Der Leviathan entstand unter dem Eindruck des englischen Bürgerkrieges und steht den Überzeugungen den Initiatoren dieses Krieges entgegen. Seit seiner Veröffentlichung 1651 wird er kontrovers diskutiert, auch in Bezug auf das Verhältnis von staatlicher Autorität und individueller Freiheit. In Bezug auf die Frage nach dem Verständnis individueller Freiheit bei Hobbes ist der Leviathan im Besonderen von Interesse, da, ebenso wie bei der Interpretation seines Gesamtwerks, die Bewertung der Konsistenz seines Freiheitsbegriffs über seine verschiedenen Werke unterschiedlich ausfällt. Während einige Autoren diesen über alle Werke hinweg als unverändert oder zumindest nur kontinuierlich weiterentwickelt betrachten, sieht Skinner (2008) im Leviathan eine neue Qualität. Diese Arbeit befasst sich daher vor allem mit dem im Leviathan aufgestellten Freiheitsverständnis. Im Fokus von Hobbes Theorie von Herrschaft befindet sich der Souverän. Mit ihm steht und fällt der Staat, welcher für Hobbes als einziger Garant für Frieden sein und den Rückfall in den berüchtigten Naturzustand verhindern kann. Um sich dem Freiheitsbegriff von Hobbes annähern zu können, ist es deswegen zentral, sich neben der Anthropologie, also der individuellen Ebene, auch mit dem Rechts- und Souveränitätsverständnis des Leviathan, also den Befugnissen des Souveräns vertraut zu machen. Beide Dimensionen greifen durch den Aufbau beziehungsweise die Methodik des Werks jedoch ohnehin ineinander.
Aus dieser Auseinandersetzung soll dann der Freiheitsbegriff im Werk herausgearbeitet werden. Anschließend wird sich diese Arbeit noch mit der anderen Seite von Hobbes, der Sanktionsgewalt des Souveräns, des Leviathans, beschäftigen. Wie stehen die beiden Pole, Freiheit und Strafe, im hobbesschen Staat einander gegenüber? Abschließend wird auf dieses Verhältnis von Freiheit und Strafe Bezug genommen und dieses in Relation gesetzt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Mensch als Maschine
- 3. Rechte, Gesetze und der Mensch im Naturzustand
- 4. Gesetze und Strafe im Leviathan
- 4.1 Bürgerliche Gesetze
- 4.2 Sanktionen durch den Souverän
- 5. Hobbes Freiheitsbegriff
- 5.1 Die Freiheit der Bürger
- 5.2 Das Verhältnis von Freiheit und Strafe
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Hobbes' Freiheitsbegriff im Leviathan, insbesondere im Kontext seiner Staats- und Rechtstheorie. Der Fokus liegt auf der Analyse des Verhältnisses zwischen individueller Freiheit und der Sanktionsgewalt des Souveräns. Die Arbeit berücksichtigt Hobbes' mechanistisches Menschenbild und dessen Einfluss auf sein Verständnis von Recht, Gesetz und Strafe.
- Hobbes' mechanistisches Menschenbild
- Der Naturzustand und die Notwendigkeit des Leviathan
- Der Freiheitsbegriff im Leviathan
- Das Verhältnis von Freiheit und Strafe bei Hobbes
- Die Rolle des Souveräns und seine Legitimität
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung positioniert Hobbes' Leviathan als eine praktisch orientierte Theorie zur Legitimierung von Herrschaft, die den Frieden und die Ordnung in der Gesellschaft wahrt. Sie hebt die kontroverse Rezeption des Werkes hervor, insbesondere bezüglich des Verhältnisses von staatlicher Autorität und individueller Freiheit, und kündigt die Fokussierung auf Hobbes' Freiheitsverständnis im Leviathan an. Die Arbeit betont die Notwendigkeit, sowohl die Anthropologie als auch das Rechts- und Souveränitätsverständnis zu analysieren, um Hobbes' Freiheitsbegriff zu verstehen.
2. Der Mensch als Maschine: Dieses Kapitel beschreibt Hobbes' mechanistisches Menschenbild. Der Mensch wird als ein mechanisches Wesen dargestellt, dessen Handlungen durch äußere Reize und deren Auswirkungen determiniert sind. Hobbes analysiert den Prozess der Wahrnehmung, des Denkens und der Leidenschaften. Er unterscheidet zwischen der determinierten Wahrnehmung und dem Denken, bei dem er eine gewisse Steuerungsmöglichkeit des Menschen sieht. Obwohl Hobbes eine deterministische Sichtweise einnimmt, werden Unterschiede zwischen Menschen als durch Erfahrungen und äußere Einflüsse bedingt dargestellt, womit er die Basis für seine weitere Argumentation legt.
