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Die Reform des Föderalismus - Welche Optionen gibt es für die Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung?

Title: Die Reform des Föderalismus - Welche Optionen gibt es für die Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung?

Seminar Paper , 2005 , 17 Pages , Grade: 1,3

Autor:in: Christoph Gollnick (Author)

Politics - Political Systems - Germany
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Vor fast 56 Jahren bekam Deutschland ein neues föderales Regierungssystem. Einerseits gefordert von den alliierten Mächten1, andererseits bot es sich an, da Deutschland in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg schon immer ein vielgliedriger Staat oder Staatenbund gewesen ist. Der Föderalismus in der Bundesrepublik hat sich schnell bewährt. Er schlägt die Brücke zwischen politischen und kulturellen Differenzen der Länder und der Schaffung von einheitlichen Lebensverhältnissen in der Bundesrepublik. Doch nun machen sich mit dem Alter immer mehr Gebrechen des Föderalstaates bemerkbar. Krankheiten wie „Reformstau“ oder „Blockadepolitik“ treten besonders im „Kniegelenk“ zwischen Bund und Ländern, dem Bundesrat auf. Mischfinanzierung, Kompetenzverwischung und viele andere Probleme, hier sei vor allem die Bildungspolitik genannt, machen den Ländern zu schaffen. Hinzu kommt in den letzten Jahren die generelle Tendenz zur Unitarisierung, der Bund hat immer mehr Kompetenzen an sich genommen, um sie bundeseinheitlich regeln zu können. Ebenso wird zur wirtschaftlichen Belebung eine Dezentralisierung gefordert. Reformbedarf besteht auf der ganzen Linie. Im Jahr 2003 wurde ein Reformversuch unternommen. Mit der Einsetzung einer Kommission zur Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung wurde viel diskutiert, zu einer Lösung kam man allerdings nicht. Die Arbeit wurde am 17. Dezember 2004 wegen unvereinbarer Konzepte in der Bildungspolitik eingestellt. In der nun folgenden Hausarbeit möchte ich verschiedene Reformkonzepte vorstellen und sie auf ihre Realisierbarkeit, Ausführbarkeit und Effizienz hin prüfen.

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Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Legitimation des Föderalismus
  • Reform des Bundesrates
    • Problemlage
    • Reformansätze
  • Entflechtung von Kompetenzen und Strukturen
    • Neuverteilung von Gesetzgebungskompetenzen
    • Strukturentflechtung
  • Steuer- und Finanzreform – Das Konnexitätsprinzip
    • Problemlage
    • Reformideen
  • Hochschulautonomie und Bildungspolitik
    • Problemlage
    • Reformideen
  • Fazit

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit untersucht verschiedene Reformkonzepte zur Modernisierung des föderalen Systems Deutschlands und bewertet deren Realisierbarkeit, Umsetzbarkeit und Effizienz. Der Fokus liegt auf der Analyse bestehender Probleme im deutschen Föderalismus und der kritischen Auseinandersetzung mit verschiedenen Lösungsansätzen.

  • Reform des Bundesrates und Überwindung von Blockadepolitik
  • Entflechtung von Kompetenzen zwischen Bund und Ländern
  • Steuer- und Finanzreform mit Fokus auf das Konnexitätsprinzip
  • Hochschulautonomie und die Reform der Bildungspolitik
  • Bewertung der verschiedenen Reformansätze hinsichtlich ihrer Machbarkeit und Auswirkungen

Zusammenfassung der Kapitel

Einleitung: Die Einleitung skizziert die Geschichte des deutschen Föderalismus seit seiner Entstehung nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie hebt dessen anfänglichen Erfolg hervor, zeigt aber auch die zunehmenden Probleme wie Reformstau und Blockadepolitik auf, insbesondere im Verhältnis zwischen Bund und Ländern. Die Arbeit stellt die Notwendigkeit einer Reform dar und kündigt die Analyse verschiedener Reformkonzepte an, die auf ihre Realisierbarkeit, Umsetzbarkeit und Effizienz geprüft werden sollen. Die gescheiterte Reformkommission von 2004 wird als Ausgangspunkt der Analyse erwähnt.

