Der Fokus dieser Bachelor Thesis wird auf die möglichen Liquiditätsrisiken und die regulatorischen Kontrollmaßnahmen der Bankenaufsicht gelegt, da diese Risiken wesentliche Faktoren in der Gesamtstruktur eines Finanzinstituts darstellen. Darüber hinaus soll die Notwendigkeit eines internen Liquiditätscontrollings näher beleuchtet werden.
Die Forschungsfrage dieser Bachelor-Thesis lautet daher: "In welchem Maße sind die regulatorischen Kontrollmaßnahmen geeignet, die individuellen Liquiditätsrisiken darzustellen und wie kann darüber hinaus ein internes Liquiditätscontrolling erweitert werden, um auch institutsspezifische Risiken erfassen zu können?"
Ziel dieser Arbeit ist es somit, die bestehenden Kennzahlensysteme auf ihre Geeignetheit zu überprüfen, wobei die Grenzen und Chancen dieser Modelle aufgezeigt werden sollen. Des Weiteren soll ein Modell zur Kontrolle und Steuerung der Liquiditätsrisiken vorgestellt werden, welches hohe Nähe zur Praxis aufweist und dadurch problemlos implementiert werden kann. Ein weiterer Teil der Arbeit soll Möglichkeiten zur Risikosteuerung in Form von Notfallmaßnahmen ermittelt werden.
Das Risikomanagement in Banken zur Identifikation und Steuerung verschiedener Erfolgsdeterminanten gewinnt mit zunehmender Globalisierung und Standardisierung, besonders im Wirkungsbereich der Europäischen Union (EU), zunehmend an Bedeutung.1 Mit den seit dem Jahr 2013 gültigen Vorschriften des Basler Ausschusses der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zur Regulierung von Banken (Basel III) wird ein stärkerer Fokus auf die Kapitalausstattung und Li-quiditätslage der Banken gelegt. Dabei sind das Capital Requirements Directive (CRD IV) und die Capital Requirements Regulation (CRR) die wichtigsten Bestandteile der Regulierungsmaßnahmen des Finanzmarktes.
Ziel dieser Regulierungen ist es, einen Finanzmarkt zu schaffen, der sowohl durch Minderungen der systematischen Risiken, als auch durch eine Stärkung des Wirtschaftssystems gekennzeichnet ist. Darauf aufbauend sollen Vertrauen und Zuverlässigkeit in den Finanzmärkten gesteigert werden, die auch eine Förderung des Wettbewerbs zur Folge hätten und so die Effizienz der Märkte steigern würden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Liquiditätsrisiken
- 2.1 Originäre Liquiditätsrisiken
- 2.1.1 Refinanzierungsrisiko
- 2.1.2 Terminrisiko
- 2.1.3 Abrufrisiko
- 2.2 Derivative Liquiditätsrisiken
- 2.2.1 Kreditrisiko
- 2.2.2 Zinsänderungsrisiko
- 2.2.3 Marktpreisrisiko
- 2.2.4 Operationelles Risiko
- 3 Aufsichtsrechtliche Kennzahlen
- 3.1 Liquiditätsverordnung (LiqV)
- 3.1.1 Aufbau und Struktur
- 3.1.2 Angemessenheit und Grenzen
- 3.2 Liquidity Coverage Ratio (LCR)
- 3.2.1 Aufbau und Struktur
- 3.2.2 Angemessenheit und Grenzen
- 3.3 Net Stable Funding Ratio (NSFR)
- 3.2.1 Aufbau und Struktur
- 3.2.2 Angemessenheit und Grenzen
- 4 Internes Liquiditätscontrolling
- 4.1 Anforderungen und Aufbau
- 4.1.1 Liquidiätsablaufbilanz
- 4.1.2 Notfallmaßnahmen
- 4.2 Kritik
- 4.2.1 Problematik der Modellierung der Liquiditätsablaufbilanz
- 4.2.2 Schwierigkeiten der Erstellung von Notfallmaßnahmen
- 4.3 Lösungsansätze und Implementierung
- 4.3.1 Implementierung und Modellierung Liquiditätsablaufbilanz
- 4.3.2 Implementierung und Parametrisierung Notfallmaßnahmen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem Thema Liquiditätscontrolling. Sie analysiert die verschiedenen Aspekte des Liquiditätsrisikos, die Bedeutung von aufsichtsrechtlichen Kennzahlen und die Implementierung eines effektiven internen Liquiditätscontrollings.
- Analyse von originären und derivativen Liquiditätsrisiken
- Bewertung der Aufsichtsrechtlichen Kennzahlen LiqV, LCR und NSFR
- Erstellung eines Modells zur Parametrisierung von Notfallmaßnahmen
- Implementierung eines umfassenden internen Liquiditätscontrollings
- Diskussion von Lösungsansätzen und Herausforderungen im Liquiditätsmanagement
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Liquiditätscontrolling ein und stellt die Relevanz der Thematik im heutigen Finanzumfeld dar. Kapitel 2 analysiert die verschiedenen Arten von Liquiditätsrisiken, sowohl originäre als auch derivative Risiken, und zeigt die Bedeutung ihrer Identifizierung und Steuerung auf. Kapitel 3 beleuchtet die aufsichtsrechtlichen Kennzahlen LiqV, LCR und NSFR und analysiert deren Aufbau, Struktur und Anwendbarkeit. Kapitel 4 befasst sich mit dem internen Liquiditätscontrolling, diskutiert Anforderungen und Aufbau sowie die Problematik der Modellierung von Liquiditätsablaufbilanzen und der Erstellung von Notfallmaßnahmen. Abschließend werden Lösungsansätze und Implementierungsmöglichkeiten für ein effektives internes Liquiditätscontrolling vorgestellt.
Schlüsselwörter
Liquiditätscontrolling, Liquiditätsrisiken, Aufsichtsrechtliche Kennzahlen, LiqV, LCR, NSFR, Liquiditätsablaufbilanz, Notfallmaßnahmen, Parametrisierung, Modellierung.
- Citation du texte
- Peter Schmunkamp (Auteur), 2018, Liquiditätscontrolling und Risikomanagement in Banken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/455342