3. Rechte, Gesetze und der Mensch im Naturzustand: (Kapitelbeschreibung fehlt im Ausgangstext, eine Zusammenfassung ist somit nicht möglich)
4. Gesetze und Strafe im Leviathan: Dieses Kapitel behandelt die Gesetze und Strafen im Leviathan, unterteilt in bürgerliche Gesetze und Sanktionen des Souveräns. Es wird die spezifische Ausgestaltung und Funktion beider Aspekte im Hobbesschen System beleuchtet. Die Zusammenfassung des Kapitels muss auf die Art und Weise eingehen, wie Hobbes diese Elemente in seinem System zur Aufrechterhaltung der Ordnung und des Friedens einsetzt und welche Rolle sie im Verhältnis von individueller Freiheit und staatlicher Macht spielen.
5. Hobbes Freiheitsbegriff: Dieses Kapitel befasst sich mit Hobbes' Verständnis von Freiheit, sowohl im Hinblick auf die Freiheit der Bürger als auch im Verhältnis zu Strafe. Es wäre zu analysieren, wie Hobbes diese beiden Aspekte zueinander in Beziehung setzt und wie der Begriff der Freiheit im Kontext seiner politischen Theorie funktioniert. Die zentrale Fragestellung wäre: Wie gestaltet Hobbes' Freiheitsverständnis die Beziehung zwischen dem Individuum und dem Staat?
Schlüsselwörter
Hobbes, Leviathan, Naturzustand, Souverän, Freiheit, Strafe, Menschenbild, Mechanismus, Herrschaft, Ordnung, Frieden, Vertragstheorie.
Häufig gestellte Fragen zu Hobbes' Leviathan
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Thomas Hobbes' Freiheitsbegriff im Kontext seiner Staats- und Rechtstheorie im Leviathan. Sie untersucht das Verhältnis zwischen individueller Freiheit und der staatlichen Sanktionsgewalt, berücksichtigend Hobbes' mechanistisches Menschenbild und dessen Einfluss auf sein Verständnis von Recht, Gesetz und Strafe. Die Arbeit umfasst eine Einleitung, die Kapitel "Der Mensch als Maschine", "Rechte, Gesetze und der Mensch im Naturzustand", "Gesetze und Strafe im Leviathan", "Hobbes' Freiheitsbegriff" und ein Fazit.
Welche Themen werden im Leviathan behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale Themen aus Hobbes' Leviathan wie sein mechanistisches Menschenbild, den Naturzustand und die Notwendigkeit des Leviathan, den Freiheitsbegriff im Leviathan, das Verhältnis von Freiheit und Strafe, und die Rolle und Legitimität des Souveräns.
Wie ist der Leviathan aufgebaut?
Der Text gliedert sich in sechs Kapitel: Eine Einleitung, die Hobbes' Leviathan als praktisch orientierte Theorie zur Legitimation von Herrschaft darstellt. Kapitel 2 beschreibt Hobbes' mechanistisches Menschenbild. Kapitel 3 befasst sich mit Rechten, Gesetzen und dem Naturzustand. Kapitel 4 analysiert Gesetze und Strafen im Leviathan, unterteilt in bürgerliche Gesetze und Sanktionen des Souveräns. Kapitel 5 untersucht Hobbes' Freiheitsbegriff, insbesondere die Freiheit der Bürger und das Verhältnis von Freiheit und Strafe. Schließlich folgt ein Fazit.
Was ist Hobbes' Menschenbild?
Hobbes beschreibt den Menschen als ein mechanisches Wesen, dessen Handlungen durch äußere Reize und deren Auswirkungen determiniert sind. Er analysiert Wahrnehmung, Denken und Leidenschaften, wobei er trotz einer deterministischen Sichtweise Unterschiede zwischen Menschen aufgrund von Erfahrungen und äußeren Einflüssen anerkennt.
Wie definiert Hobbes Freiheit?
Die Arbeit analysiert Hobbes' Verständnis von Freiheit, sowohl im Hinblick auf die Freiheit der Bürger als auch im Verhältnis zu Strafe. Es wird untersucht, wie Hobbes diese beiden Aspekte zueinander in Beziehung setzt und wie der Begriff der Freiheit in seiner politischen Theorie funktioniert. Die zentrale Fragestellung ist das Verhältnis zwischen individueller Freiheit und staatlicher Macht.
Welche Rolle spielt der Souverän im Leviathan?
Die Arbeit untersucht die Rolle des Souveräns und seine Legitimität im Kontext von Hobbes' Theorie. Der Souverän spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung von Ordnung und Frieden durch die Ausübung von Sanktionsgewalt. Das Verhältnis zwischen der Macht des Souveräns und der individuellen Freiheit der Bürger ist ein zentrales Thema.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Hobbes, Leviathan, Naturzustand, Souverän, Freiheit, Strafe, Menschenbild, Mechanismus, Herrschaft, Ordnung, Frieden, Vertragstheorie.
- Citation du texte
- Lucas Staab (Auteur), 2017, Zuckerbrot und Peitsche. Freiheit und Strafe in Hobbes "Leviathan", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/455200