nietzsches Menschenbild und der Übermensch
- Nietzsches Kritik an der christlichen Moral und ihren Auswirkungen
- Die Auseinandersetzung Nietzsches mit der christlichen Vorstellung von Gott
- Der Einfluss der Antike auf Nietzsches Kritik
- Nietzsches Beurteilung des alltäglichen Christentums
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt Martin Luther und Friedrich Nietzsche als zwei prägende Persönlichkeiten des deutschsprachigen Raums vor, die beide die Kirche kritisierten, jedoch zu unterschiedlichen Ergebnissen kamen. Die Arbeit konzentriert sich auf Nietzsches Christentumskritik, wobei die Religionskritik im Kontext behandelt wird. Es wird ein Überblick über Leben und Werk Nietzsches gegeben, sein Menschen- und Gottesbild beleuchtet und vier zentrale Punkte seiner Christentumskritik diskutiert. Die Arbeit schließt mit einem Resümee und einer persönlichen Bewertung.
Zu Leben und Werk Friedrich Nietzsches: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über das Leben und Werk Friedrich Nietzsches. Es beschreibt seinen Werdegang, von einem Verehrer Luthers zu einem scharfen Kritiker des Christentums. Der Einfluss von David Friedrich Strauß und Arthur Schopenhauer wird hervorgehoben, ebenso wie der Kontext der Aufklärung und Nietzsches rationale Herangehensweise an die Kritik des Christentums und der etablierten Werte seiner Zeit.
Nietzsches Menschenbild: Dieses Kapitel analysiert Nietzsches Menschenbild, das durch die Formel Tier – Mensch – Übermensch dargestellt wird. Nietzsche kritisiert die Stagnation des Menschen in der mittleren Phase der Evolution und sieht in religiösen Werten und Moral ein Hindernis für die Entwicklung zum Übermenschen. Der Übermensch wird als neue Stufe der Menschheitsentwicklung beschrieben, die den Tod Gottes und die Suche nach einem neuen Sinn im Diesseits beinhaltet. Nietzsches "Herrenmenschen"-Modell wird ebenfalls erwähnt, welches die gesellschaftliche Hierarchie und Ungleichheit beleuchtet.
Schlüsselwörter
Friedrich Nietzsche, Christentumskritik, Übermensch, Tod Gottes, Wille zur Macht, Moral, Religion, Antike, Menschenbild, Gottesbild, Lebenswille.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Nietzsches Christentumskritik
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit analysiert die Christentumskritik Friedrich Nietzsches. Sie beleuchtet Nietzsches Menschen- und Gottesbild und untersucht vier zentrale Aspekte seiner Kritik am Christentum. Die Arbeit umfasst eine Einleitung, Kapitel zu Nietzsches Leben und Werk, seinem Menschenbild (inkl. Übermensch, Tod Gottes, Wille zur Macht und ewiger Wiederkehr), seinem Gottesbild und seiner Kritik am Christentum (Entfremdung, Schwächung des Lebenswillens, Verhaftetsein in der Antike und Kritik an Alltags-Christen), sowie ein Resümee und eine persönliche Bewertung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, Nietzsches Menschen- und Gottesbild zu verstehen und seine zentralen Kritikpunkte am Christentum herauszuarbeiten. Der Fokus liegt auf vier Aspekten: Nietzsches Menschenbild und der Übermensch, seine Kritik an der christlichen Moral, seine Auseinandersetzung mit der christlichen Gottesvorstellung, der Einfluss der Antike auf seine Kritik und seine Beurteilung des alltäglichen Christentums.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Nietzsches Menschenbild mit besonderem Fokus auf den Übermenschen, seine Kritik an der christlichen Moral und deren Auswirkungen, seine Auseinandersetzung mit der christlichen Gottesvorstellung, den Einfluss der Antiken Philosophie auf seine Kritik und seine Einschätzung des alltäglichen Christentums.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert: Einleitung (mit Vergleich zu Luther), Nietzsches Leben und Werk, Nietzsches Menschenbild (inkl. detaillierter Analyse des Übermenschen und verwandter Konzepte), Nietzsches Gottesbild, seine Kritik am Christentum (mit Unterpunkten zu Entfremdung, Schwächung des Lebenswillens, Antikebezug und Kritik an Alltagschristen), und schließlich ein Resümee und eine persönliche Bewertung.
Was sind die wichtigsten Aspekte von Nietzsches Kritik am Christentum?
Nietzsche kritisiert das Christentum für seine Entfremdung von der realen Lebenswelt, die Schwächung des Lebenswillens und seine Lebensfeindlichkeit. Er sieht es als in der Antike verhaftet, aber dennoch ungriechisch an und übt scharfe Kritik an den Alltags-Christen. Zentral ist seine Ablehnung der christlichen Moral und seiner Gottesvorstellung, die er als hinderlich für die Entwicklung des Übermenschen betrachtet.
Wie wird Nietzsches Menschenbild beschrieben?
Nietzsches Menschenbild wird als Entwicklung vom Tier zum Menschen zum Übermenschen dargestellt. Der Übermensch repräsentiert eine neue Stufe der Menschheitsentwicklung, die den "Tod Gottes" und die Suche nach einem neuen Sinn im Diesseits beinhaltet. Der "Herrenmensch" als Aspekt des Menschenbildes beleuchtet gesellschaftliche Hierarchien und Ungleichheiten.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für das Verständnis der Arbeit?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Friedrich Nietzsche, Christentumskritik, Übermensch, Tod Gottes, Wille zur Macht, Moral, Religion, Antike, Menschenbild, Gottesbild und Lebenswille.
Wie wird die Einleitung gestaltet?
Die Einleitung stellt einen Vergleich zwischen Martin Luther und Friedrich Nietzsche an, beide als bedeutende Persönlichkeiten, die die Kirche kritisierten, aber zu unterschiedlichen Schlüssen kamen. Sie bietet einen Überblick über Nietzsches Leben und Werk, sein Menschen- und Gottesbild und skizziert die vier Hauptpunkte seiner Christentumskritik. Sie schließt mit einem Ausblick auf das Resümee und die persönliche Bewertung.
Welche Rolle spielt die Antike in Nietzsches Christentumskritik?
Die Antike spielt eine bedeutende Rolle, da Nietzsche das Christentum als in der Antike verhaftet, aber dennoch ungriechisch, also nicht im Einklang mit den Werten der klassischen griechischen Philosophie, betrachtet. Dieser Aspekt beeinflusst seine Kritik maßgeblich.
- Arbeit zitieren
- Dietmar Böhmer (Autor:in), 2016, Nietzsches Religions- und vor allem Christentumskritik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/455045