Legitimation des Föderalismus: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage nach der Legitimität des Föderalismus und diskutiert Argumente für und gegen dessen Beibehaltung. Es widerlegt die Annahme, dass eine Zentralisierung die Effizienz steigern würde, indem es auf die Ewigkeitsklausel im Grundgesetz und das Subsidiaritätsprinzip verweist. Darüber hinaus betont es die entwicklungspolitische Bedeutung des Föderalismus, die Möglichkeit des "Ausprobierens" von politischen Konzeptionen auf Länderebene und die Vorteile der vertikalen Gewaltenteilung für die Kontrolle der Regierung.

Reform des Bundesrates: Dieses Kapitel analysiert die Problematik des Bundesrates, insbesondere die Vorwürfe des "Reformstaus" und der "Blockadepolitik". Es widerlegt jedoch pauschale Verurteilungen und untersucht die Rolle von politischer Divergenz und Stimmenthaltungen bei der Gesetzgebung. Es werden verschiedene Reformansätze diskutiert, wie die Einführung einer relativen Mehrheit im Bundesrat, die Umwandlung in einen Senat und die Änderung von Art. 52 Abs. 3 GG, um Stimmenthaltungen zu verhindern. Die Herausforderungen und die grundrechtlichen Aspekte jeder Reformoption werden kritisch beleuchtet.

Entflechtung von Kompetenzen und Strukturen: Das Kapitel konzentriert sich auf die Notwendigkeit einer klaren Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern, um die Anzahl zustimmungspflichtiger Gesetze zu reduzieren. Es werden unterschiedliche Ansätze diskutiert, von der Beibehaltung der Kulturhoheit der Länder bis hin zum Vorschlag der FDP, Art. 91 a und b GG zu streichen. Der Bericht des 65. Deutschen Juristentages und Vorschläge von Dieter Grimm zur Forschungsförderung werden ebenfalls vorgestellt und bewertet. Die Bedeutung der Kompetenzentflechtung für die Autonomie der Länder wird hervorgehoben.

Steuer- und Finanzreform – Das Konnexitätsprinzip: Dieses Kapitel behandelt die finanzielle Abhängigkeit der Länder vom Bund und die daraus resultierenden Schwierigkeiten bei der autonomen Gestaltung der Landespolitik. Die wettbewerbsverzerrende Wirkung des Länderfinanzausgleichs wird thematisiert. Der Fokus liegt auf der Reform des Konnexitätsprinzips (Art. 104a GG) und der Notwendigkeit einer Neugestaltung der Finanzbeziehungen zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Vorschläge wie die Abschaffung der Gewerbesteuer und die Einführung eines Zuschlagsrechts der Kommunen bei der Einkommens- und Körperschaftssteuer werden diskutiert.

Hochschulautonomie und Bildungspolitik: Das Kapitel widmet sich der Reform der Bildungspolitik, die als Grund für das Scheitern der Föderalismuskommission gilt. Es analysiert die Probleme im deutschen Bildungssystem, insbesondere die Kritik an der Kultusministerkonferenz (KMK) und deren einstimmigkeitserfordernde Beschlussfassung. Verschiedene Reformideen werden vorgestellt, darunter die Abschaffung der KMK und die Errichtung eines Staatsvertrages zur Festlegung von Bildungsstandards, sowie die Förderung der Hochschulautonomie. Die Bedeutung von bundesweiten Bildungsstandards im europäischen Kontext wird ebenfalls diskutiert.

Schlüsselwörter

Föderalismusreform, Bundesrat, Kompetenzverteilung, Gesetzgebungskompetenzen, Steuer- und Finanzreform, Konnexitätsprinzip, Hochschulautonomie, Bildungspolitik, Mischfinanzierung, Länderfinanzausgleich, Gemeinschaftsaufgaben, Wettbewerbsföderalismus, Autonomie der Länder, Blockadepolitik, Reformstau.

Häufig gestellte Fragen zur Reform des deutschen Föderalismus

Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?

Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über verschiedene Reformkonzepte zur Modernisierung des föderalen Systems Deutschlands. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Analyse bestehender Probleme im deutschen Föderalismus und der kritischen Auseinandersetzung mit verschiedenen Lösungsansätzen.

