Die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) sieht die Ursache für die Restauration des Kapitalismus in der Sowjetunion in einer kleinbürgerlichen Denkweise der Verantwortungsträger in Partei, Staat und Wirtschaft. Die Ursachenforschung über den Zusammenbruch der aus der Oktoberrevolution hervorgegangenen Gesellschaftssysteme ist bis heute im marxistisch-selbstkritischen Kontext über das essayistische Stadium nicht hinausgekommen.
Warum verwies uns Lenin im Vorwort zur französischen und deutschen Ausgabe zu seinem ökonomischen Hauptwerk vom 6. Juli 1920 auf die Tatsache „der ungeheuren Kompliziertheit der Erscheinungen des gesellschaftlichen Lebens“? Wir stehen vor einer paradoxen Situation: Der Zusammenbruch von Lenins praktischem Werk kann nur mit seinem immer noch aktuellen theoretischen begriffen werden.
Die Gründe für die kaum merkliche Auflösung der sowjetischen Planwirtschaft darzulegen, ist eine harte Nuss, die zu knacken nicht im Mittelpunkt der als Untertitel aufgeworfenen Frage steht. Dennoch wird der eine oder andere Grund erörtert, die eine oder andere Frage beantwortet werden müssen.
Zum Schluss meiner Ausführungen hielt ich es für angebracht, einen kurzen Abriss der Geschichte der Sowjetunion zu schreiben, ohne überhaupt irgendeine Denkweise argumentativ zu bemühen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wie die Lebensweise, so die Denkweise
- Zum Wechselverhältnis von Basis und Überbau
- Was Mao angerichtet hat
- Die Lehre der MLPD im historischen Kontext
- Zur Frage der Dialektik
- Der angebliche Fehler Stalins
- Denken tötet
- Die MLPD – eins mit den Massen
- Neue Politiker braucht das Land
- Anhang: Aufstieg und Fall der Sowjetunion
- Anmerkungen
- Literaturliste
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert den Zusammenbruch des Sozialismus in der Sowjetunion unter dem Fokus der Denkweise der Verantwortungsträger in Partei, Staat und Wirtschaft. Ziel ist es, die Ursachen für die Restauration des Kapitalismus mithilfe der materialistischen Dialektik zu beleuchten.
- Die Rolle der Denkweise im Kontext des historischen Materialismus
- Die Kritik an der MLPD und ihrer "Denkweiselehre"
- Die Bedeutung der materialistischen Dialektik für die Analyse gesellschaftlicher Prozesse
- Die Relevanz der ökonomischen Basis für die politische Entwicklung
- Die historische Entwicklung und der Fall der Sowjetunion
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in die Thematik des Zusammenbruchs der Sowjetunion ein und stellt die These auf, dass die Denkweise der Verantwortungsträger eine entscheidende Rolle gespielt hat. Das erste Kapitel beleuchtet das Wechselverhältnis von Lebensweise und Denkweise, während das zweite Kapitel die materialistische Dialektik als Instrument zur Analyse des Verhältnisses zwischen Basis und Überbau beleuchtet. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Rolle Maos in der Entwicklung der "Denkweiselehre", während das vierte Kapitel die Lehre der MLPD im historischen Kontext untersucht.
Das fünfte Kapitel analysiert die Frage der Dialektik und ihre Bedeutung für die Analyse gesellschaftlicher Prozesse. Das sechste Kapitel beschäftigt sich mit der These des "angeblichen Fehlers Stalins", während das siebte Kapitel die Rolle der Denkweise im Zusammenhang mit der menschlichen Entwicklung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter des Textes sind: historischer Materialismus, Denkweise, materialistische Dialektik, Basis und Überbau, Sowjetunion, Kapitalismus, Sozialismus, MLPD, Oktoberrevolution, Restauration, politische Ökonomie, Kritik, ideologie.
- Quote paper
- Heinz Ahlreip (Author), 2019, Historischer Materialismus und die Lehre von der Denkweise, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/455246