Welche Themen werden im Detail behandelt?

Die Arbeit behandelt die Reform des Bundesrates (inkl. Überwindung von Blockadepolitik), die Entflechtung von Kompetenzen zwischen Bund und Ländern, die Steuer- und Finanzreform mit Fokus auf das Konnexitätsprinzip, sowie die Hochschulautonomie und die Reform der Bildungspolitik. Jedes Thema wird mit seinen spezifischen Problemen und möglichen Reformansätzen diskutiert.

Welche Probleme des deutschen Föderalismus werden angesprochen?

Das Dokument identifiziert verschiedene Probleme, darunter Reformstau, Blockadepolitik im Bundesrat, unklare Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern, finanzielle Abhängigkeit der Länder vom Bund, Probleme im Bildungssystem (insbesondere die Kultusministerkonferenz) und wettbewerbsverzerrende Effekte des Länderfinanzausgleichs.

Welche Reformansätze werden vorgestellt?

Verschiedene Reformansätze werden diskutiert, einschließlich der Reform des Bundesrates (z.B. Einführung einer relativen Mehrheit), der Entflechtung von Kompetenzen (z.B. durch Neuverteilung von Gesetzgebungskompetenzen), der Reform des Konnexitätsprinzips (Art. 104a GG) und der Neugestaltung der Finanzbeziehungen zwischen Bund, Ländern und Kommunen, sowie Reformen im Bildungssystem (z.B. durch die Abschaffung der KMK oder die Stärkung der Hochschulautonomie).

Wie werden die Reformansätze bewertet?

Die Arbeit bewertet die verschiedenen Reformansätze hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit, Umsetzbarkeit und Effizienz. Dabei werden sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen und grundrechtlichen Aspekte der jeweiligen Reformoptionen kritisch beleuchtet.

Welche Rolle spielt der Bundesrat in der Analyse?

Der Bundesrat spielt eine zentrale Rolle, da er oft als Hort von Blockadepolitik und Reformstau kritisiert wird. Das Dokument analysiert die Vorwürfe kritisch und diskutiert verschiedene Reformansätze zur Stärkung der Effizienz des Bundesrates und zur Überwindung von Blockadepolitik.

Welche Bedeutung hat das Konnexitätsprinzip?

Das Konnexitätsprinzip (Art. 104a GG) ist ein zentraler Aspekt der Steuer- und Finanzreform. Das Dokument analysiert die Probleme der finanziellen Abhängigkeit der Länder vom Bund und diskutiert Reformvorschläge zur Neugestaltung der Finanzbeziehungen, die auch das Konnexitätsprinzip betreffen.

Welche Rolle spielt die Bildungspolitik?

Die Bildungspolitik wird als ein Bereich mit erheblichen Problemen im deutschen Föderalismus dargestellt. Das Dokument analysiert die Kritik an der Kultusministerkonferenz (KMK) und diskutiert verschiedene Reformideen zur Verbesserung der bundesweiten Bildungsstandards und zur Stärkung der Hochschulautonomie.

Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?

Schlüsselwörter umfassen: Föderalismusreform, Bundesrat, Kompetenzverteilung, Gesetzgebungskompetenzen, Steuer- und Finanzreform, Konnexitätsprinzip, Hochschulautonomie, Bildungspolitik, Mischfinanzierung, Länderfinanzausgleich, Gemeinschaftsaufgaben, Wettbewerbsföderalismus, Autonomie der Länder, Blockadepolitik, Reformstau.

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Details

Title
Die Reform des Föderalismus - Welche Optionen gibt es für die Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung?
College
Johannes Gutenberg University Mainz
Course
Seminar Das politische System der Bundesrepublik Deutschland
Grade
1,3
Author
Christoph Gollnick (Author)
Publication Year
2005
Pages
17
Catalog Number
V45528
ISBN (eBook)
9783638429184
ISBN (Book)
9783638763639
Language
German
Tags
Reform Föderalismus Welche Optionen Modernisierung Ordnung Seminar System Bundesrepublik Deutschland
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Christoph Gollnick (Author), 2005, Die Reform des Föderalismus - Welche Optionen gibt es für die Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45528
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